Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Eder, Klaus |
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Titel | Kulturelle Identität zwischen Tradition und Utopie. Soziale Bewegungen als Ort gesellschaftlicher Lernprozesse. Gefälligkeitsübersetzung: Cultural identity between tradition and utopia : social movements as a location for social learning processes. |
Quelle | Frankfurt, Main: Campus (2000), 254 S. |
Reihe | Europäische Bibliothek interkultureller Studien. 6 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Monografie |
ISBN | 3-593-36243-0 |
Schlagwörter | Kulturelle Identität; Lernen; Utopie; Kollektivverhalten; Nationalstaat; Politische Kultur; Soziale Bewegung; Tradition |
Abstract | "Die nationalen Wurzeln der Neuen Sozialen Bewegungen relativieren ihren universalen Anspruch. Aber dennoch bleibt die Frage, ob die sozialen Bewegungen nicht trotz ihrer Verwurzelung in ihrer nationalen Kultur neuen kollektiven Identitäten den Weg bereiten und die nationalen hinter sich lassen. So ließe sich denken, daß die von den Neuen Sozialen Bewegungen angebotenen Identitäten wie 'ökologisches Bewußtsein' oder 'weibliche Geschlechtsidentität' die alten nationalen Identitäten ersetzen. Diese Hypothese ist in Deutschland weit verbreitet. Aber man könnte ihr die Auffassung entgegensetzen, daß trotz des universalistischen Anspruchs der neuen Werte die alten nationalen Identitäten weiterhin stark bleiben, vielleicht sogar revitalisiert werden - eine Hypothese, die in Frankreich ihre Anhänger hat. Diesen Fragen nachzugehen, war das Ziel eines vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) initiierten und getragenen Forschungsprojektes. Deutsche und französische Forscher sollten gemeinsam das Selbstverständnis deutscher und französischer ökologischer Gruppen untersuchen und - wenn möglich - daraus Folgerungen für ein vertieftes Verstehen der Interkulturalität ziehen. Im vorliegenden Band dokumentiert Klaus Eder diese Arbeit und entwickelt einen theoretischen Rahmen zum Verständnis der neuen kollektiven Identitäten und ihres Verhältnisses zu Interkulturalität. Das Setting der Untersuchung entsprach dem spezifischen Vorgehen der vom DFJW initiierten und geförderten Forschungsvorhaben: Ein deutschfranzösisches Forscherteam arbeitet mit deutsch-französischen Gruppen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen abwechselnd in Deutschland und Frankreich. Bei dem Projekt, von dem hier berichtet wird, gab es eine Besonderheit, die aus dem Thema folgte: In die Arbeit einbezogen wurden bereits bestehende Gruppen (Landkommunen in Südfrankreich, Bayern und Mittelitalien) als themabezogenes Forschungsfeld. Die Methode der Untersuchung ist ethnographisch, das heißt der Sozialforscher wird zum Ethnologen, der die fremde Gesellschaft in der eigenen aufsucht. Ziel ist dabei, die in den zu untersuchenden Gruppen geltenden Rahmungen (Goffman), also die gemeinsam geteilten Deutungsmuster herauszupräparieren und zu analysieren. Dabei handelt es sich um ein quasiexperimentelles Verfahren, da die Forscher in die zu untersuchenden Gruppen hineingehen, an ihrer Lebenspraxis teilnehmen, in deren Konflikte gezogen werden und durch ihre Intervention selber Gruppenprozesse initiieren. Dies ist ein riskantes Verfahren, das aber den Vorteil hat, daß die Teilnehmer nicht zu Objekten wissenschaftlicher Neugier werden." (Textauszug)). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2002_(CD) |