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Literaturnachweis - Detailanzeige

 
Sonst. PersonenSchmiedebach, Heinz-Peter (Hrsg.); Spiess, Karl-Heinz (Hrsg.); Werlich, Ralf-Gunnar (Red.)
TitelStudentisches Aufbegehren in der frühen DDR.
Der Widerstand gegen die Umwandlung der Greifswalder Medizinischen Fakultät in eine militärmedizinische Ausbildungsstätte im Jahr 1955.
Gefälligkeitsübersetzung: Students' protests in the early years of the GDR : resistance to the conversion of the Greifswald Faculty of Medicine into a military medical training center in 1955.
QuelleStuttgart: Steiner (2001), XI, 254 S.Verfügbarkeit 
ReiheBeiträge zur Geschichte der Universität Greifswald. 2
BeigabenAnhang
ZusatzinformationInhaltsverzeichnis
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Monografie
ISBN3-515-07704-9
SchlagwörterMedizin; Widerstand (Pol); Streik; Hochschule; Kalter Krieg; Student
Abstract"Ende März 1955 formierte sich unter den Studentinnen und Studenten der Medizinischen Fakultät Greifswald eine Protestbewegung gegen die von Partei und Staat beschlossene Einrichtung einer militärmedizinischen Sektion. Die Bewegung erfaßte bald auch Studierende anderer Fakultäten. Mit der Boykottierung von Lehrveranstaltungen und mit einer Versammlung in der Aula versuchte die Studentenschaft, ihren Unwillen über die geplanten Veränderungen zum Ausdruck zu bringen. Die Staatsmacht reagierte schnell und kompromißlos: 211 Studentinnen und Studenten, die an der Versammlung teilnahmen, wurden für mindestens 24 Stunden inhaftiert und nach Verwarnungen freigelassen; einigen, die bereits vorher in oppositionellen Zusammenhängen tätig waren oder auch Kontakte zu westlichen Gruppen und Organisationen hatten und gegen die DDR arbeiteten, wurden verfolgt und - falls man sie zu fassen bekam - zu langen Zuchthausstrafen verurteilt. Bis heute ist allerdings noch nicht genau geklärt, wie der Beschluß zur Einrichtung einer militärmedizinischen Ausbildung in Greifswald genau lautete und was intendiert war. Einiges spricht dafür, daß in Greifswald künftig ausschließlich Militärmediziner ausgebildet werden sollten. Andere Hinweise machen es wahrscheinlich, daß die militärmedizinische Ausbildung an einem einzigen Universitätsort, nämlich in Greifswald, zentralisiert werden sollte bei gleichzeitiger Möglichkeit für zivile Studenten, neben den Militärmedizin Studierenden die Ausbildung zu absolvieren. Möglich ist jedoch auch, daß die ursprüngliche Intention, Greifswald ausschließlich zur militärmedizinischen Ausbildungsstätte zu machen, durch die Proteste verändert wurde, so daß man als Zugeständnis den zivilen Ausbildungsgang beibehielt. Obwohl diese Fragen bis heute noch nicht befriedigend beantwortet sind, ist es möglich, das historische Umfeld von verschiedener Seite her zu beleuchten, um dadurch die Einordnung des Protestes in einen größeren und vielschichtigeren historischen Kontext zu erleichtern. Diesem Ziel diente eine Tagung, die von den beiden Herausgebern am 27. April 1995 in der Aula veranstaltet und geleitet wurde. Die von Fachleuten gehaltenen Referate und die Berichte der Zeitzeugen ergänzten sich wegen ihrer unterschiedlichen Perspektive. Während die Historiker mit professioneller Distanz von einem Erkenntnisinteresse her das Material bearbeiten, strukturieren, klassifizieren und einen Gegenstand zu erfassen suchen, waren die Zeitzeugen direkt in das Geschehen involviert. Sie standen im Mittelpunkt und haben von daher mit allen Affekten und großem Engagement das erlebt und teilweise auch erlitten, was die Historiker nachträglich zu rekonstruieren versuchen. Diese Unmittelbarkeit der Zeitzeugen bestimmt auch das spätere Erinnern; das Erlebte wird mit den alten Gefühlen zu neuem Leben erweckt. Die Berichte der Zeitzeugen sind von den Eindrücken des Augenblicks wie auch vom Leid des erlittenen Unrechts, der Verfolgung, der Verhaftung oder der erfahrenen Unterstützung und Solidarität geprägt, und diese Affekte vergrößern die Authentizität." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: (1.) Aufsätze: Werner Müller: Die DDR in den Fünfziger Jahren. Innere Krise - Wiedervereinigungsanspruch - Ostintegration (1-24); Mechthild Günther: Sowjetisierung der Hochschulen der SBZ/DDR und Elitewechsel (25-30); Klaus-Dieter Müller: Opposition und Widerstand an den Hochschulen der SBZ/DDR bis zum Mauerbau - das Beispiel Greifswald (31-58); Udo Schagen: Widerstand gegen Partei- und Regierungsbeschluß - der Greifswalder Medizinstudentenstreik 1955. Ein Beitrag zur Historiographie des Kalten Krieges (59-102); (2.) Zeitzeugenberichte: Horst Erdmann (103-110); Klaus Rintelen (111-114); Norbert Hartmann (115-117); Christoph Melzer (119-124); Eberhard Glöckner (125-128); Christian Baumann: Greifswald 1955 - Erinnerungen und Überlegungen (129-131).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2003_(CD)
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