Juden, Bürger, Deutsche. Zur Geschichte von Vielfalt und Differenz. 1800-1933.

Sonst. Personen	Gotzmann, Andreas (Hrsg.); Liedtke, Rainer (Hrsg.); Rahden, Till van (Hrsg.)
Titel	Juden, Bürger, Deutsche. Zur Geschichte von Vielfalt und Differenz. 1800-1933. Gefälligkeitsübersetzung: Jews, citizens, Germans : history of diversity and difference; 1800-1933.
Quelle	Tübingen: Mohr Siebeck (2001), 444 S.Verfügbarkeit
Reihe	Schriftenreihe wissenschaftlicher Abhandlungen des Leo Baeck-Instituts. 63
Sprache	deutsch
Dokumenttyp	gedruckt; Monografie
ISSN	0459-097X
ISBN	3-16-147498-8
Schlagwörter	Akkulturation; Kulturelle Identität; Ethnische Beziehungen; Geschichte (Histor); Antisemitismus; Judentum; 19. Jahrhundert; 20. Jahrhundert; Weimarer Republik; Ethnische Gruppe; Minderheit; Bürger; Bürgertum; Deutscher; Jude; Deutsches Kaiserreich
Abstract	"Die Beschäftigung mit der Geschichte des jüdischen Bürgertums fordert in besonderer Weise, die Geschichte der deutschen Juden jenseits einer instrumentalisierten, nurmehr für die Gesamtentwicklung beispielhaften Minderheitengeschichte zu schreiben. Die hier zusammengestellten Beiträge ermöglichen es darüber hinaus, ältere Vorstellungen etwa des Assimilationskonzepts in Frage zu stellen, welche die Annahme einer asymmetrischen Beziehung zwischen klar definierten Wesen implizierten. Im Hinblick auf die historische Erfahrung jüdischer Bürger lässt sich der Begriff der Assimilation neu bestimmen, indem die Beständigkeit ethnischer Identitäten in einem selbstdefinierten Wandel betont wird. Eine Einbeziehung der Juden in die Bürgertumsforschung öffnet den Blick dafür, dass sich als Minderheiten definierte und ausgegrenzte Gruppen weniger angleichen, sondern sich vielmehr Elemente der Mehrheitskultur aneignen und diese aktiv mitgestalten. Zugleich kann die akkulturative Bewegung hin auf eine veränderte Kultur ebenso wie der kulturelle Austausch nicht als Bruch, sondern als Teil des eigenen kulturellen Denkens wahrgenommen werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Andreas Gotzmann, Rainer Liedtke, Till van Rahden: Einleitung (1-7); Till van Rahden: Von der Eintracht zur Vielfalt: Juden in der Geschichte des deutschen Bürgertums (9-31); I. Juden im Bürgertum: Olaf Blaschke: Bürgertum und Bürgerlichkeit im Spannungsfeld des neuen Konfessionalismus von den 1830er bis zu den 1930er Jahren (33-66); Ulrich Sieg: Der Preis des Bildungsstrebens: Jüdische Geisteswissenschaftler im Kaiserreich (67-96); Stefan-Ludwig Hoffmann: Bürger zweier Welten? Juden und Freimaurer im 19. Jahrhundert (97-120); Marline Otte: Eine Welt für sich? Bürger im Jargontheater, 1890-1920 (121-146); Morten Reitmayer: Zwischen Abgrenzung und Ausgrenzung: Jüdische Großbankiers und der Antisemitismus im deutschen Kaiserreich (147-170); Erik Lindner: Deutsche Juden und die bürgerlich-nationale Festkultur: Die Schiller- und Fichtefeiern von 1859 und 1862 (171-192); Richard Mehler: Die Entstehung eines Bürgertums unter den Landjuden in der bayerischen Rhön vor dem Ersten Weltkrieg (193-216); Michael Haibl: Im Widerschein der Wirklichkeit: Die Verbürgerlichung und Akkulturation deutschen Juden in den illustrierten Zeitschriften zwischen 1850 und 1900 (217-237); II. Bürger im Judentum: Andreas Gotzmann: Zwischen Nation und Religion: Die deutschen Juden auf der Suche nach einer bürgerlichen Konfessionalität (241-262); Simone Lässig: Bildung als kulturelles Kapital? Jüdische Schulprojekte in der Frühphase der Emanzipation (263-298); Rainer Liedtke: Jüdische Identität im bürgerlichen Raum: Die organisierte Wohlfahrt der Hamburger Juden im 19. Jahrhundert.(299-314); Andreas Reinke: "Eine Sammlung des jüdischen Bürgertums": Der Unabhängige Orden B'nai B'rith in Deutschland (315-340); Iris Schröder: Grenzgängerinnen: Jüdische Sozialreformerinnen in der Frankfurter Frauenbewegung um 1900 (341-368); Stefanie Schüler-Springorum: "Denken, Wirken Schaffen": Das erfolgreiche Leben des Aron Liebeck (369-394); Martin Liepach: Das Krisenbewusstsein des jüdischen Bürgertums in den Goldenen Zwanzigern (395-418); Juden - Bürger - Deutsche: Eine Bibliographie (419-432).
Erfasst von	GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update	2003_(CD)