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Es handelt sich zum Einen um Übersetzungen ins Deutsche, die dem FIS Bildung-Schlagwortbestand entnommen wurden. Zum Anderen wurden zusammengesetzte englische Schlagworte in Terme zerlegt, die in der Regel nur einen inhaltlichen Aspekt repräsentieren. Ergänzend wurden Synonyme und vereinzelt zusätzliche Pluralformen hinzugefügt. Diese Anreicherung geht auf die Nutzung intellektueller Vorarbeiten zurück.
Haben Wissenschaft und Unterricht orientierende Funktion, wenn Einstellungen, Denkmuster und Intentionen das Bild von der Vergangenheit in einer Art und Weise bestimmen, die keine objektiven Aussagen mehr zulassen? Der Objektivismus verneint diese Frage und fordert, den subjektiven Faktor weitgehend auszuschließen, um Vergangenheit so abzubilden, wie es gewesen ist, weil Historiographie ansonsten unglaubwürdig werde. Der narrative Konstruktivismus setzt dagegen, dass der Verzicht auf Subjektivität schädlich und unmöglich ist. Orientierung hängt davon ab, dass Historiker diejenigen Fragen beantworten, die hier und heute an die Vergangenheit gestellt werden. Diese Fragen ändern sich je nach ihrem Kontext, so dass sie subjektiven Charakter haben. Der Verzicht ist erkenntnistheoretisch unmöglich, weil Historiographie semiotischen und nicht mimetischen Charakter hat. Der Historiker interpretiert Quellen und formuliert einen entsprechenden Text im Blick auf einen bestimmten Adressatenkreis. Ein vergleichbares Bedeutungsdreieck von Versprachlichung, Interpretation und Objekt ergibt sich im Blick auf den Autor der Quelle und seine Adressaten. Dass das Bedeutungsdreieck der Gegenwart und das der Vergangenheit in irgendeiner Form deckungsgleich werden könnten, ist ein objektivistischer Kurzschluss. Der Konstruktivismus mündet jedoch nicht in subjektiver Beliebigkeit, weil er auf Triftigkeit achtet. Die Intersubjektivität der Kriterien historischer Forschung spielt dabei eine zentrale Rolle. Sie ist die Grundlage dafür, dass Wissenschaft und Unterricht in der Lage sind, ihre orientierende Funktion in Staat und Gesellschaft zu erfüllen (Original übernommen).
Erfasst von
DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main (extern)
Update
2012/4
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Norden, Jörg van: Geschichte ist Einstellungssache. 2012.
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