Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Lipke, Jürgen |
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Titel | Globale Herrschaftsverhältnisse und Naturaneignung. Eine weltsystemische und sozial-ökologische Betrachtung der globalen Umweltkrise. Gefälligkeitsübersetzung: Global power-structures and nature appropriation - a world-systemic and socioecological view of a global ecological crisis. |
Quelle | Aus: Ohly, H. Peter (Hrsg.): Globalisierung im Fokus von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft. Eine Bestandsaufnahme. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften (2011) S. 351-371
PDF als Volltext |
Reihe | Sozialwissenschaften im Überblick |
Beigaben | Abbildungen |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISSN | 1436-9907 |
ISBN | 978-3-531-17821-9 |
DOI | 10.1007/978-3-531-93334-4_20 |
Schlagwörter | Herrschaft; Sozialökologischer Faktor; Natur; Verantwortung; Entwicklungsland; Industriestaat; Schuld; Umweltbelastung; Umweltkrise; Ökologie; Globalisierung; Welthandel; Wirtschaftswachstum |
Abstract | "Lokale Umweltprobleme haben sich im Laufe der Expansion des kapitalistischen Weltsystems sukzessive ausgebreitet oder verlagert. Demnach kann einerseits eine Globalisierung von Umweltbelastungen beobachtet werden. Andererseits sind vielerorts Umweltbelastungen erst aufgrund der Globalisierung entstanden. Insofern mit dem weltweiten wirtschaftlichen Wachstum und den technischen Veränderungen das Ausmaß der Umweltbelastungen an globale Grenzen gestoßen ist, werden sie seit einigen Jahrzehnten als, globale Probleme' wahrgenommen. Bei allen Umweltproblemen lässt sich eine sehr heterogene Betroffenheit feststellen sowie eine unterschiedliche Verantwortung ableiten. Beide Ebenen zeigen ein deutliches Zentrum-Peripherie-Gefälle. Aus Perspektive der Weltsystemtheorie wäre das große Wirtschaftswachstum im Zentrum ohne den Ressourcenzufluss aus den Peripherien und der natürlichen Umwelt gar nicht möglich. Auf der anderen Seite fungieren die Peripherien als 'Senken', wenn umweltbelastende Produktionen ausgelagert werden. Demzufolge stützt die Liberalisierung des Welthandels den übermäßigen Naturverbrauch bestimmter Länder- bzw. Gesellschaftsgruppen. Die damit verbundenen ungleichen Machtverhältnisse finden sich auch im Umgang mit den Umweltproblemen wieder: Der offizielle Klimadiskurs etwa wird von Institutionen des 'Nordens' mit marktbasierten und technischen Lösungsvorschlägen dominiert. Die Idee einer ökologischen Schuld des Nordens oder die Abkehr vom scheinbar unendlichen Wachstumskurs werden weitestgehend ausgeblendet. Die Soziale Ökologie versucht als Wissenschaft der gesellschaftlichen Naturverhältnisse, die zugrunde liegenden Herrschaftsstrukturen im Umgang mit der Umwelt kritisch darzustellen." (Autorenreferat). "Throughout the expansion of the capitalist world-system local environmental problems have successively spread out or have been transferred. Thus, a globalization of environmental burdens can be noticed. Alternatively, in many places it was the 'globalization' itself that was the actual cause of any environmental burdens. Since in the course of world-wide economic growth and technological progress the extent of environmental stress has been hitting planetary limits, it has been perceived as a 'global problem' for some decades now. As for environmental problems, the consequences on the one hand and the responsibilities on the other are very unequally distributed. On both levels there is a substantial gradient between core and periphery. From a world-system perspective, the large economic growth in the core would not have been possible without the resource flow from the peripheries and the natural environment. On the other side, the peripheries have served as a sink for outsourcing of pollutive productions. Accordingly, the liberalization of world trade supports overconsumption of natural resources by certain few countries and people. The corresponding unequal power-relations can also be found when looking at the management of environmental problems: The official climate discourse, for instance, is dominated by institutions of the global north that propose mainly market based and technological approaches. The idea of an ecological debt or the renunciation of the seemingly unlimited growth are mostly neglected. Social ecology, as a science of relations between people and of their treatment of nature, seeks to examine the powerstructures underlying this treatment." (author's abstract). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2011/4 |