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Autor/inBehrendt, Günter Max
TitelScheitert die multikulturelle Gesellschaft am Islam?
Gefälligkeitsübersetzung: Will the multicultural society fail because of Islam?
QuelleAus: Grenzenlose Gesellschaft? : 29. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie; 16. Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie; 11. Kongress der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie; Bd. II/1: Sektionen, Forschungskomitees, Arbeitsgruppen. Pfaffenweiler: Centaurus (1999) S. 316-318Verfügbarkeit 
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN3-8255-0281-3
SchlagwörterSoziale Integration; Multikulturelle Gesellschaft; Sozialer Konflikt; Fremdheit; Islam; Konferenzschrift; Ethnische Gruppe; Minderheit; Jugendlicher; Türke
Abstract"Die Diskussion über das mutmaßliche Scheitern der 'Multikulturellen Gesellschaft' ist den Sozialwissenschaften in der BRD durch die Medien aufgenötigt worden. Als sehr wirkungsmächtige Komponente der medialen Thematisierung laßt sich die Angst vor der Islamisierung der Jugendlichen ohne deutschen Paß identifizieren. Nichts scheint neuerdings die 'Integrationsunwilligkeit' und 'gefährliche Fremdheit' der nachwachsenden Migrantengeneration besser versinnbildlichen zu können, als kopftuchtragende Mädchen beim Koranstudium. Ein Auslöser für diese Wendung dürfte die Heitmeyer-Studie 'Verlockender Fundamentalismus' gewesen sein, deren unheilkündenden Prozentzahlen über die Verbreitung religiös fundierter Gewaltbereitschaft bei türkischstämmigen Jugendlichen seither in aller Munde sind. Heitmeyer ist jedoch an dem Mißbrauch, der mit seinen Zahlen getrieben wurde, nicht unschuldig. Eine Forschung, die ihre Ergebnisse schon im Ansatz präformiert, versperrt den Blick auf das Wesentliche. Solch grundsätzliche Kritik ist allerdings immer auch auf die eigene Forschung anzuwenden, wie auf meine empirische Untersuchung über die Entstehung ethnischer communities unter türkischstämmigen Migranten in Hannover. Das wichtigste Resultate dieser Untersuchung war die Erkenntnis, daß bereits die forschungsanleitende Ausgangsfrage falsch gestellt war. Startpunkt des Projekts war nämlich einmal die migrationssoziologische Streitfrage gewesen, ob sich der Prozeß der Etablierung ethnischer communities in Richtung einer bedrohlichen Ghettobildung fortsetzen wird oder ob er eine positive Tendenz in Richtung eines 'Empowerment' aufweist. Tatsächlich ist die Frage in dieser entweder-oder-Form gar nicht zu beantworten, denn in der Realität praktiziert ein großer Teil der aus der Türkei eingewanderten Bevölkerung ein auf Dauer angelegtes Drittes, was weder mit dem Schlagwort 'Ghetto', noch mit 'Empowerment', vielleicht aber mit dem Begriff der 'hybriden Diaspora-Identitäten' (Stuart Hall) zu fassen ist. Anhand biographischer Miniaturen aus dem Projekt sollen diese Thesen abschließend konkretisiert werden. Es geht dabei um die Antworten zweier Frauen auf die zwiespältige Lebenssituation, Türkin und Muslimin in Deutschland zu sein. Bleibt nurzu hoffen, daß die aufgezwungene Debatte über das Scheitern der Multikulturellen Gesellschaft sich für die Forschung letztlich als nützlich erweisen wird, indem sie dazu beiträgt, das Gespinst aus Harmoniesucht und Ignoranz gegenüber bestehenden Konflikten zu zerreißen und neue Fragen auf die Tagesordnung zu setzen." (Autorenreferat).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2001_(CD)
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