Forschungsdaten Bildung - Details zur Studie:
SriAS - Selbstregulation im Alltag von Studierenden
Das Projekt SriAS (Selbstregulation im Alltag von Studierenden), gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), ist ein Verbundprojekt mit den Standorten Universität Bielefeld, dem Karlsruher Institut für Technologie und der Universität Augsburg. Das Verbundprojekt ist Teil der Förderinitiative Begleitforschung zum Qualitätspakt Lehre. Die Standorte beschäftigen sich mit den Kompetenzen zur Selbstregulation bei Studierenden in der Prüfungsphase und nutzen hierbei die Methode des Experience Sampling, um Studierende direkt in ihrem Studienalltag zu untersuchen. Am Projektstandort Bielefeld stehen vor allem motivationale Aspekte selbstregulierten Lernens im Fokus der Forschung. Hierbei nehmen die Konstrukte der motivationalen Handlungskonflikte sowie des Multitaskings eine zentrale Rolle ein. Motivationale Handlungskonflikte entstehen, wenn einem Individuum aufgrund multipler Handlungsziele (z. B. Studiums- und Freizeitziele) mehrere attraktive Handlungsoptionen zur Verfügung stehen, die um die begrenzten Ressourcen eines Individuums konkurrieren. Motivationale Handlungskonflikte gehen typischerweise mit Leistungs- und Einbußen des Wohlbefindens einher, die unter dem Begriff motivationale Interferenz zusammengefasst werden. Am Standort Augsburg wird der Fokus auf lernstrategische Prozesse gelegt. In Karlsruhe wird untersucht, ob und wie spezifische Interventionen das Auftreten von Prokrastination im Alltag reduzieren. Insgesamt werden an den Projektstandorten neun Studien durchgeführt. Verbindendes Element aller Studien ist die Nutzung von Ambulanten Assessment. Es erlaubt sowohl die Erfassung selbstregulativer Kompetenzen in Echtzeit als auch eine gezielte Förderung der Selbstregulation durch die Implementierung entsprechender Hinweise. Des Weiteren werden mittels Fragebogenverfahren mögliche Bedingungsfaktoren und Auswirkungen selbstregulierten Lernens erhoben. Verbindendes Element aller im Projekt SriAS durchgeführten Studien ist die Nutzung der Experience Sampling Methode (ESM), einer Form des ambulanten Assessments. Bei dieser Methode werden die Versuchspersonen in ihrem Alltag mit Alarmen von einem elektronischen Gerät, meist einem Smartphone, das sie während der Erhebungszeit bei sich führen müssen, dazu aufgefordert, kurze Fragebögen zu beantworten. Die Methode ist sehr alltagsnah und ermöglicht es, das Verhalten und Erleben von Studierenden in einer konkreten Situation sowie im zeitlichen Verlauf, z. B. über den Verlauf mehrerer Semester, abzubilden. ESM lenkt zudem die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden auf die aktuelle Situation und wirkt somit Erinnerungsverzerrungen entgegen, die bei der retrospektiven Erfassung von Situationen entstehen können. [Projekt / GESIS]
Studien- und Projektinformationen
Untertitel | Standort Universität Augsburg und Bielefeld |
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Laufzeit | 01.10.2014 - 31.01.2019 |
Projektleitung | Grunschel, Carola; Fries, Stefan; Nett, Ulrike |
Beteiligte Wissenschaftler/innen | Capelle, Jan Dirk; Rottweiler, Anna-Lena; Bachmann, Olga Barbara |
Beteiligte Institution(en) | Universität Augsburg Universität Bielefeld |
Kontakt des Projekts | stefan.fries@uni-bielefeld.de |
Projektwebsite | www.uni-augsburg.de/de/fakultaet/philsoz/fakultat/empirische-bildungsforschung/forschung/srias/https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/psychologie/abteilung/arbeitseinheiten/12/forschung/ |
Schlagwörter | Deutschland; Lernen; Motivation; Selbstregulation; Multitasking; Studienanfänger; Tagebuch |
Förderung | Bildungsministerium für Bildung und Forschung |
Teilstudie Selbstregulation im Alltag von Studierenden (SriAS) - Standort Universität Bielefeld
Die Studie ist Teil des Verbundprojekts SriAS (Selbstregulation im Alltag von Studierenden), das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird und an den Standorten Universität Bielefeld, Karlsruher Institut für Technologie und Universität Augsburg durchgeführt wird. Das Verbundprojekt ist Teil der Förderinitiative Begleitforschung zum Qualitätspakt Lehre. An den drei Standorten wird die Selbstregulationskompetenz von Studierenden in der Prüfungsphase untersucht, wobei die Methode des Experience Sampling (ESM) angewendet wird, um Studierende direkt in ihrem Alltag zu untersuchen. Diese Methode involviert die Versuchspersonen, die während der Erhebungszeit ein elektronisches Gerät, meist ein Smartphone, bei sich tragen müssen, und daraufhin aufgefordert werden, kurze Fragebögen zu beantworten, wenn sie von Alarmen benachrichtigt werden. Insgesamt werden an den Projektstandorten neun Studien unter Verwendung dieser Methode durchgeführt. Die vorliegende Studie basiert auf den Daten des ersten von drei Erhebungszeiträumen, die am Standort Bielefeld erhoben wurden. Dabei wurden Studierende der Rechtswissenschaften an einer Universität in Nordrhein-Westfalen vor, während und kurz nach ihren Prüfungsterminen befragt. Am Standort Bielefeld liegt der Schwerpunkt der Forschung hauptsächlich auf den motivationalen Aspekten des selbstregulierten Lernens. Dabei stehen insbesondere die Konstrukte der motivationalen Handlungskonflikte und des Multitaskings im Mittelpunkt. Motivationale Handlungskonflikte treten auf, wenn einem Individuum aufgrund mehrerer Handlungsziele (z. B. Studien- und Freizeitziele) mehrere attraktive Handlungsoptionen zur Verfügung stehen, die um die begrenzten Ressourcen des Individuums konkurrieren. Diese Konflikte gehen typischerweise mit Einbußen in Leistung und Wohlbefinden einher, die unter dem Begriff motivationale Interferenz zusammengefasst werden.
Studienleitung | Capelle, Jan Dirk; Bachmann, Olga Barbara; Grunschel, Carola |
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Untersuchungsdesign | Beobachtungsdesign Längsschnitt: Panel |
Erhebungsmethode(n) | Eigenständig durchgeführte schriftliche Aufzeichnung und/oder Tagebücher Eigenständig auszufüllender Fragebogen: CAWI (Computerunterstützte Web-Befragung) Sonstige (Freitext) |
Untersuchungsgebiet (geogr.) | Deutschland (Nordrhein-Westfalen); Studierende der Rechtswissenschaft an einer Universität in Nordrhein-Westfalen |
Auswahlverfahren | Nicht-Wahrscheinlichkeitsauswahl: Bewusste Auswahl |
Population / Stichprobe | Studierende der Rechtswissenschaften an einer Universität in Nordrhein-Westfalen im 1. Semester |
Anmerkungen | Die Daten der Erhebungszeitpunkt 2 und 3 sind noch unveröffentlicht |
Forschungsdaten und -instrumente
ZA6264: Selbstregulation im Alltag von Studierenden (SriAS) - Standort Universität Bielefeld | |
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Datenzugang | DOI: 10. |
Art der Daten | Selbsteinschätzung |
Archivierende Einrichtung | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften (GESIS) |
Zugänglichkeit | Verfügbar |
Erhebungszeitraum | 31.01.2016 - 05.02.2016 |
Veröffentlichungsdatum | 04.03.2024 |
Anmerkungen zu den Daten | Inhaltliche Besonderheiten: Die längsschnittliche Erfassung von Studierenden des Fachbereichs Rechtswissenschaften über drei aufeinander folgende Semester erlaubt verschiedene Vergleiche und liefert Verlaufsdaten: die relative Verteilung von Haupttätigkeiten während der Klausurvorbereitung, Situationen mit und ohne Multitasking und/oder motivationale Konflikte, Stimmung und Konzentration. Bisher sind jedoch nur die Daten der ersten Erhebungswelle veröffentlicht. Formale Besonderheiten: ESM-Daten wurden erhoben, indem die Teilnehmenden selbstständig Fragebögen in der aktuellen Alltagssituation ausfüllten. Hierzu wurde Teilnehmenden innerhalb eines 12stündigen Zeitfensters (nach Wahl der Teilnehmenden entweder von 08:00 bis 20:00 Uhr oder von 10:00 bis 22:00 Uhr) sechsmal am Tag Signale als Aufforderung zur Bearbeitung der ESM-Fragebögen auf ihr Handy gesendet (Signal Contigent Design). Die Signale wurden quasi-randomisiert innerhalb von vordefinierten 2stündigen Zeitfenstern gesendet, wobei der Mindestabstand zwischen Signalen 30min betrug. Signale wurden als nicht beantwortet gewertet, wenn ein Signal entweder über mehr als 15min ignoriert wurde oder drei mal um 10min verschoben wurde (?Snooze-Funktion?). Erhebungssituation: Tätigkeiten, Erleben und Personenmerkmale Studierender der Rechtswissenschaft wurden in den drei ersten Studiensemestern jeweils in der Woche vor Beginn einer Klausurenphase erfasst (T1-T3). Die einwöchigen Messphasen bestanden jeweils aus einem Prä-Test, einer Experience Sampling-Phase und einem Post-Test. Während des Prätests wurden mittels CAWI (Computer Aided Web Interviewing) Personenmerkmale erfasst und Studienhandys verteilt bzw. die Erhebungssoftware auf privaten Handys installiert. Während der einwöchigen Erhebungshase mittels Experience Sampling Method (ESM) wurden die Teilnehmenden sechsmal am Tag aufgefordert, Kurzfragebögen zu ihren derzeitigen Tätigkeiten und ihrem Erleben zu beantworten, sodass jede Person insgesamt bis zu 42 Fragebögen ausfüllte. Während des Prätests wurden mittels CAWI (Computer Aided Web Interviewing) erneut Personenmerkmale erfasst und die Studienhandys zurück gegeben sowie Aufwandsentschädigungen ausgezahlt. |
Teilstudie Selbstregulation im Alltag von Studierenden (SriAS) - Standort Universität Augsburg
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt ist ein Verbundprojekt mit den Standorten Universität Bielefeld, dem Karlsruher Institut für Technologie und der Universität Augsburg. Als Teil der Förderinitiative Begleitforschung zum Qualitätspakt Lehre des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) beschäftigten sich Forscher*innen an den drei Standorten mit den Kompetenzen zur Selbstregulation bei Studierenden in der Prüfungsphase und nutzen hierbei die Methode des Experience Sampling, um Studierende direkt in ihrem Studienalltag zu untersuchen. Der Standort Augsburg untersuchte im speziellen Lern- und Leistungsemotionen und Emotionsregulationsstrategien über mehrere Tage vor einer wichtigen Prüfung im ersten Semester. Ziel der Studie war es herauszufinden, welche Bedingungen zu einer gelingenden Selbstregulation in der Prüfungsphase beitragen. Das Vorhaben knüpft an Maßnahmen zur Förderung der Selbstregulation aus Projekten des Qualitätspakt Lehre an der Universität Bielefeld, dem Karlsruher Institut für Technologie und der Universität Augsburg an. Ziel des Vorhabens ist die Untersuchung, ob und inwiefern diese Maßnahmen das selbstregulierte Lernen von Studierenden unterstützen. Am Standort Augsburg wird der Fokus auf lernstrategische Prozesse gelegt. Insgesamt waren es drei Messzeiträume, die mit zwei Kohorten erhoben wurden, was bedeutet, dass die Erhebung im Jahre 2017 zu gleichen Semesterzeiträumen wiederholt wurde. In der studie wurden Emotionen und Emotionsregulation bei der Vorbereitung auf eine Klausur im Alltag beobachtet. Insgesamt werden an den Projektstandorten neun Studien durchgeführt. Verbindendes Element aller geplanter Studien ist die Nutzung von Ambulantem Assessment. Es erlaubt sowohl die Erfassung selbstregulativer Kompetenzen in Echtzeit als auch eine gezielte Förderung der Selbstregulation durch die Implementierung entsprechender Hinweise. Des Weiteren werden mittels Fragebogenverfahren mögliche Bedingungsfaktoren und Auswirkungen selbstregulierten Lernens erhoben.
Studienleitung | Rottweiler, Anna-Lena; Nett, Ulrike |
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Untersuchungsdesign | Beobachtungsdesign Längsschnitt: Panel |
Erhebungsmethode(n) | Eigenständig auszufüllender Fragebogen: Papier Eigenständig durchgeführte schriftliche Aufzeichnung und/oder Tagebücher Eigenständig auszufüllender Fragebogen: CAWI (Computerunterstützte Web-Befragung) |
Untersuchungsgebiet (geogr.) | Deutschland (Baden-Württemberg) |
Untersuchungseinheit | Studierende |
Auswahlverfahren | Nicht-Wahrscheinlichkeitsauswahl: Willkürliche Auswahl Freiwillige Teilnahme bei Interesse an der Studie |
Population / Stichprobe | Studierende der Psychologie, Medizin und Wirtschaftswissenschaften im 1. Semester einer Universität in Baden-Württemberg |
Forschungsdaten und -instrumente
ZA6269: Selbstregulation im Alltag von Studierenden (SriAS) - Standort Universität Augsburg | |
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Datenzugang | DOI: 10. |
Art der Daten | Umfrage- und Aggregatdaten |
Archivierende Einrichtung | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften (GESIS) |
Zugänglichkeit | Verfügbar |
Erhebungszeitraum | 25.01.2016 - 01.08.2016 |
Veröffentlichungsdatum | 25.09.2024 |
Anmerkungen zu den Daten | Der Datensatz beinhaltet alle drei Messzeiträume beider Kohorten. Durch gezielte Items sind die verschiedenen Erhebungswellen des Datensatzes erkennbar und somit auch getrennt voneinander untersuchbar. |
Publikationen
Projektbezogene Publikationen (Auswahl) | Bachmann, Olga; Grunschel, Carola; Fries, Stefan: Multitasking and feeling good? Autonomy of additional activities predicts affect. - In: Journal of happiness studies, 20 (2019) 3, S. 899-918, URL: https://doi.org/10.1007/s10902-018-9973-3 - ISSN: 1389-4978; 1573-7780 Capelle, Jan Dirk; Grunschel, Carola; Bachmann, Olga; Knappe, Miriam; Fries, Stefan: Multiple action options in the context of time: When exams approach, students study more and experience fewer motivational conflicts. - In: Motivation and emotion, 46 (2022) 1, S. 16-37, URL: https://doi.org/10.1007/s11031-021-09912-3 - ISSN: 0146-7239; 1573-6644 |
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Downloads und Links
Forschungsdaten
DOI: 10.
[Selbsteinschätzung]
DOI: 10.
[Umfrage- und Aggregatdaten]