Literaturnachweis - Detailanzeige
Sonst. Personen | Becker, Peter (Hrsg.); Koch, Josef (Hrsg.) |
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Titel | Was ist normal? Normalitätskonstruktionen in Jugendhilfe und Jugendpsychiatrie. Gefälligkeitsübersetzung: What is normal? : normality constructions in youth welfare and youth psychiatry. |
Quelle | Weinheim: Juventa (1999), 196 S. |
Reihe | Edition Soziale Arbeit |
Beigaben | Abbildungen |
Zusatzinformation | Inhaltsverzeichnis |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Monografie |
ISBN | 3-7799-1211-2 |
Schlagwörter | Abweichendes Verhalten; Soziale Kontrolle; Körper (Biol); Psychiatrie; Jugendhilfe; Konstruktion; Normalität; Jugendlicher |
Abstract | "Nicht so sein wie alle anderen ist, in unserer Gesellschaft funktional störend. Dort, wo bei Jugendlichen die Kontrolle über das eigene Handeln gefährdet oder gar abhanden gekommen ist, tritt deshalb ein Netzwerk an Institutionen wie Jugendämter, Stellen der Erziehungsberatung, Kinder- und Jugendheime oder Kinder- und Jugendpsychiatrien in Aktion, deren kontrollierende und sozialintegrative Aufgaben darin bestehen, die bedrohte oder bereits verletzte Normalität soweit wiederherzustellen, daß öffentliche Interaktionen nicht gravierend beeinträchtigt werden. Im Rahmen dieser Normalisierungsarbeit läßt sich ein Entwicklungstrend beobachten, der als zunehmende Medikalisierung bzw. Therapeutisierung identifiziert werden kann. In immer mehr Bereichen und in immer früheren Lebensphasen wird der pädagogische Blick durch einen klinischen Blick in Frage gestellt oder gar ersetzt. Dabei werden die gelehrigen Körper zu einem scheinbar bequemen Instrument der Durchsetzung und Wiederherstellung dessen, was unter Normalität verstanden wird. Die Beiträge dieses Bandes behandeln die Einwanderung gesellschaftlicher Normalitätsentwürfe in die Individuen, setzen sich mit den unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedingungen von Jugendhilfe und Jugendpsychiatrie bei der Durchsetzung der Normalitätsentwürfe auseinander und diskutieren die Funktion, die der Körper im Rahmen von Normalitätsarbeit übernimmt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Peter Becker, Josef Koch: Wenn Abweichungen definiert und behandelt werden sollen. Risiken der Therapeutisierung (7-18); Horst Rumpf: Der Normalisierte Körper. Über pädagogische Begradigungen und Stillegungen (19-32); Peter Becker: Normalisierungsarbeit am Körper. Anmerkungen zur Sozialformierung in modernen Gesellschaften (33-46); Heiner Keupp: Die Hoffnung auf den Körper. Jugendliche Lebensbewältigung als riskante Chance (47-64); Benno Hafeneger: Der normale Körper in Jugendbildern. Zwei Beispiele zum historischen Wandel von Normalitätsentwürfen (65-82); Reinhard Wiesner: Eine Steuerung von Normalität und Recht. Eine Darstellung am Entwurf des Paragraph 35a SGB VIII (83-92); Charlotte Köttgen: Normalitätsannahmen und Normalitätsprobleme im Rahmen der Jugendhilfe und Jugendpsychatrie. Veränderungen der Lebenswelt von Kindern und Familien (93-108); Klaus Wolf: Der Normalitätsentwurf des Jugendamts und die Realität des Lebens. Eine Fallgeschichte aus der Heimerziehung (109-128); Josef Koch: "Normal ist, wer die Komponenten vernünftig mischt". Der riskierte Körper im Schnittpunkt des jugendlichen und institutionellen Normalisierungshandelns (129-150); Uwe Uhlendorff: Körpererfahrung zwischen Normalitätserwartung und sozialer Abweichung. Aufgaben der Jugendhilfe (151-164); Günter Paul: Chancen und Risiken von Krisen im Jugendalter. Zwischen Entwicklungskrise und psychiatrischer Krankheit (165-174); Jörg-Michael Wolters: Kampfkunst in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Das ungewöhnliche Normale für die normalen Abweichler (175-192). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2002_(CD) |