Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Zaretsky, Eugen; Lange, Benjamin P.; Hey, Christiane |
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Titel | Änderungen im Sprachstand vierjähriger Kitakinder zwischen 2008 und 2019. Medizinische und soziolinguistische Einflussfaktoren. |
Quelle | In: Forschung Sprache, 11 (2023) 2, S. 196-204
PDF als Volltext |
Beigaben | Literaturangaben; Abbildungen; Tabellen |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 2196-6818 |
Schlagwörter | Demografischer Faktor; Sprachtest; Kind; Kindergarten; Frühpädagogik; Auffälligkeit; Deutsch; Soziolinguistik; Sprachentwicklung; Spracherwerb; Sprachstandsforschung; Mehrsprachigkeit; Screening; Einflussfaktor; Medizinischer Faktor; Deutschland |
Abstract | Hintergrund: Der Sprachstand vierjähriger Kinder in Deutschland verschlechterte sich in den letzten drei Jahren. Als Grund dafür werden Einschränkungen der sozialen Kontakte und damit des Deutsch-Inputs durch die COVID-19-Pandemie angenommen. Fragestellung: In der aktuellen Studie wurde geprüft, ob die Verschlechterung der Deutschkenntnisse bereits vor dem Pandemieausbruch nachweisbar war und inwiefern Änderungen in medizinischen und soziodemographischen Merkmalen der Kinder ihren Sprachstand beeinflussten. Methodik: In den Zeiträumen 2008-2012 und 2017-2019 wurden insg. 2551 vierjährige Kindergartenkinder mit dem Kurztest "Kindersprachscreening" untersucht. Der Sprachstand wurde mit dem Sprachtest-Gesamtscore quantifiziert, medizinische und soziodemographische Merkmale der Kinder in Fragebögen für Eltern und Kindergarten-Erzieher:innen dokumentiert. Änderungen im Sprachstand sowie mögliche Einflussfaktoren auf den Sprachtest-Gesamtscore wurden uni- und multivariat untersucht. Ergebnisse: Sprachtest-Ergebnisse verschlechterten sich vor allem bei mehrsprachigen Kindern. Die Häufigkeit von diversen medizinischen Auffälligkeiten blieb entweder unverändert oder ging zurück. Mehrere Sprachkontaktvariablen wie Länge des Kindergartenbesuchs zeigten eine steigende Quantität des Deutsch-Inputs bei einsprachig deutschen Kindern. Mehrsprachige Kinder blieben dagegen auch im Kindergarten immer häufiger unter sich. Schlussfolgerung: Die Tendenz zur Verschlechterung der Deutschkenntnisse war bereits vor dem Beginn der COVID-19-Pandemie nachweisbar, trotz sinkender Anteile von Kindern mit diversen sprachbezogenen medizinischen Auffälligkeiten. Die Gründe dafür sind u. a. in der eingeschränkten Qualität des Deutsch-Inputs zu suchen. (Übernommen). Background: The language competence of four-year-old children in Germany has deteriorated in the last three years. It is assumed that this development is based on limited social contacts and thus on limited German language input due to the COVID-19 pandemic. Aims: The current study examined whether the deterioration in the German language competence was already detectable before the outbreak of the pandemic and to what extent changes in the children's medical and sociodemographic characteristics influenced their language competences. Methods: In 2008-2012 and 2017-2019, a total of 2,551 four-year-old kindergarten children were tested with the language test "Kindersprachscreening". The German language competence was quantified with the total score of this test. Children's medical and sociodemographic characteristics were assessed by questionnaires for parents and kindergarten teachers. Changes in the language competence as well as possible factors influencing the total test score of "Kindersprachscreening" were analysed by univariate and multivariate methods. Results: Language competence decreased between the two test phases, especially in multilingual children. The frequency of various language-related medical impairments either remained unchanged or decreased. Several language contact variables, such as length of kindergarten attendance, showed an increasing quantity of the German language input among monolingual German children, whereas multilingual children increasingly kept to themselves in kindergartens. Conclusions: The deterioration of German language skills was already detectable prior to the COVID-19 pandemic, despite of the decreasing proportion of children with various language-related medical issues. One of the reasons for this is the limited quality of the German language input. (Übernommen). |
Erfasst von | Externer Selbsteintrag |
Update | 2024/1 |