Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Barth, Boris |
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Titel | Der Völkermord an Armeniern im Ersten Weltkrieg. Die Politik des Deutschen Reiches und die internationale Forschung. |
Quelle | In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, 55 (2004) 5-6, S. 319-337Infoseite zur Zeitschrift |
Beigaben | Abbildungen |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0016-9056 |
Schlagwörter | Geschichte (Histor); Historiografie; Osmanisches Reich; Genozid; Geschichtswissenschaft; 20. Jahrhundert; Armenier; Armenien; Deutsches Reich; Türkei |
Abstract | Im Zuge der Radikalisierung der jungtürkischen Diktatur entstand seit 1911/12 eine diffuse, aggressive und rassische Ideologie, die auf die Begründung eines türkischen Nationalstaates zielte. Diese Pan-Ideologie, verbunden mit der inhärenten Spannung zwischen Nationalstaat und imperialer Reichsbildung, führte zur Konstruktion einer armenischen "Frage", die die Jungtürken selbst definierten. Die tiefgreifenden Wandlungsprozesse im Osmanischen Reich vor 1914 wurden in Deutschland kaum gesehen, und der Kriegseintritt der Türkei wurde begeistert aus strategischen Gründen begrüßt. Der Genozid an den Armeniern kam für die deutsche Seite völlig überraschend; sie lehnte ihn zwar ab, fand aber kein Mittel, dem Bundesgenossen in den Arm zu fallen. Nach 1918 wurde die Erinnerung an den Genozid in Deutschland von den Debatten um Kriegsschuld und Versailles überschattet, und Ende der 1920er Jahre geriet der Völkermord schließlich vorübergehend in Vergessenheit. (Orig., gek.). |
Erfasst von | Landesinstitut für Schule, Soest |
Update | 2005_(CD) |