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Autor/inJonas, Katharina
TitelZum Verhältnis von Interesse und Lebensweltbezug bei Lernaufgaben im Unterrichtsfach Geschichte.
QuellePassau: Universität Passau (2020), 222 S.
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Dissertation, Universität Passau, 2018.
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
URNurn:nbn:de:bvb:739-opus4-7745
SchlagwörterInteresse; Lernen; Lernmotivation; Lernaufgabe; Unterrichtsfach; Geschichtsunterricht; Dissertation; Gegenwartsbezug; Lebenswelt; Lebensweltbezug
AbstractDie geschichtsdidaktische wie allgemeindidaktische Theorie postulieren Lebensweltbezüge als interessenförderliches Merkmal von Unterricht und Lernaufgaben (Gautschi 2011; Waldis&Buff 2007; Bergmann 2002; Kleinknecht et al. 2012). In der Studie wird zunächst das theoretische Konzept des Lebensweltbezugs im Kontext des historischen Lernens diskutiert und für die Hypothesenprüfung operationalisiert. Für die empirische Untersuchung der Wirksamkeitsannahmen des Lebensweltbezugs von Geschichtsaufgaben wird das situationale Interesse als zweidimensionales Konstrukt bestehend aus Aufgabeninteressantheit und subjektiver Bedeutsamkeit der Aufgabe (vgl. auch Hidi&Renninger 2012; Durik&Harackievicz 2007; Mitchell 1993) konzeptualisiert. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich Merkmale der Aufgabe auf beide Komponenten des situationalen Interesses unterschiedlich auswirken können. Zusätzlich wird ein Einfluss des individuellen Fachinteresses an Geschichte auf die Aufgabenwahrnehmung angenommen. Eine differenzielle Betrachtung des Interesses (Fachinteresse und situationales Interesse) für das Fach Geschichte stellt bislang ein Desiderat dar. Sowohl auf Aufgaben- wie auch auf Individualebene liegen hierzu nur wenige Befunde für das historische Lernen vor (Bracke et al. 2014). Ebenso lässt sich die interessenförderliche Wirkung des Lebensweltbezugs für Geschichte bislang nur unzureichend empirisch belegen. Für die Studie wurden insgesamt 34 Aufgaben zu drei Themengebieten des Geschichtsunterrichts der 9. Jahrgangsstufe inhaltsanalytisch hinsichtlich ihres Lebensweltbezugs untersucht sowie 801 Schüler/innen bayerischer Realschulen hinsichtlich der wahrgenommenen Interessantheit und Bedeutsamkeit der Aufgaben befragt. Die Wirkung des jeweiligen Lebensweltbezugs sowie des individuellen Fachinteresses auf die wahrgenommene subjektive Bedeutsamkeit und Interessantheit der Aufgaben wurde mittels Cross-Classified Mulitlevel Analysen mit dem Statistikprogramm MPlus (Muthén und Muthén 2012) überprüft. Die Analysen zeigten, dass grundsätzlich das bereits bestehende Fachinteresses Geschichte eines Menschen die wahrgenommene Interessantheit und Bedeutsamkeit der Aufgabe prädiziert, unabhängig von den Merkmalen der Aufgabe. Die differenzielle Wirkung von Aufgabenmerkmalen auf die beiden Komponenten des situationalen Interesses kann den Ergebnissen gemäß bestätigt werden. Insgesamt gesehen wirkt der Lebensweltbezug einer Aufgabe insbesondere auf die subjektive Bedeutsamkeit und nicht auf die Aufgabeninteressantheit. Es wird diskutiert, dass das Fachinteresse an Geschichte als Prädiktorvariable eine wichtige Einflussgröße auf die Aufgabenwahrnehmung darstellt. Zugleich ist das situationale Interesse, das beim Lernen geweckt wird, eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich dauerhaft ein stabiles individuelles Fachinteresse ausbilden kann (Ferdinand 2014). In der geschichtsdidaktischen Forschung wurde den motivationalen Bedingungen des historischen Lernens insgesamt bislang nur wenig Aufmerksamkeit beigemessen. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass eine intensivere Erforschung einer interessenförderlicher Unterrichts- und Aufgabengestaltung, die sowohl die situationale Interessantheit als auch die subjektive Bedeutsamkeit anregt, einen wertvollen Beitrag zur Erweiterung des empirischen Forschungsfeldes in der Geschichtsdidaktik leisten kann. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2020/4
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