Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Boor, Wolfgang de |
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Sonst. Personen | Benecken, Kornelia (Mitarb.) |
Titel | Kinderkriminalitaet. Chancen einer grundlegenden Praevention. |
Quelle | Lengerich: Pabst-Verl. (2002), 124 S. |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Monografie |
ISBN | 3-936142-42-4 |
Schlagwörter | Antiautoritäre Erziehung; Kriminologie; Gesellschaftspolitik; Frauenerwerbstätigkeit; Prävention |
Abstract | Fragt man nach den Leitprinzipien unserer Gesellschaft, hoert man oft: Lohn und Strafe. In der langen Geschichte unserer Gesellschaft ist ein komplexes Sanktionensystem entstanden, um gravierende Normabweichungen zu ahnden. Die Generalpraevention, die Drohung mit Strafe, ist ein nuetzliches und in Grenzen wirksames Mittel, um die oeffentliche Sicherheit und Ordnung zu gewaehrleisten. Weniger effizient ist, gemessen am Kriterium der Rueckfaelle, die Spezialpraevention. Die Konzeption dieser Studie von Wolfgang de Boor beruht darauf, dass die Spezialpraevention erst nach der ersten, entdeckten Straftat wirksam wird. Wie die Analysen der Biographien von Kriminellen zeigen, haben Straftaten, von Affekttaten abgesehen, fast immer eine lange Vorgeschichte. Die Ursachen liegen haeufig in Versaeumnissen oder Fehlern, die in der fruehen Kindheit, in der sensiblen Praegungsphase begangen worden sind. Nach einem Exkurs ueber die Geschichte der Strafe und ihrer praeventiven Funktion beschreibt der Autor vier Saeulen, auf denen das Prinzip Radikalpraevention beruht. Diese vier Saeulen sind die soziale Fruehpraegung, die Konstanz der Bezugsperson, die Imitation und die Instinktreduktion. Als Ergebnis seiner Studie fasst De Boor folgende Befunde zusammen: In der sensiblen Praegungsphase der ersten Lebensjahre laesst die muetterliche Zuwendung eine Sozialpsyche entstehen. Die Anwesenheit der Mutter ist fuer die Bildung von Empathie und Urvertrauen notwendig. Die Mutter leistet mit ihrem Engagement die grundlegende Kriminalitaetspraevention. Weder Kindergarten, noch Schule, noch andere oeffentliche Einrichtungen sind in der Lage, die Mutter zu ersetzen. Staatliche Abschreckungsmassnahmen sind gegenueber kriminellen Ambitionen relativ wirkungslos. (DJI/Sd). |
Erfasst von | Deutsches Jugendinstitut, München |
Update | 2003_(CD) |