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Autor/inn/enBauer, Gerrit; Kneip, Thorsten
TitelFamiliengründung und -erweiterung als partnerschaftliche Entscheidung.
Ein Test konkurrierender Entscheidungsregeln.
Gefälligkeitsübersetzung: Family formation and extension as a partnership decision. A test of competing decision-making rules.
QuelleAus: Brüderl, Josef (Hrsg.): Partnerschaft, Fertilität und intergenerationale Beziehungen. Ergebnisse der ersten Welle des Beziehungs- und Familienpanels. Würzburg: Ergon Verl. (2011) S. 227-255Verfügbarkeit 
BeigabenAbbildungen
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN978-3-89913-800-9
SchlagwörterDemografischer Faktor; Entscheidung; Erwartung; Kinderwunsch; Lebensplanung; Partnerschaft; Kind; Handlungsorientierung; Ressource; Familienbildung; Geschlechtsspezifik; Deutschland
AbstractIm Beitrag wird untersucht, wie sich der Kinderwunsch der Frau und der Kinderwunsch des Mannes - bzw. die Stärke der jeweiligen Wünsche - in prozeptives Verhalten übersetzt. Der Stand der Forschung wird dahin gehend erweitert, dass unterschiedliche Entscheidungsregeln einer empirischen Überprüfung unterzogen und daraus Erkenntnisse darüber gewonnen worden sind, welche Kriterien Paare heranziehen, um bei divergierenden Präferenzen der Partner eine (gemeinsame) Entscheidung hinsichtlich der weiteren Familienplanung zu treffen. Die Ergebnisse ergeben eine weitgehende Symmetrie der Effekte von Vorstellungen beider Partner. Sowohl in Bezug auf eine dichotome Wunsch-Variable als auch in Bezug auf eine Messung der Kinderwunschstärke legen die Ergebnisse nahe, dass weder Frauen noch Männern aufgrund ihres Geschlechts ein stärkerer Einfluss auf die Fertilitätsentscheidung zukommt. Dass die Wahrscheinlichkeit prozeptiven Verhaltens mit dem Kinderwunsch (und seiner Stärke) beider Partner steigt, lässt sich als Evidenz für ein additives Nutzenmodell interpretieren. Da die Wahrscheinlichkeit, auf Verhütungsmittel zu verzichten bzw. konkrete Pläne über die Geburt eines Kindes zu haben, aber schon deutlich ansteigt, wenn nur ein (beliebiger) Partner ein Kind wünscht, findet sich empirisch zunächst keine Evidenz für Vetopositionen. Dies gilt solange die Stärke des Kinderwunsches nicht berücksichtigt ist. Aufgrund eines assortative matings wird davon ausgegangen, dass Partnern mit einem starken Kinderwunsch eher ein indifferenter Partner gegenübersteht als ein Akteur mit vollständig konträren Präferenzen. In weiteren Modellen mit gemessener Kinderwunsch-Stärke ergibt sich daher ein anderes Bild: Ein positiver Interaktionseffekt zwischen den Erwartungsnutzen von Frau und Mann weist auf eine Vetoposition hin. Diese ist gerade dann von Bedeutung, wenn der Erwartungsnutzen eines Partners ausgesprochen gering ist, ein Kind also in starkem Widerspruch zu Zielen in konkurrierenden Lebensbereichen steht und eine Vetoposition somit aus Sicht der Akteure begründet werden kann. (ICF2).
Erfasst vonGESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim
Update2012/2
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