Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Bereswill, Mechthild |
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Titel | Der Freiheitsentzug als begrenztes Resozialisierungsprojekt. Gefälligkeitsübersetzung: Imprisonment as a limited resocialization project. |
Quelle | Aus: Koller, Edeltraud (Hrsg.): Wegsperren oder einschließen? Die Praxis der Freiheitsstrafe zwischen Inklusion und Exklusion. Frankfurt, Main: P. Lang (2010) S. 83-100 |
Reihe | Linzer Philosophisch-Theologische Beiträge. 21 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-631-60813-5 |
Schlagwörter | Strafe; Sanktion; Ethik; Resozialisierung; Schuld; Stigmatisierung; Strafvollzug; Öffentliche Meinung; Opfer; Theologie; Freiheitsstrafe; Täter-Opfer-Ausgleich; Integration; Jugendlicher |
Abstract | Der Beitrag macht deutlich, dass und wie bei der gegenwärtig sehr populären Philosophie von Strafe und Abschreckung die Frage in den Hintergrund tritt, welche langfristigen Folgen die "Schmerzen des Freiheitsentzugs" für diejenigen haben, die sie erfahren. Gemessen an den Hoffnungen, die kriminalpolitisch immer wieder mit einem punitiven Kurs verbunden sind, wird öffentlich wenig darüber nachgedacht, wie jugendliche und heranwachsende Gefangene, aber auch ihre persönlichen und professionellen Bezugspersonen, eine Inhaftierung langfristig verarbeiten. Diese grundsätzliche Frage nach der langfristigen Wirkung von Abschreckung und Ausschluss ist mit der Skandalisierung von Kriminalität offenbar nicht zu vereinbaren und tritt zudem hinter die - berechtigte - Forderung nach dem Schutz der Opfer und der Allgemeinheit zurück. In den Vordergrund rückt stattdessen das Motiv der Abschreckung, verbunden mit Bildern wie dem "kurzen scharfen Schock" oder dem der "klaren Grenzen". Dieser Wunsch nach Strafe und Vergeltung verdrängt zugleich die Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Integration von Jugendlichen und Heranwachsenden, die als gefährlich gebändigt und als gefährdet weggesperrt, nicht aber als sozial besonders verwundbare Gruppe wahrgenommen werden - eine punitive Perspektive, die aus der Sicht der betroffenen Opfer nachvollziehbar, aus der von Wissenschaft und Politik aber "verantwortungslos und kurzsichtig" ist. (ICA2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2011/4 |