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Autor/inZambre-Rehbein, Vaishali
TitelDeterminants of College Enrollment.
Three Empirical Essays in the Economics of Education.
QuelleBerlin: Freie Universität Berlin (2018), 183 S.
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Dissertation, Freie Universität Berlin, 2017.
Spracheenglisch
Dokumenttyponline; Monographie
URNurn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000106141-9
SchlagwörterErwartung; Schulreform; College; Ungleichheit; Dissertation; Defizit; Information
AbstractDie vorliegende Dissertation besteht aus drei eigenständigen empirischen Forschungsarbeiten, die im Folgenden kurz zusammengefasst werden. Kapitel 2 baut auf der Beobachtung auf, dass AbiturientInnen aus nichtakademischen Elternhäusern an deutschen Hochschulen nach wie vor unterrepräsentiert sind. In der bildungsökonomischen Literatur wird der Unterschied beim Übergang ins Studium primär auf finanzielle Restriktionen zurückgeführt. Neuere Studien nehmen zunehmend andere Erklärungsfaktoren, wie (fehlende) Informationen in den Blick. Informationsdefizite können ein zentraler Erklärungsansatz für die Herkunftsunterschiede beim Übergang in ein Studium sein, da AbiturientInnen aus nicht-akademischen Elternhäusern im Vergleich zu ihren Peers aus akademischen Elternhäusern weniger gut über ein Studium informiert sind. Auf Basis eines randomisierten Feldexperiments untersucht Kapitel 2 daher den kausalen Zusammenhang zwischen Informationen und Studienabsichten. Dabei wurden SchülerInnen ein Jahr vor dem Abitur an zufällig ausgewählten Berliner Schulen über den Nutzen eines Studiums im Vergleich zu einer beruflichen Ausbildung und über die Finanzierung eines Studiums informiert. Die SchülerInnen wurden sowohl vor dem Informationsworkshop als auch zwei bis drei Monate sowie ein Jahr später befragt (Berliner Studienberechtigten Panel). Dies ermöglicht eine Analyse von kurz- und mittelfristigen Effekten der Informationsbereitstellung. Die Ergebnisse dieses Kapitels zeigen, dass die Bereitstellung von Informationen die Studienabsicht von SchülerInnen aus nicht-akademischen Familien erhöht. Bei dieser Gruppe zeigt sich die Erhöhung der Studienabsicht sowohl zwei bis drei Monate nach dem Informationsworkshop als auch ein Jahr später. Im Gegensatz dazu verringert sich die Studienabsicht von Schülerinnen aus akademischen Elternhäusern kurzfristig. Jedoch ist dieser Effekt ein Jahr später nicht mehr identifizierbar. Die Ergebnisse dieses Kapitels zeigen, dass die sozialen Unterschiede beim Übergang in post- sekundäre Bildungswege durch die Bereitstellung von relevanten Informationen verringert werden können. Kapitel 3 untersucht die Auswirkungen der Verkürzung der Gymnasialschulzeit um ein Jahr (G8 Reform) auf die Studienentscheidung. Bei dieser Verkürzung wurden die Mindestanforderungen für ein Abitur im Hinblick auf die notwendigen Jahreswochenstunden beibehalten, sodass die notwendigen Unterrichtsstunden auf acht - statt wie bisher auf neun - Schuljahre verteilt wurden. Diese Verdichtung von Unterrichtsstunden stellt aus der Perspektive der SchülerInnen einen Effizienzgewinn dar, da sie den gleichen Lernstoff innerhalb kürzerer Zeit abdecken. Kapitel 3 nutzt die zeitliche und regionale Variation der Reformeinführung über die Bundesländer um kausale Effekte der Reform zu schätzen. Dazu wird ein Differenzen-von- Differenzen Ansatz verwendet. Auf Basis von administrativen Daten (Studierendenstatistik), welche eine Vollerhebung aller Studierenden darstellt, zeigt dieses Kapitel, dass die Verkürzung der Gymnasialschulzeit zu einer geringeren Studienaufnahme führt. Darüber hinaus verzögern AbiturientInnen ihre Einschreibung in Folge der Reform und weisen seltener einen regulären Studienverlauf auf. Der Anstieg in der Wahrscheinlichkeit eines nicht-regulären Studienverlaufs ist dabei auf eine Erhöhung der Studienabbrecherquote sowie einen erhöhten Studienfachwechsel zurückzuführen. Die Analysen hinsichtlich der Wirkungsmechanismen zeigen, dass sich die Ergebnisse nicht durch den Altersunterschied der AbiturientInnen erklären lassen, da die Effekte auch bei Betrachtung von etwa gleichaltrigen AbiturientInnen bestehen bleiben. Daraus lässt sich ableiten, dass die Befunde eher auf die erhöhte Lernintensität und damit die gestiegene Belastung während der Schulzeit zurückzuführen sind. Des Weiteren zeigt dieses Kapitel, dass es hinsichtlich der negativen Effekte keine signifikanten Unterschiede zwischen den Bundesländern oder den Geschlechtern gibt. Zudem nehmen die Effekte auch über die Zeit kaum ab. In diesem Kapitel werden umfangreiche Robustheitsprüfungen und Placebo-Tests durchgeführt, welche die Plausibilität der Identifikationsannahme, dass sich die Untersuchungsgrößen in der Treatment- und der Kontrollgruppe gleich entwickelt hätten, hätte es die Reform nicht gegeben, untermauern. Insgesamt weisen die Ergebnisse dieses Kapitels auf die unbeabsichtigten Folgen der Reform hin. Die Politik verfolgte mit dieser Reform primär das Ziel das Alter von AkademikerInnen beim Arbeitsmarkteintritt zu reduzieren. Jedoch legen die Ergebnisse dieses Kapitels nahe, dass das Potential der Reform in Bezug auf die Senkung des Alters beim Arbeitsmarkteintritt nicht voll ausgeschöpft wird. Kapitel 4 befasst sich mit geschlechtsspezifischen Unterschieden in Lohnerwartungen. Mehrere Studien zeigen, dass Frauen bereits vor dem Arbeitsmarkteintritt geringere Lohnerwartungen haben als Männer. Berücksichtigt man die Rolle von Lohnerwartungen im Hinblick auf Bildungsentscheidungen und der Formung des Reservationslohns, so können diese Unterschiede teilweise zur Entstehung der tatsächlichen Lohnlücke zwischen Männern und Frauen beitragen. Dieses Kapitel betrachtet eine neuartige Erklärung für die geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Lohnerwartungen. Ausgehend von der Überlegung der kompensierenden Lohndifferentiale, wonach ein höheres Lohnrisiko am Arbeitsmarkt durch höhere durchschnittliche Löhne kompensiert wird, untersucht dieses Kapitel inwiefern sich die geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Lohnerwartungen dadurch erklären lassen, dass Individuen diese Form von Risikokompensation antizipieren. Das Lohnrisiko wird dabei über die Messung der erwarteten Lohnschwankung operationalisiert. Für die Analysen wird der gleiche Datensatz wie in Kapitel 2 verwendet (Berliner Studienberechtigten Panel), der Informationen zur gesamten Verteilung der Lohnerwartungen enthält. Die Ergebnisse dieses Kapitels zeigen, dass Frauen bereits kurz nach dem Abitur deutlich geringere Lohnerwartungen haben als Männer. Gleichzeitig erwarten sie jedoch auch ein geringeres Lohnrisiko. In einer Dekompositionsanalyse, unter Berücksichtigung alternativer Erklärungsansätze, zeigt sich, dass über dreiviertel der geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Lohnerwartungen durch Unterschiede im erwarteten Lohnrisiko erklärt werden können. Dieser Befund legt nahe, dass Frauen geringere Lohnerwartungen haben, da sie bereit sind höhere Löhne gegen ein geringeres Lohnrisiko zu tauschen. Insgesamt trägt dieses Kapitel zu einem besseren Verständnis der geschlechtsspezifischen Unterschiede hinsichtlich Bildungs- und Karriereentscheidungen bei und damit auch zu einem besseren Verständnis des Zustandekommens der tatsächlichen Lohnlücke zwischen Männern und Frauen. (Orig.).

This dissertation consists of three self-contained research articles, each making an independent contribution to the higher education literature. Chapter 2 focuses on the persistent dependence of students' post-secondary educational choices on their socio-economic background. Despite increasing access to university education, students from disadvantaged or non-academic family backgrounds are still underrepresented in universities. In this regard, the economic literature mainly studies the effect of financial constraints on post-secondary educational decisions. Another explanation for the differing decisions to enroll in college based on socio-economic background is a potential lack of information. Students from non-academic family backgrounds may be less informed about university education than their peers from academic family backgrounds because they have more difficulties in acquiring this type of information in their environment. Thus, Chapter 2 investigates the causal relationship between information and enrollment intentions based on a randomized field experiment. One year prior to their high school graduation exams, students in randomly selected high schools were provided with information about the benefits and funding possibilities of university education. During this in-class information intervention, labor market benefits of university education were compared to vocational education. Students were surveyed prior the information intervention, two to three months, and one year after the intervention (Berliner Studienberechtigten Panel). Hence, it is possible to investigate short- and medium-term effects of the information intervention. The results of Chapter 2 show that the provision of information increases intended college enrollment for students from a non- academic family background, both two to three months and one year after the intervention. In contrast, it leads students from academic backgrounds to lower their enrollment intentions in the short run. However, this effect does not persist as no statistically significant treatment effect can be detected on their enrollment intentions one year later. The results of this chapter suggest that educational inequality can be reduced by providing students with relevant information. Chapter 3 examines the consequences of compressing secondary schooling on students' university enrollment. An education reform in Germany reduced the length of academic high school while simultaneously increasing the instruction hours in the remaining years (G8 reform). Accordingly, students receive the same amount of schooling but over a shorter period of time, constituting an efficiency gain from an individual's perspective. This chapter exploits the differential timing of the reform implementation across states in a difference-in-differences setting. Relying on administrative data on the universe of students in Germany, the results of this analysis show that, due to the G8 reform, the share of students who enroll in university within one year after high school graduation decreases substantially. Further, as a consequence of the reform, students are more likely to delay their enrollment and less likely to make expected progress during their first year at university. The latter is explained by a higher probability to drop out of university and a higher probability to change majors. The main mechanism driving the results is not the age difference of students as the results do not change substantially when the analysis is focused - before and after the reform - on similar-aged graduates; this suggests that the higher workload experienced during high school is more likely to explain the results. Moreover, the negative reform effects seem to be general consequences of the reform as this chapter finds little evidence for effect heterogeneity between states, cohorts, or gender. This chapter includes a comprehensive set of robustness checks and falsification exercises that support the identifying assumption of common trends in the outcome variables in treatment and control states. Overall, the findings in this chapter suggest that due to unintended consequences of the reform, the achievement of the reform's main goal in bringing university graduates earlier to the labor market will not be fully realized. Chapter 4 investigates gender differences in earnings expectations. Several studies show that females start with lower earnings expectations than males, even before entering the labor market and that this partly translates into the actual gender wage gap through effects on educational choice and the formation of reservation wages. This chapter examines the gender gap in expected earnings and provides evidence for a novel explanation. Building on the theoretical reasoning of compensating differentials proposing that the labor market compensates higher earnings risk with higher average earnings, this chapter investigates whether the gender gap in expected earnings can be explained by individuals anticipating this form of risk compensation. Earnings risk is measured by a higher dispersion in earnings. Relying on the same data set used in Chapter 2 (Berliner Studienberechtigten Panel) in which we elicited information on the entire distribution of expected earnings, Chapter 4 documents that already at high school graduation females expect to earn considerably less than their male counterparts. At the same time, females expect lower earnings risk. In a decomposition exercise including a rich set of covariates capturing alternative explanations, this chapter shows that over three-quarters of the gender gap in expected earnings is attributable to differences in expected earnings risk. This suggests that females have lower earnings expectations because they expect to trade off higher earnings for lower earnings risk. The results of this study shed light on why women make different choices regarding education and careers, thereby enhancing our understanding of the observed gender wage gap. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2018/3
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