Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Walz, Rainer |
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Titel | Der Hexenwahn im Alltag. Der Umgang mit verdaechtigen Frauen. |
Quelle | In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, 43 (1992) 3, S. 157-168Infoseite zur Zeitschrift |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0016-9056 |
Schlagwörter | Soziales System; Verhalten; Frau; Sachinformation; Dorf; Landbevölkerung; Volkskultur; Geschichte (Histor); Geschichtsunterricht; Hexenverfolgung; Mittelalter; Rechtsgeschichte; Sozialgeschichte; Politisches System; Rechtsordnung; Hexe; Geschichtswissenschaft; Interpretation |
Abstract | In dem Aufsatz wird der Ablauf der Verfolgungen im Dorf vor dem Eingreifen obrigkeitlicher Instanzen analysiert. Das Vorgehen der Dorfbevoelkerung entsprach den ueblichen Angriffsritualen einer stark am Kampf um die Ehre orientierten Gesellschaft. Vor allem am Beispiel der Wasserprobe wird gezeigt, dass die verdaechtigen Frauen oft in eine Lage kamen, die der von Watzlawick u. a. beschriebenen pragmatischen Paradoxie gleicht. Die Frauen behielten die erlernten Verteidigungsmechanismen bei, z. B. den Gegner retorsiv der Hexerei zu beschuldigen. Dies vergroesserte ihre Gefahr. Angehoerige tendierten dazu, eine in den Ruf der Hexerei gekommene Frau schnell fallen zu lassen. Weibliche Solidaritaet gab es so gut wie nicht. Die ungeheure Grausamkeit gegenueber den Opfern und ihren Angehoerigen war typisch fuer die doerfliche Interaktion. Die Existenz ausgefeilter Rituale zeigt, dass der Wahn nicht ins Dorf hineingepredigt werden musste, sondern den doerflichen Kommunikationsstrukturen entsprach. |
Erfasst von | Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Wiesbaden |
Update | 1996_(CD) |