Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Ellrich, Lutz |
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Titel | Gefangen im Bild? "Big Brother" und die gesellschaftliche Wahrnehmung der Überwachung. Gefälligkeitsübersetzung: Caught in the picture? "Big Brother" and social perception of surveillance. |
Quelle | Aus: Bild - Raum - Kontrolle. Videoüberwachung als Zeichen gesellschaftlichen Wandels. Frankfurt, Main: Suhrkamp (2005) S. 35-50 |
Reihe | Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft. 1738 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 3-518-29338-9 |
Schlagwörter | Soziale Kontrolle; Soziale Wahrnehmung; Fernsehen; Fernsehserie; Reality-TV; Video; Inszenierung; Unterhaltungsindustrie; Jugendlicher |
Abstract | Der Beitrag analysiert die "archaische Dialektik von Schaulust und Exhibitionismus" am Beispiel der Fernsehshow "Big Brother" und der Foren, die die neuen Medien zur Verfügung stellen. Die Inszenierungen mit versteckten und offenen Kameras sind nicht nur zeitgemäße Varianten eines "gewöhnlichen Fetischismus". In welchem Sinne das Format "Big Brother" die herrschende Vorstellung von Videoüberwachung verändert und die Metapher für eine totalitäre soziale Ordnung in das Logo der Spaßgesellschaft verwandelt hat, wird mit Blick auf das vorhandene empirische Material geklärt. Von den befragten Jugendlichen wird betont, dass die Sendung - wie kaum eine andere - deutlich macht, wie wichtig für die einzelnen Subjekte der Zugang zu Bereichen sei, in die niemand Einblick habe. Die angestrebte Realitätsnähe der Fernsehshow biete daher eine wenig "realistische" Bestandsaufnahme des Überwachungsproblems. Das Verdienst von "Big Brother" - so das Fazit einer empirischen Untersuchung des Autors - besteht in der Veranschaulichung der folgenden These: Wenn individuelles Handeln in Zukunft nicht mehr überwiegend von verinnerlichten Normen, sondern von Orientierungsweisen geprägt sein wird, die wir durch mediengestützte Beobachtungen gewinnen, so erzwingt diese Umstellung eine aktive Beteiligung der einzelnen Menschen. Solche zusätzlichen Leistungen der Individuen können in einer hochkomplexen Welt aber nur erbracht werden, insofern die erforderliche Mobilisierung auch beachtliches Vergnügen bereitet. (ICA2). Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1999 bis 2000. |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2006/3 |