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Autor/inKleiner, Konrad
TitelBeobachtungen zur Entwicklung der Fachdidaktik(en) als konstitutives Element universitärer Lehrer(innen)ausbildung.
FD "Bewegung und Sport".
QuelleIn: Bewegungserziehung, 65 (2011) 4, S. 24-29Verfügbarkeit 
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Zeitschriftenaufsatz
ISSN1726-4375
SchlagwörterDidaktik; Geschichte (Histor); Schulsport; Sport; Sportpädagogik; Sportunterricht
AbstractDie Positionierung der Fachdidaktiken und deren Forschungsperspektiven im Setting Universität Wien sind das Thema des Beitrags. Fokus ist die von der Universität Wien als größte Lehrer(innen)bildungseinrichtung in Österreich unterstützte Forschungsplattform "Theorie und Praxis der Fachdidaktiken" (Theory and practice of subject didactics) [FPL], wodurch Initiativen zur Theorieentwicklung der Fachdidaktik(en) gefördert und die systematische Beforschung inter(multi)disziplinär orientierter Fragen zur Fachdidaktik aktiv unterstützt werden. Die FPL subsumiert zehn Fakultäten und ein Zentrum (nämlich das "Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport") mit insgesamt 14 Unterrichtsfächern. Themen der FPL sind die Beschäftigung mit fachdidaktischen Lehr- und Lernprozessen (Ausbildungsmodellen), die Vermittlung fachdidaktischen Wissens sowie fachspezifischer Fähigkeiten und Fertigkeiten (Kompetenzen), die Analyse ihrer Bedingungen, ihrer Verlaufsgestalt (im Zeithorizont) und der daraus ableitbaren kurz- und längerfristigen Konsequenzen (Nachhaltigkeit). Vor dem Hintergrund der Ziele der FPL wird die Situation der Fachdidaktik "Bewegung und Sport" (Sportdidaktik) reflektiert. Die Fachdidaktik "Bewegung und Sport" (Sportdidaktik) ist aus der "Theorie der Leibeserziehung" hervorgegangen und wurde als "fachspezifische Didaktik der Leibeserziehung" um das Jahr 1960 von K. Paschen, H. Bernett, O. Hanebuth, L. Mester und J. Schmitz aus der Taufe gehoben. Die Fachdidaktik von Bewegung und Sport hat in den letzten Jahrzehnten eine Entwicklung genommen, die durch eine Kombination von Fremdbestimmtheit und Selbstselektion charakterisiert ist. Die bei der Suche nach einem eigenen disziplinären Problemverständnis akut werdenden Schwierigkeiten und der nach dem zweiten Weltkrieg geführte sportdidaktische Diskurs fügen sich schwerlich in ein einheitliches, homogenes Begriffsverständnis. Die Sportdidaktik als einheitliche Disziplin war weder früher existent, noch ist sie es heute. Mit dem Thema "Didaktik in der Lehrerbildung" hat 1959 alles angefangen. Bis dahin kannte das Fach weder eine besondere didaktische Fragestellung noch war der Begriff "Didaktik" in ihm geläufig. Zwischen dem Bedeutungsumfang und dem Begriffsverständnis von der "Didaktik der Leibeserziehung" von damals und der Fachdidaktik "Bewegung und Sport" (Sportdidaktik) von heute bestehen Differenzen. Die "didaktische Fragestellung" ist jedoch nicht eine Erfindung der 60er Jahre, sondern sie reicht weit zurück über das Natürliche Turnen. Die innere Entwicklung in den letzten Jahrzehnten hat sich überschlagen: Paschens "Didaktik der Leibeserziehung" (1961) bildet "den Kern einer Didaktik des Faches" (Fachdidaktik), die ihre Argumentation und Berechtigung aus der Allgemeinen Didaktik ableitete. Mit der Veröffentlichung des Schwerpunktheftes 1971 zu dem Thema "Revision des Sportcurriculums" in der Zeitschrift "Sportwissenschaft" wurde ein Wendepunkt markiert und dem veränderten Bild von Bildung und Wissenschaft Rechnung getragen. Die Aufmerksamkeit der Didaktiker galt überwiegend der Curriculumrevision. "Didaktik" wurde durch den Begriff "Curriculum" abgelöst. Der Primat der "Bildung" wurde außer Kraft gesetzt und durch andere Leitideen ersetzt. Die 1975 erschienene Doppelnummer der Zeitschrift "Sportwissenschaft" zum Schwerpunktthema "Sportdidaktik" setzte ein sichtbares Zeichen dieses Zurechtrückens der Relationen in der zunehmenden Wiederverwendung des Begriffs "Didaktik" zur Bezeichnung der mit der Veranstaltung von Schule und Unterricht gegebenen Probleme. Den achtziger Jahren wird eine "didaktische Flaute" nachgesagt, die wohl nicht zuletzt mit der sinkenden (wissenschaftlichen) Bedeutung und eigenen Zurückhaltung der Sportdidaktik zu tun hat. Die theoretischen Entwürfe von Balz, Crum, Schaller, Größing und Hummel sind Ausdruck der wieder entfachten Diskussion in einer Phase, in der die Sportdidaktik wenig Aktuelles oder Aufregendes zu bieten hat und noch von ihren alten Produkten zehrt. Das "Update fachdidaktischer Konzepte" reduziert die cirka 25 fachdidaktischen Konzepte auf drei Modelle, nämlich 1. das konservative Konzept (Erziehung zum Sport), 2. das alternative Konzept (Erziehung durch Bewegung) und 3. das intermediäre Konzept (Erziehung zum und durch Sport). Verf. fragt, ob damit die Notwendigkeit, neu und verändert über die Komplexität von Schulunterricht und über didaktische Kontexte auf dem Fundament von Bewegung, Sport und Körper nachzudenken, erfüllt wird? Ob damit das Ende einer Fachdidaktik Bewegung und Sport, der Vielfalt, Wechselbezüglichkeit und Nicht-Linearität in Lehr-Lern-Prozessen angesagt ist? Thiele und Schierz (2011) plädieren dafür, das Konzept der "Handlungsfähigkeit unter neuen Vorzeichen" wieder aufzunehmen. Sie fassen mögliche Erkenntnisbezüge, die im und durch Unterricht in Operationen des Fragens und Zeigens zur Sache hergestellt werden, in drei Thesen zusammen: "Handlungsbefähigung (handlungsbefähigenden Sportunterricht), dies ist die Botschaft". Es scheint, als ob "die Zeiten, in denen, Didaktik als Magd' (Otto, 1978: Schierz, 1986) nur anderen Sportwissenschaften dienstbar war", zu Ende gehen würden: "Die fachdidaktische Orientierung dieser Art [..] macht Sinn." (Terhart, 2009) Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen).
Erfasst vonBundesinstitut für Sportwissenschaft, Bonn
Update2012/3
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