Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Holz, Heiko |
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Titel | Design, Development, and Evaluation of Research Tools for Evidence-Based Learning. A Digital Game-Based Spelling Training for German Primary School Children. |
Quelle | Tübingen: Universitätsbibliothek Tübingen (2020), 325 S.
PDF als Volltext (1); PDF als Volltext (2); PDF als Volltext (3) Dissertation, Eberhard Karls Universität Tübingen, 2020. |
Sprache | englisch |
Dokumenttyp | online; Monographie |
URN | urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1102475 |
Schlagwörter | Spielerisches Lernen; Digitale Medien; Grundschule; Primarbereich; Lernen; Computerspiel; Lernspiel; Lernsystem; Deutsch; Dyslexie; Sprache; Sprechen; Sprachenlernen; Computerlinguistik; Mensch-Maschine-Kommunikation; Design; Lese-Rechtschreib-Schwäche; Rechtschreibung; Computerunterstütztes Verfahren; Training; Dissertation; Medieninformatik; Softwareentwicklung; Tool |
Abstract | Lesen und Schreiben gehören zu den wichtigsten von Kindern erworbenen Fähigkeiten. Indes leiden 4-10% der Deutschen Kinder an einer Lese-Rechtschreib-schwäche (LRS). Wenn die LRS nicht angemessen behandelt wird, beeinträchtigt sie die akademische, persönliche und soziale Entwicklung betroffener Kinder erheblich. Daher steigt das Interesse an digitalen Lernwerkzeugen, um die Kinder auch außerhalb oder ergänzend zu Therapie und Schule wirksam zu unterstützen. Die vorliegende Dissertation konzentriert sich auf drei Hauptaspekte im Bereich digitaler Lernwerkzeuge zur Förderung der Lese- und Rechtschreibentwicklung. Zuerst stelle ich "Prosodiya" vor - unser neuartiges, digitales und spielerisches Rechtschreibtraining für deutsche Grundschulkinder. Prosodiya unterscheidet sich von ähnlichen Ansätzen, indem es systematisch orthographisches Wissen in Kombination mit der Bewusstheit für Silbenbetonung vermittelt. Ich untersuche die Anwendbarkeit, Wirksamkeit und Validität von Prosodiya in einer randomisierten kontrollierten Feldstudie mit 116 deutschen Grundschulkindern mit vorwiegend schwachen Rechtschreibleistungen. Die Kinder übten zu Hause über einen Zeitraum von neun bis zehn Wochen. Die Ergebnisse zeigen signifikante Trainingseffekte im Bereich der Rechtschreibung und der Bewusstheit für Silbenbetonung. Kinder berichteten ebenfalls, dass Prosodiya einfach zu bedienen und motivierend sei, was die Verwendbarkeit des Spiels für zu Hause bestätigt. Weiter konnten wir in Korrelationsanalysen, die den Zusammenhang zwischen der Bewusstheit für Silbenbetonung, Lesen, Rechtschreiben, und Trainingsleistungen betrachteten, unseren neuartigen pädagogischen Ansatz bestätigen. Prosodiya könnte daher den traditionellen Pool an evidenzbasierten Trainingsmaßnahmen erweitern. Zweitens untersuche ich eine der großen Herausforderung des Interaktionsdesigns von Lernapps: die Wahl des für Kinder am besten geeigneten Interaktionsstils. Ich vergleiche systematisch die Interaktionsstile Drag-and-Drop, Point-and-Touch und Touch in einem mobilen Rechtschreibspiel mit 25 deutschen Grundschülern. Die Ergebnisse zeigen, dass Touch gegenüber Drag-and-Drop und Point-and-Touch am besten abschnitt. Entgegen einiger Forschungen und aktuellen Designrichtlinien fanden wir kleine Vorteile von Drag-and-Drop gegenüber Point-and-Touch. Drittens exploriere ich Möglichkeiten der automatischen Erzeugung von Sprachlern-Material in zwei Bereichen. Ich untersuche den Nutzen von Text-to-Speech Tools, um automatisch Minimalpaare (z.B. Biber vs. Piber) für den Gebrauch in Sprachlernsystemen zu erzeugen. Ich stelle unsere neue Methode zur Verbesserung der Aussprache künstlich erzeugter Pseudowörter vor. Ergebnisse einer Online-Studie zeigen, dass die Unterscheidung des lexikalischen Wortes von seinem Pseudowort-Gegenstück gleich gut erfolgt, wenn die Minimalpaare mit unserer Methode erzeugt oder von Menschen gesprochen wurden. Zudem stelle ich COAST vor, eine Webapp zur automatischen und anpassbaren Hervorhebung von Silbenstruktur und Wortbetonung in Lesematerialien. In Nutzertests wurde COAST erfolgreich validiert. Die Beiträge erweitern den aktuellen Forschungsstand digitaler Lernwerkzeuge und bieten aussichtsvolle Implikationen für die Lese-Rechtschreibförderung von Kindern. |
Erfasst von | Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main |
Update | 2021/2 |