Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Steudtner, Peter |
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Institution | Berghof-Forschungszentrum für Konstruktive Konfliktbearbeitung (Berlin) |
Titel | Die soziale Eingliederung von Kindersoldaten. Konzepte und Erfahrungen aus Mosambik. Gefälligkeitsübersetzung: Social integration of child soldiers : concepts and experiences from Mozambique. |
Quelle | Berlin (2001), 83 S.
PDF als Volltext (1); PDF als Volltext (2) |
Reihe | Berghof Report. 6 |
Beigaben | Abbildungen 4 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Monografie; Graue Literatur |
ISSN | 0949-6858 |
Schlagwörter | Psychischer Faktor; Psychosozialer Faktor; Soziale Integration; Kind; Entwicklungsland; Soldat; Psychosoziale Versorgung; Netzwerk; Mosambik; Subsaharisches Afrika; Südliches Afrika |
Abstract | "1997/98 gab es weltweit ca. 300.000 Kindersoldaten, davon ca. 50% in Afrika. Neben der präventiven Bearbeitung dieses Problems durch nationale und internationale Rechtsvorschriften und deren Durchsetzung ist die direkte Unterstützung der Kindersoldaten bei ihrer Rückkehr in das Zivilleben von größter Wichtigkeit. Seit Anfang der 90er Jahre gibt es mehrere Organisationen, die auf dieser Ebene tätig sind. Problematisch an ihnen ist, daß die Aktivitäten der indigenen Gemeinschaften, die 'ihre' Kindersoldaten selbst integrieren, bei diesen Programmen oft in den Hintergrund geraten. Während des zweijährigen Aufenthaltes des Autors im psychosozialen Rehabilitationsprojekt für ehemalige Kindersoldaten Ilha Josina Machel - Maputo' in Mosambik ließ sich feststellen, daß in der Region Maputo unterschiedliche interne, d. h. von Mitgliedern der Gemeinschaft getragenen, Integrationsmaßnahmen für Kindersoldaten existierten. Mit Hilfe des Integratic Netzes konnte festgestellt werden, daß es beim Zusammentreffen von interner und externer Integration zu Konflikten kommt, die sich auch in der Praxis beobachten ließen: Insbesondere die konträren Behandlungssysteme für psychische/ spirituelle Probleme ('konfliktausschneidende Zeremonie' mit dem Jugendlichen in der Gemeinschaft versus 'konfliktkonfrontierende Psychotherapie' mit dem individuellen Jugendlichen) führen für den Kindersoldaten und seine Familie bzw. die Gemeinschaft u. a. zu Loyalitätskonflikten. Jedoch kollidieren auch andere Komponenten der externen Integrationsprogramme mit der internen Sichtweise, daß das Reden über die Erlebnisse des Krieges für die ehemaligen Kindersoldaten nach den Zeremonien ein Tabu darstellt. Darüber hinaus kommt es durch selektive materielle Unterstützungen zur Stigmatisierung der Kindersoldaten und zu Verteilungskonflikten innerhalb der Gemeinschaften. Die aus der Forschungsarbeit gezogenen Schlußfolgerungen für externe Akteure beinhalten, zu aller erst die internen Kräfte bei ihren Integrationsbemühungen wahrzunehmen, um sie im Folgenden zu stärken, statt eigene externe Strategien direkt mit Kindersoldaten durchzuführen." (Textauszug). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2003_(CD) |