Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Schepker, Renate; Schmeck, Klaus; Kölch, Michael; Schepker, Klaus |
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Titel | Eine frühe Gen-Umwelt-Theorie der Störungen des Sozialverhaltens versus "Anethischer Psychopathie". |
Quelle | In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 64 (2015) 4, S. 290-307Infoseite zur Zeitschrift
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Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0032-7034; 2196-8225 |
DOI | 10.13109/prkk.2015.64.4.290 |
Schlagwörter | Psychologie; Störung; Soziales Verhalten; Genetik; Psychopathologie; Faschismus; Wissenschaftsgeschichte; Psychiatrie; Prognose; Schutz; Theorie |
Abstract | Berichtet wird über eine frühe Gen-Umwelt-Theorie zur Ätiologie und Prognose von Störungen des Sozialverhaltens. 1934 zeigten F. Kramer und R. von der Leyen in sorgfältigen Langzeitbeobachtungen von elf vernachlässigten und "gemütsarmen" Kindern mit Sozialverhaltensstörungen, dass die "anethischen" Züge in einem förderlichen pädagogischen Milieu verschwinden können und Prognosen somit bei der Diversität der Bedingungsfaktoren nicht möglich seien, dass im Gegenteil negative Prognosen selbstbestätigend wirken können. Dabei gingen sie von einer genetischen Disposition im Sinne einer besonderen Vulnerabilität aus. Diese frühe Gen-Umwelt-Theorie widersprach der nationalsozialistischen Erblehre und den Ausgrenzungsbestrebungen des Mainstreams der Psychiatrie. Der Suizid Ruth von der Leyens und das Arbeits- und Veröffentlichungsverbot Franz Kramers beendeten die Debatte; sie wurde auch nach Ende der nationalsozialistischen Ausmerzungspolitik "gesellschaftlich minderwertiger" Kinder und Jugendlicher nicht mehr aufgegriffen. (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2015/4 |