Literaturnachweis - Detailanzeige
Sonst. Personen | Rammert, Werner (Hrsg.); Knauthe, Gunther (Hrsg.); Buchenau, Klaus (Hrsg.); Altenhöner, Florian (Hrsg.) |
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Titel | Kollektive Identitäten und kulturelle Innovationen. Ethnologische, soziologische und historische Studien. Gefälligkeitsübersetzung: Collective identities and cultural innovations : ethnological, sociological and historical studies. |
Quelle | Leipzig: Leipziger Univ.-Verl. (2001), 335 S. |
Beigaben | grafische Darstellungen |
Zusatzinformation | Inhaltsverzeichnis Rezension |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Monografie |
ISBN | 3-935693-33-8 |
Schlagwörter | Kollektive Identität; Fremdeinschätzung; Kulturelle Identität; Selbstbild; Geschlechterbeziehung; Ethnische Beziehungen; Semantik; Vergangenheitsbewältigung; Nationalsozialismus; Sexualität; Sozialwissenschaften; 19. Jahrhundert; Biografie; Innovation; Technik; Ethnische Gruppe; Jugendlicher; Migrant |
Abstract | "Kollektive Identitäten sind ebensowenig Ergebnis von Erfindungen wie moderne Technologien. Sie gehen nicht auf einzelne Schöpfer zurück, sondern sind ein kollektives Werk. Sie sind nicht klar umrissen und rational geplant, sondern erwachsen aus Konflikten und Kompromissen. Sie sind nicht Einmalerfindungen, sondern entstehen wie technische Innovationen in einem mehrstufigen Prozeß (Rammert 2000). Experimentelles Handeln, Aushandeln zwischen verschiedenen Akteuren und Institutionalisieren einer Variante gehören zur kulturellen wie zur technischen Innovation. Mit einer solchen Auffassung kollektiver Identität im Kontext kultureller Innovation eröffnen sich viele Möglichkeiten für ihre empirische Erforschung. Wir können den Begriff der kollektiven Identität von der starken Bindung an Makro-Kollektive lösen und den Blick für Kollektivbildungen auf der mittleren Ebene schärfen. Wir können uns von vorgegebenen Kollektivzuschreibungen freimachen und die Zuschreibungsprozesse selbst genauer unter die Lupe nehmen. Wir können Vorstellungen von einheitlichen kollektiven Identitäten aufgeben und die Diversität und opportunistische Praxis ihrer Anwendung zum Gegenstand der Forschung machen. Thema all der hier präsentierten Forschungsarbeiten sind nicht die festen Zugehörigkeiten oder die fixierten Merkmale kollektiver Identität, sondern die Prozesse der Kreation, konfliktären Aushandlung und der institutionellen Festigung kollektiver Identitäten." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Werner Rammert: Kollektive Identitäten und kulturelle Innovationen: Thema und Beiträge (9-19); Andreas Reckwitz: Der Identitätsdiskurs. Zum Bedeutungswandel einer sozialwissenschaftlichen Semantik (21-38); Kapitel I: Imaginationen: Philipp Prein: Aufbruch oder Flucht? Moderne und Identität im bürgerlichen Reisen des 19. Jahrhunderts (41-58); Manuel Borutta: Das Andere der Moderne. Geschlecht, Sexualität und Krankheit in antikatholischen Diskursen Deutschlands und Italiens (1850-1900) (59-75); Florian Altenhöner: 'Spionitis' - reale Korrelate und Deutungsmuster der Angst vor Spionen, 1900-1914 (77-91); Stefan Zahlmann: Lust auf Anderes. Selbst- und Fremdbilder in den Spielfilmen der DDR (93-103); Kapitel II: Gedächtnis: Georgia Kretsi: Alte Geschichten in neuen Zeiten. Vergangenheit als Ressource der Identitätsbildung im postsozialistischen Albanien (107-126); Klaus Buchenau: Vom traumatischen Gedächtnis zur politischen Aktion: Die Serbische Orthodoxe Kirche und der Kosovokonflikt (127-154); Elise Massicard: Alevismus in der Türkei: Kollektive Identität ohne starken Inhalt? (155-174); Kapitel III: Praktiken: Christoph Liell: 'Anmache', Rap und Breakdance. Identitäten und Praktiken Jugendlicher türkischer Herkunft in der HipHop-Szene (177-195); Jörg Potthast: Kollektive Identität und Technik: Rekonstruktion einer Erfolgsgeschichte. Die Wartungstechniker von Roissy (197-217); Kapitel IV: Heimat: Tsypylma Darieva: 'Das fremde Eigene'. Zur Integration post-sowjetischer Zuwanderer in Berlin (221-233); Cedric Duchene-Lacroix: Fit for France? Die kulturelle Gymnastik von Franzosen in Berlin zu Bildung und Pflege ihrer Identitäten (235-259); Christian Dornis: Switching Allegiances. Warum neuartige Biographien die Einführung einer gestuften Staatsangehörigkeit nahelegen (261-275); Kapitel V: Institutionen: Tatjana Thelen: 'Zurück in die Zukunft oder: Wer ist ein Bauer?' Institutionelle Transformation und kollektive Selbstbilder in einer ländlichen Gemeinde in Ungarn (279-300); Kiran Klaus Patel: 'Die Schule der Nation.' Der Arbeitsdienst des 'Dritten Reiches' als Instrument der nationalsozialistischen Identitätspolitik (301-316); Gunther Knauthe: Identität und Intelligenzija - die Modernisierung gesellschaftlicher Institutionen und soziale Merkmale der 'Westernizer' in Rußland (317-335)." (Autorenreferat). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2003_(CD) |