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Autor/UrheberChatel-Messer, Anna
TitelHeritage Interpretation als Element eines nachhaltigen Tourismus im Pilotprojekt Interpretationsraum Kandel, Südschwarzwald - eine Evaluation mittels GPS-Tracking ; Heritage Interpretation as an element of sustainable tourism in the pilot project Interpretive Space Kandel, Southern Black Forest - an evaluation using GPS tracking.
QuelleAlbert-Ludwigs-Universität Freiburg (2013)
PDF als Volltext kostenfreie Datei
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
SchlagwörterTourismus; GPS; Mobilität; Naturpark; Monitoring; Besuchermanagement; Schwarzwald; Kandel
AbstractDas Ziel des Forschungsvorhabens bestand darin, eine Wirksamkeitsanalyse des Pilotprojekts 'Interpretationsraum Kandel' im Großschutzgebiet 'Naturpark Südschwarzwald' mittels Fragebögen und der Methode des GPS-Trackings durchzuführen. Das Pilotprojekt ist theoretisch eingebettet in den Ansatz 'Heritage Interpretation', welcher die professionelle Vermittlung des Natur- und Kulturerbes zum Ziel hat. Der methodisch-didaktische Ansatz wurde in den Nationalparks der USA entwickelt und ist mittlerweile auch im europäischen Raum bzw. in Deutschland verankert und an hiesige Verhältnisse angepasst. Interpretationsräume und –pfade können als eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Lehr- und Naturerlebnispfade verstanden werden, mit der Intention, den Besuchern eine vertiefte, affektive Wahrnehmung des Raumes zu ermöglichen und ein nachhaltiges Verhalten zu lancieren. Um die regionalen Besonderheiten und ortsgebundenen Hintergrundgeschichten des Kandelberglandes zu generieren, wurde ein partizipatives Vorgehen unter Einbezug der lokalen Bevölkerung gewählt und daran anschließend eine Methodentriangulation mittels Geländebegehungen, Experteninterviews und Literaturrecherche durchgeführt. Die Experteninterviews stellten sich als die effektivste Herangehensweise heraus. Heute werden den Besuchern die gewonnenen Inhalte im 'Interpretationsraum Kandel' in Form von Interpretationsstelen und -broschüren an insgesamt 80 Geländepunkten vermittelt. Die Untersuchung anhand von standardisierten Fragebögen (N = 540) zeigte, dass knapp zwei Drittel der Besucher angaben, dass sich durch das interpretative Angebot die Qualität ihres Aufenthaltes erhöht hat und dass sie viel oder sehr viel Neues erfahren haben. Das Ziel, den Besuchern einen neuen Blick auf die Landschaft zu vermitteln, wurde bei über zwei Dritteln der Besucher erreicht, und zwar umso deutlicher, je mehr Interpretationsstelen gelesen wurden. Das GPS-Tracking wurde erstmals zur Evaluation eines interpretativen Angebotes eingesetzt. Infolgedessen wurden die Potentiale und Grenzen dieser Methode dargestellt und es wurde gezeigt, wie aus den Ergebnissen Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Pilotprojektes gewonnen werden und darüber hinaus allgemeine Handlungsempfehlungen für Interpretationsräume abzuleiten sind. Die Mobilitätspfade der Besucher (N = 518) konnten präzise abgebildet und aggregiert als Raum-Zeit-Muster dargestellt werden. Zusätzlich konnten die Daten nach verschiedenen Besuchergruppen differenziert visualisiert werden. Von Interesse für die Untersuchung war im Weiteren die Verweildauer der Besucher an den einzelnen Interpretationsstelen. Die mittlere Verweildauer konnte auch gesondert für verschiedene Besuchergruppen ausgegeben werden – beispielsweise Touristen versus Einheimische, zeigte jedoch keine signifikanten Unterschiede. Anhand der Verweildauer jedes einzelnen Besuchers an einer Interpretationsstele konnte erhoben werden, wie viele Besucher lediglich an der Interpretationsstele vorbeigegangen sind und wie viele länger verweilten. An fast allen Interpretationsstelen hielten mehr als die Hälfte der Besucher an. Die Annahme, dass diese Personen die Interpretationsstelen auch gelesen haben, konnte verifiziert werden, indem die Verweilzeiten der Personen, die im Fragebogen angekreuzt haben, Leser einer Interpretationsstele zu sein, mit den Verweilzeiten der Personen verglichen wurden, die eine Interpretationsstele länger besuchten. Eine Veränderung des Verhaltens der Besucher durch das mitgeführte GPS-Gerät hinsichtlich der Leseintensität der Interpretationsstelen wurde anhand einer Kontrollgruppe nicht festgestellt. Die Besucheranzahl auf verschiedenen Wegen konnte ferner in absoluten Zahlen dargestellt werden, was die Möglichkeit bot, konkrete Belastungszahlen für einzelne Gebiete festzustellen, welche in Schutzgebieten äußerst bedeutsam sind. Die Vorteile des GPS-Trackings gegenüber früheren Methoden, welche sich auf 'time-space-budgets' bzw. 'mental maps' stützen, sind die sehr viel exaktere Datengrundlage mit eindeutigen Positionen und Aufenthaltsdauern. Zählungen und verdeckte Beobachtungen wären in diesem weitläufigen Gebiet sehr personalintensiv gewesen und hätten einen praktisch kaum zu leistenden Zeitumfang bedeutet, um die gleichen repräsentativen Aussagen zu erhalten. Für die Evaluierung aber auch für die Angebotsplanung interpretativer Maßnahmen liefert das GPS-Tracking ein vielversprechendes Instrument, welches das Besuchermanagement und Monitoring von Großschutzgebieten unterstützen kann. ; The research pilot project 'Interpretive Space Kandel' in the nature reserve 'Southern Black Forest' aimed to scientifically support the project and subsequently to evaluate its effectiveness by means of a questionnaire survey and the method of GPS tracking. Theoretically the pilot project is embedded in the concept of 'Heritage Interpretation' which aims at the professional interpretation of natural and cultural heritage. The didactic method was developed in the US National Parks and has now been established in Europe, Germany and was adapted to local conditions. Interpretive spaces and -paths can therefore be understood as a development of the traditional trails, aiming to generate deeper and affective perception of space and a sustainable behavior. In order to generate background stories of the Kandel region and understand its regional characteristics, a participative approach was used involving the local population. This was followed by a triangulation of methods involving site visits, expert interviews and literature review. Expert interviews emerged as the most effective component in this. The contents thus obtained are now communicated to visitors in the 'Interpretive Space Kandel' in the form of interpretive panels and brochures on a total at 80 sites. Evaluation by means of a standardised questionnaire shows that nearly two-thirds of the visitors stated that interpretation had enhanced the quality of their visit and that they had learned much or very much that was new to them. 'Interpretive Space Kandel' aims to open up a new perspective on the landscape. This aim was achieved in more than two-thirds of the cases, more evident the more interpretation panels were read. GPS tracking was used for the first time to evaluate interpretive provisions. The study shows the potentials and limits of the method, providing recommendations for the continued development of the pilot project as well as general recommendations for action in interpretive spaces. GPS tracking was able to precisely reproduce the routes chosen by the visitors (N = 518) and illustrate aggregated time-space patterns. In addition differentiated visualisation was possible for different visitor groups. For the study residence time at individual interpretation panels was of particular interest. Residence time could also be evaluated separately for different visitor groups, for example tourists versus local residents, but this did not reveal any significant differences. Using residence time as an indicator it is possible to estimate how many visitors simply walk past the panel and how many stop. For nearly all panels results indicate that more than half of the visitors stopped. The assumption that these individuals have also read the interpretation panels could be verified by the fact that the residence times of those persons whose questionnaire results indicated they read a panel correspond to the residence times of those persons spending longer at a panel. No changes were noted in visitor behaviour in a control group with respect to the reading intensity of interpretation panels on account of the GPS device. Another advantage is that visitor numbers on different trails can also be shown in absolute figures, which makes it possible to estimate specific visitor loads for individual areas. This is highly important for protected areas. Compared to earlier methods based on 'time space budget' and 'mental maps', a key advantage of GPS tracking is the much more precise database which yields unambiguous positions and residence times. Visitor count and hidden observation would have been highly labour intensive in this large area and would have meant a huge time budget in order to obtain comparable representative results. GPS tracking thus emerges as a promising instrument for the evaluation and planning of interpretive provisions and tool to support visitor management and monitoring in large protected areas.
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