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Es handelt sich zum Einen um Übersetzungen ins Deutsche, die dem FIS Bildung-Schlagwortbestand entnommen wurden. Zum Anderen wurden zusammengesetzte englische Schlagworte in Terme zerlegt, die in der Regel nur einen inhaltlichen Aspekt repräsentieren. Ergänzend wurden Synonyme und vereinzelt zusätzliche Pluralformen hinzugefügt. Diese Anreicherung geht auf die Nutzung intellektueller Vorarbeiten zurück.
Die Entwicklung hin zur Ganztagsschule (GTS) ist in Deutschland nicht aufzuhalten. So lernten im Schuljahr 2005/06 bereits 29,5 Prozent aller Schüler in den Stadtstaaten und 27,1 Prozent in den neuen bzw. 12,5 Prozent in den alten Bundesländern in Ganztagsschulen. Obwohl die sich aus der GTS ergebende deutliche Reduzierung der frei verfügbaren Zeit für Kinder und Jugendliche erhebliche Auswirkungen auch auf das Sporttreiben haben wird, finden Sport- und Schulpolitik viele für die GTS sprechende Argumente. So verweisen sie bspw. auf die Möglichkeiten der Beteiligung "des Sports" am Ganztagsschulangebot. Der Tenor aller Überlegungen lautet dabei, dass die GTS bildungspolitisch notwendig sei und der darin organisierte Sport einen wichtigen Beitrag zu Bildung und Erziehung sowie Freizeitgestaltung in der GTS leisten könne. Auch der Deutsche Leichtathletik-Verband sieht die Ganztagsschule nicht als Behinderung oder Einschränkung der Jugendarbeit der Vereine, sondern als Chance und Herausforderung. Trotz dieser Bekundungen macht die Vereinsbasis sich Sorgen, wie es angesichts der Ganztagsschulen weitergehen soll. Die Vereine glauben, dass die von ihnen betriebene Leichtathletik und die über viele Jahre üblichen Organisationsformen, Nachwuchs- und Personalkonzepte durch die Ganztagsschulen gefährdet sind. Viele sehen sich der in diesem Zusammenhang von ihnen erwarteten konsequenten Veränderung ihres Selbstverständnisses, ihrer Ziele und ihrer Organisations- wie Personalstruktur nicht gewachsen. Es ist eine Tatsache, dass, wenn Kinder bis 16 Uhr in der GTS sind, sie am frühen Nachmittag nicht in den Sportvereinen aktiv sein können. Was das Sportangebot der GTS angeht, so ist Verf. zufolge in Bezug auf die Leichtathletik zu befürchten, dass in den GTS lediglich eine "Leichtathletik light" in Gestalt nur einiger weniger Disziplinen angeboten werden kann. Der Verein hat hingegen die Möglichkeit, die Breite der Leichtathletik abzubilden. In Verbindung mit dem demographischen Wandel wird auch die Gefährdung des leistungssportlich ausgerichteten Sports im Verein durch die Ganztagsangebote deutlich erkennbar. Der Kampf der Sportvereine um immer weniger Kinder (deren Bewegungsbedürfnis durch die breitensportlichen Angebote der Ganztagsschule bereits befriedigt ist), bei immer weniger Vereinstrainern und bei durch die Ganztagsschulen blockierten Sportstätten sind schlechte Voraussetzungen für ein leistungssportliches Engagement. Für eine systematische leistungssportorientierte Entwicklung über mehrere Jahre mit mehrmaligem Leichtathletiktraining in der Woche und Wettkämpfen an den Wochenenden fehlen den Jugendlichen in Zukunft Zeit und Konzentration. Dennoch können die Sportvereine und -verbände ihre Mitarbeit in der GTS nicht verweigern. Optimal wäre es, wenn die Vereine versuchen würden, den Prozess aktiv mitzugestalten, um ihre Vereinsziele trotzdem zu erreichen. So müssen die Leichtathletik-Vereine prüfen, in welcher Form und mit welchen Angeboten sie sich an der Gestaltung einer Ganztagsschule beteiligen wollen oder können. Dies ist nur sinnvoll, wenn der Verein für sich deutlich mehr Vor- als Nachteile sieht und die Ziele des Vereins (Mitgliedergewinnung, Gestaltung eines sportlichen Angebots, Förderung des Breiten- und Leistungssports in einzelnen Sportarten) nicht ernsthaft gefährdet werden. Keinesfalls sollten Vereine sich in einer Ganztagsschule engagieren, wenn die Qualität des Vereinsangebots dadurch deutlich reduziert werden würde. Vor Eingehen einer Kooperation müssen die Vereine zunächst die Rahmenbedingungen und Möglichkeiten (z. B. Personal, Sportstätten, Organisation, Vertragsart, Konkurrenz anderer Vereine) klären. Anschließend ist ein Konzept für die Kooperation mit der "richtigen" Ganztagsschule zu entwickeln. Es sollten zunächst die Kooperationsziele bestimmt werden, um auf dieser Grundlage ein Vereinskonzept (Ziele, Inhalte, Zeiten, Sportstätten, Schwerpunkte, Übungsleiter, Brücken zwischen Verein und GTS) zu entwickeln. Der nächste Schritt ist das Gespräch mit dem Leiter der Ganztagsschule oder dem Koordinator des Ganztagsangebots. Der Sportverein sollte versuchen, die organisatorischen Rahmenbedingungen der Kooperation seinen Interessen entsprechend zu gestalten. Dies gilt zunächst für die Gewinnung neuer Vereinsmitglieder durch die Angebote der Ganztagsschule. Mögliche Ziele innerhalb einer Kooperation mit Ganztagsschulen sind: 1. Position der Leichtathletik in der Schule halten bzw. ausbauen; 2. neue "Seiten" der Leichtathletik vermitteln; 3. Faszination der Leichtathletik zeigen; 4. über schulische Wettkampfangebote für den Leistungssport motivieren; 5. Beteiligung bei der Gestaltung der Ganztagsschulangebote; 6. Beitrag zur Erziehung leisten; 7. leichtathletische Trainingsangebote für Vereinsmitglieder im Rahmen der Ganztagsschule anbieten. Umgekehrt kann es aber auch gelingen, innerhalb des GTS-Angebots Trainingsmöglichkeiten für bereits im Verein aktive Leichtathleten zu organisieren. Optimal wäre es, wenn möglichst viele der Leichtathleten eines Vereins Schüler einer Schule wären. Dies ist allerdings ein eher langfristig erreichbares Ziel. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen).
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0939-8392
Becker, Ulrich: Die Ganztagsschule - Problem, aber auch Chance. 2011.
3140691
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