Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Brandfellner, Manfred |
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Titel | Kein "Looser" sein, kein "Discopumper" werden. Ausgewählte Beispiele für geschlechter-sensible Bubenarbeit im Unterrichtsfach Bewegung und Sport. |
Quelle | In: Bewegung & Sport, 67 (2013) 3, S. 20-23 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 1726-4375 |
Schlagwörter | Rollenbild; Junge; Didaktik; Geschlecht; Männlichkeit; Schulsport; Sportpädagogik; Sportsoziologie; Sportunterricht |
Abstract | Vielfältige Geschlechterrollenerwartungen befinden sich in Bedrängnis zwischen dem Image des "Softies" und dem des "Machos". Sixpacks und Bizeps, Kampfsportschulen und Klischees von unbesiegbaren, allzeit bereiten und niemals müden Helden sind bei männlichen Jugendlichen "in". Sozialwissenschaftliche Studien belegen, dass sich 2011 wieder mehr österreichische Männer mit einem "traditionellen männlichen Rollenbild" identifizierten als noch vor 10 Jahren (Zulehner & Steinmair-Pösl, 2011, S. 28). Alte Muster vom Mann als der starke Beschützer, heldenhafte Kämpfer, einsame Cowboy geben Halt in einer Zeit der immer schneller werdenden gesellschaftlichen Veränderungen, vielfältigen Geschlechterrollenerwartungen und Zukunftsängste. Was für Männer gilt, gilt für Jungen umso mehr. Viele fühlen sich verunsichert, sie wollen keine "Weicheier" sein, hilflos und ohnmächtig sich vor Angst in die Hosen machen. Sie unterstehen dem Druck, sich unter den anderen Jungen behaupten zu müssen und auch dem weiblichen Geschlecht zu imponieren. Die einen wählen überfordert den Schutzmechanismus des Rückzugs und fühlen sich dabei als Versager und Außenseiter. Die anderen treten die Flucht nach vorne an: Sie verdrängen ihre Ängste, trainieren ihre Muskeln auf und stützen dadurch vordergründig ihr Selbstwertgefühl. Manche verirren sich im Dschungel der Ohnmacht und Orientierungslosigkeit und werden gewalttätig. Allen Jungen aber ist gemein, dass es ihnen häufig sehr schwer fällt, ihre eigenen Gefühle wahrnehmen und benennen zu können und sich in einer konstruktiven Weise selbst zu behaupten und ebenso die Bedürfnisse anderer Menschen ernst zu nehmen. Vor diesem Hintergrund werden in diesem Beitrag Möglichkeiten aufgezeigt, Jungen im Unterricht "Bewegung und Sport" durch differenzierte Spiele zu stärken und sie in ihrer je eigenen, persönlichen Identitätsfindung mit Hilfe reflexiver Methoden zu begleiten. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen). |
Erfasst von | Bundesinstitut für Sportwissenschaft, Bonn |
Update | 2014/2 |