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Autor/inHermann, Michael C.
TitelJugendgemeinderaete in Baden-Wuerttemberg.
Eine interdisziplinaere Evaluation.
QuellePfaffenweiler: Centaurus (1996), 332 S.Verfügbarkeit 
ReiheBeitraege zur Kommunalwissenschaft. N.F. 1
BeigabenLiteraturangaben
ZusatzinformationInhaltsverzeichnis
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Monographie
ISBN3-8255-0092-6
SchlagwörterEmpirische Untersuchung; Evaluation; Jugendsoziologie; Jugendpolitik; Gemeinde (Kommune); Partizipation; Politische Bildung; Politisches Engagement; Dissertation; Kinder- und Jugendparlament; Baden-Württemberg
AbstractWaehrend in Baden-Wuerttemberg vorrangig die Einrichtung von Jugendgemeinderaeten diskutiert wird bzw. solche eingefuehrt werden, favorisieren viele Kommunalpolitiker ausserhalb Baden- Wuerttembergs projektbezogene oder offenen Partizipationsmodelle. Michael C. Hermann nimmt im Rahmen seiner Dissertation eine interdisziplinaere Evaluation baden- wuerttembergischer Jugendgemeinderaete vor und liefert somit auf die Frage der Wirkungen politischer Partizipation Jugendlicher empirisch gesicherte Antworten. Nach der Darstellung seiner Untersuchungsmethode beschreibt der Autor zunaechst allgemein das Verhaeltnis Jugendlicher zur Politik, indem er objektive Daten zum politischen Engagement, zum politischen Interesse und zu typischen politischen Einstellungsfeldern Jugendlicher darstellt, Ursachen und bestimmende Variablen des jugendlichen Politikverhaltens thematisiert, sowie verschiedene Modelle zur verbesserten Wahrnehmung der Interessen von Kindern und Jugendlichen auf kommunaler Ebene vorstellt. Bei seiner Untersuchung, die auf einer Befragung von mehr als 100 Jugendgemeinderaeten und von ueber 400 gleichaltrigen Nichtmitgliedern sowie auf der Analyse von Protokollen von Jugendgemeinderats-Sitzungen basiert, ging Hermann von folgender Arbeitshypothese aus: "Partizipation Jugendlicher in Form eines Jugendgemeinderates fuehrt zu hoeherer Motivation fuer ehrenamtliches Engagement, zu positiverer Einstellung gegenueber dem kommunalen System, zu mehr jugendzentrierten Entscheidungsprozessen im Verwaltungshandeln, zu einer Vergroesserung der Macht Jugendlicher auf kommunaler Ebene sowie zu besserer Informiertheit ueber das konkrete kommunale System." Im Hauptkapitel "Jugendgemeinderaete in Baden-Wuerttemberg" werden die empirischen Daten in systematisierter Form abgebildet: ein Ueberblick ueber die bestehenden Gremien, eine Thematisierung des Entscheidungsprozesses, die formale Gestaltung des Gremiums, deren Zusammensetzung, der Geschaeftsgang in den Gremien sowie die Inhalte der Entscheidungsprozesse in den Jugendgemeinderaeten. In den erhobenen Daten findet Hermann kaum eine Bestaetigung seiner Arbeitshypothese. Es zeigt sich deutlich, dass es sich bei den Jugendgemeinderaeten idealtypisch um Jugendliche handelt, die sich aufgrund ihrer Vorerfahrungen und familiaeren Herkunft im Hinblick auf die Forschungsfrage positiv von der Gesamtpopulation abheben und anschliessend waehrend ihrer Mitgliedschaft - entweder wegen des hohen Niveaus positiver Einstellungen oder der Qualitaet der Partizipationserfahrungen wegen - keine wesentliche Foerderung ihrer Einstellungen erfahren. Je hoeher der Einfluss des Jugendgemeinderates durch das Mitglied eingeschaetzt wird, desto guenstiger sind die zentralen Attitueden. Der Autor weist nach, dass die Orientierung an der Kommunalverfassung und der politischen Kultur Erwachsener fuer die politische Sozialisation Jugendlicher kaum effizient ist. Solche Jugendlichen, die eine Foerderung ihres politischen Handelns und Erlebens dringend benoetigen wuerden, werden von der Partizipationsform Jugendgemeinderat kaum erreicht. Ferner verhindert die Langfristigkeit kommunaler Politikprozesse nachhaltige Erfolgserlebnisse bei Jugendgemeinderaeten. (DJI/Sd).
Erfasst vonDeutsches Jugendinstitut, München
Update1999_(CD)
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