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Autor/UrheberJüttler, Michael
TitelWer studiert Wirtschaft - erfolgreich? : Der Einfluss der am Ende der Sekundarstufe II vorliegenden ökonomischen Kompetenzen auf die Studienaspiration, -fachwahl und den -erfolg.
Quelle(2020)
PDF als Volltext kostenfreie Datei
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
SchlagwörterÖkonomische Kompetenzen; Ökonomische Bildung; Sekundarstufe II; Tertiärstufe; Bildungsübergänge; Studienaspiration; Studienfachwahl; Studienerfolg
AbstractDie Analyse der Erklärung, Ausprägungen und Wirkungen ökonomischer Kompetenzen stellt ein zentrales Forschungsgebiet der Wirtschaftspädagogik dar. Dabei werden ökonomische Kompetenzen häufig als wichtige Basiskompetenz verstanden, über die jeder Mensch in einer modernen Gesellschaft verfügen sollte, um in dieser als mündige/r (Wirtschafts-)Bürgerin und (Wirtschafts-)Bürger agieren zu können. Übergeordnet lässt sich dieses Forschungsgebiet unter anderem auch in die in der Wirtschaftspädagogik seit vielen Jahrzehnten diskutierte Frage nach dem Stellenwert einer ökonomischen Bildung als Teil schulischer (Allgemein-)Bildung einbetten. In diesem Zusammenhang existieren zahlreiche Studien, die sich jedoch vor allem auf die Messung und Modellierung ökonomischer Kompetenzen beschränken. Aussagen sowohl über die Erklärung als auch über die Wirkungen ökonomischer Kompetenzen sind kaum empirisch fundiert. Ergebnisse zeigen insbesondere für Lernende der Sekundarstufe II, die im Anschluss an die Schulzeit eine zumeist allgemeine Hochschulzugangsberechtigung erwerben, starke Defizite im Bereich des ökonomischen Wissens. Dennoch bilden die Wirtschaftswissenschaften die im Hochschulsektor meistgewählte Fächergruppe. Verweise, dass sich der defizitäre Wissensstand auch auf den erfolgreichen Übergang in ein wirtschaftswissenschaftliches Studium niederschlägt, liefern zumindest Daten statistischer Ämter sowie Studien, die auch bei dieser Fächergruppe häufig über mangelnde Studienleistungen, geringe Studienzufriedenheit, Studiengangwechsel und Studienabbrüche berichten. Vor diesem Hintergrund geht es in der vorliegenden Arbeit um die Frage, ob und inwieweit die Förderung ökonomischer Kompetenzen den Übergang von der Schule in ein wirtschaftswissenschaftliches Studium begünstigt. Das Ziel der Arbeit liegt somit in der Untersuchung der Zusammenhangskette "Ökonomische Kompetenzen – Studienaspiration – Studienfachwahl – Studienerfolg". Um diese Zusammenhangskette theoretisch abzubilden, wird ein übergeordnetes Rahmenmodell entwickelt, welches Erwartungs-Wert-theoretische Modelle mit Studienerfolgsmodellen verschränkt. Die Datengrundlage bildet eine Längsschnittstichprobe mit n = 2.311 Maturandinnen und Maturanden der Deutschschweiz mit zwei Messzeitpunkten. Der erste Messzeitpunkt erfolgte zum Schuljahresende im Frühjahr/Sommer 2011 und der zweite Messzeitpunkt etwa fünf Jahre später. Während für den ersten Messzeitpunkt der Fokus auf der Messung ökonomischer und weiterer Kompetenzen liegt, geht es im zweiten Messzeitpunkt um die Erfassung der Bildungsverläufe (insb. der Studienfachwahlen) sowie die Erfassung des Studienerfolgs. Zur Messung der fachlich-kognitiven Leistungsdispositionen in Wirtschaft, Mathematik und Deutsch sowie der kognitiven Grundfähigkeiten kamen Leistungstests zum Einsatz. Bezogen auf das ökonomische Wissen und Können wurde dabei kein curricularer Test verwendet. Stattdessen wurden Inhalte abgefragt, die sich auf gesellschaftlich relevantes Wirtschaftswissen beschränken. Dieser Ansatz folgt der Idee einer/eines gebildeten bzw. mündigen Wirtschaftsbürgerin/-bürgers. Auf dieser Grundlage wurden neben dem ökonomischen Wissen und Können zudem auch das Interesse, die Motivation, die Einstellung und die Werthaltung in Wirtschaft über einen Fragebogen erfasst. Die Bildungsverlaufsdaten wurden anhand von computergestützten Telefoninterviews und der Studienerfolg via Online-Fragebogen erhoben. Der Ausfall zwischen den beiden Messzeitpunkten (unit non-response) wurde anhand des "inverse probability weightings" adressiert. Fehlende Werte (item non-response) wurden mittels Mehrebenenimputation unter Verwendung von "chained equations" geschätzt. Die Ergebnisse zeigen positive Effekte der am Ende der Schulzeit vorliegenden ökonomischen Kompetenzen auf die Intention und die Entscheidung für ein wirtschaftswissenschaftliches Studium sowie auf den Erfolg in einem solchen Studium. Zudem zeigen sich für die Wahl eines wirtschaftswissenschaftlichen Studiums starke geschlechterspezifische Unterschiede, wobei sich Frauen im Vergleich zu Männern erst bei höheren ökonomischen Kompetenzen für ein derartiges Studium entscheiden. Während bei der Intention und der Entscheidung für ein wirtschaftswissenschaftliches Studium das ökonomische Wissen und Können sowie die Einstellung in Wirtschaft als stärkste Prädiktoren identifiziert werden können, erweist sich für den Erfolg in einem solchen Studium lediglich noch das Wissen und Können in Wirtschaft als prädiktiv. Die Effekte ökonomischer Kompetenzen gelten dabei unter Kontrolle zahlreicher weiterer in der Literatur genannter Prädiktoren, wie z.B. den schulischen Leistungen, den kognitiven Grundfähigkeiten, den mathematischen und verbalen Fähigkeiten, dem sozioökonomischen Hintergrund, dem Geschlecht sowie der sozialen Unterstützung durch die Familie. Die Ergebnisse sind daher nicht nur über die Zeit, sondern auch unter Berücksichtigung bekannter Prädiktoren als robust einzustufen. Die vorliegende Arbeit liefert erstmals längsschnittliche Befunde über die Wirkungen ökonomischer Kompetenzen beim Übergang von der Schule zur Hochschule und trägt dabei zur Debatte über die Bedeutsamkeit einer ökonomischen Bildung für einen erfolgreichen Übergang sowie für eine domänenspezifische Studierfähigkeit bei. Vor diesem Hintergrund stützen diese Ergebnisse unter anderem auch die seitens der wirtschaftspädagogischen Forschung starke Befürwortung einer ökonomischen Bildung als Teil der schulischen (Allgemein-)Bildung. ; published
Anmerkungen1724927353
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