Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Pateman, Carole |
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Sonst. Personen | Joachim, Jutta (Übers.) |
Titel | Der brüderliche Gesellschaftsvertrag. Gefälligkeitsübersetzung: The fraternal social contract. |
Quelle | Aus: Feministische Perspektiven der Politikwissenschaft. München: Oldenbourg (2000) S. 20-49 |
Reihe | Lehr- und Handbücher der Politikwissenschaft |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 3-486-25530-4 |
Schlagwörter | Patriarchat; Feminismus; Frau; Geschlecht; Contrat social; Legitimität; Politische Herrschaft; Politische Philosophie; Ideengeschichte; Bürgertum |
Abstract | Die Autorin gibt in ihrem Aufsatz über bürgerliche Vertragstheorien eine Zusammenfassung des ideengeschichtlichen Teils ihres Buches "The Sexual Contract" (1988). In ihrer Auseinandersetzung mit dem bürgerlichen Gesellschaftsvertrag zeigt sie, dass das Vertragsmodell inhärent patriarchalisch ist, und dass es auch heute noch, insbesondere in den angelsächsischen Ländern, als maßgebliches Modell der Gestaltung sozialer Beziehungen fungiert. Dieses Denken steht in der Tradition der Theorien des Gesellschaftsvertrages, wie sie von Hobbes, Locke, Rousseau und Kant formuliert worden sind. Eine geschlechtsorientierte Rezeption der klassischen Texte führt zu der Erkenntnis, dass der Gesellschaftsvertrag einen ihm zugrundeliegenden Geschlechtervertrag enthält, der nicht Freiheit und Gleichheit, sondern Unfreiheit und Unterordnung konstituiert. Nach Ansicht der Autorin hat die moderne Gesellschaft nicht das Patriarchat abgeschafft, sondern sie hat nur das traditionelle Väter-Patriarchat durch ein modernes "Brüder-Patriarchat" ersetzt, wie auch eine neue Interpretation von Freuds "Totem und Tabu" zu zeigen vermag. Mit diesem Übergang wurde nicht nur der bürgerliche Rechtsstaat geschaffen, sondern auch die Dichotomie zwischen dem Privaten und dem Öffentlichen. Damit Frauen volle Staatsbürger ("citizen") werden können, muss diese fundamentale Trennung aufgehoben werden und die Gestalt des "citizen" muss sich in eine weibliche und eine männliche ausdifferenzieren. (ICI2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2003_(CD) |