Problematische Lenkungswirkungen von testgestützten Orientierungstools.

Autor/inn/en	Mette, Christa; Wottawa, Heinrich
Titel	Problematische Lenkungswirkungen von testgestützten Orientierungstools.
Quelle	In: Das Hochschulwesen, 63 (2015) 3/4, S. 87-92Infoseite zur Zeitschrift Verfügbarkeit
Beigaben	Tabellen 3; Literaturangaben 5
Sprache	deutsch; deutsche Zusammenfassung; englische Zusammenfassung
Dokumenttyp	gedruckt; Zeitschriftenaufsatz
ISSN	0018-2974
Schlagwörter	Reliabilität; Entscheidung; Eignungstest; Anwendungsprogramm; Studienberechtigter; Studienwahl; Studierfähigkeit; Studieninteresse; Studienorientierung; Analyse; Eingruppierung; Studienbewerber; Online; Online-Angebot; Deutschland; Nordrhein-Westfalen
Abstract	Die zunehmende Verbreitung von Internet-Orientierungstools hat zur Folge, dass diese für die Studienwahl und damit auch für die Lenkung der Studienanfänger eine immer größere Bedeutung erlangen. Bei diesen Tools werden für die Feststellung der Passung zu Studienangeboten ganz unterschiedliche Arten von Testinstrumenten eingesetzt, etwa zu fachlichen und beruflichen Interessen, kognitiven Fähigkeiten und Arbeitshaltungen. Die Auswertungen der Daten von Teilnehmern am Studifinder NRW zeigen, dass je nach Testart sehr unterschiedliche Ergebnisse der als passend ausgewiesenen Studienfelder und damit unterschiedliche Lenkungswirkungen entstehen. So werden etwa bei Beachtung des Tests für berufliche Interessen die die ratsuchenden jungen Frauen von den eher technischen MINT-Studienfeldern ferngehalten, während die Fähigkeitstests deutlich stärker dazu hinführen. Diese sehr starken geschlechtsspezifischen Effekte können sich aus der Verstärkung internalisierter Vorurteile durch Interessentests im Gegensatz zur Beachtung individueller Fähigkeiten ergeben. Daraus ergeben sich erhebliche Konsequenzen für Orientierungstools, aber auch für das Vorgehen in der persönlichen Beratung. Es gibt inzwischen ein großes Angebot von Orientierungstools für Abiturienten im Internet. Vor dem Jahr 2000 war in Deutschland noch gar keines vorhanden, 2007 testete die Stiftung Warentest zehn Tools für Jugendliche (Stiftung Warentest 2007). 2009 haben wir im Rahmen einer Machbarkeitsstudie schon 30 eruiert, heute dürften es mindestens 50 seriöse Tools geben. Derlei Tools werden für ganz unterschiedliche Ziele der Auftraggeber erstellt und können auch in Abhängigkeit davon das Verhalten der Studieninteressierten beeinflussen. (HDZD/Text übernommen). As the proliferation of online orientation tools increases, they are becoming ever more important in the selection of courses and as a guide for those embarking on their studies. All different kinds of test Instruments are used in these tools to determine the suitability of the courses on offer, looking at things such as subject and career interests, cognitive ability and attitudes towards work. Analysis of data from participants in StudiFinder NRW has shown that very different fields of study are indicated as suitable depending on the type of test, and therefore potential students are being guided in different directions. For example, by following the test of professional interests, advice-seeking women are steered away from the more technical STEM fields of study, while aptitude tests point significantly more strongly towards them. The gender-specific effects in this are particularly serious and possibly arise from the reinforcement of internalised prejudices through interest tests in contrast to consideration of individual abilities. There are considerable consequences from this for orientation tools, but also for the approach taken in one-to-one counselling. (HDZD/text adopted).
Erfasst von	Zentrum für HochschulBildung - Technische Universität Dortmund
Update	2016/1