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Autor/UrheberHorst, Philipp
TitelBenachteiligung der Benachteiligten? : Über die Unterschiede der Elternhäuser von Kindern im Förderschwerpunkt Lernen an Förderschulen gegenüber Elternhäusern von Kindern mit gleichem Förderschwerpunkt im Gemeinsamen Unterricht.
QuelleBielefeld University (2009)
PDF als Volltext kostenfreie Datei
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
SchlagwörterGemeinsamer Unterricht; Förderunterricht; Kind; Soziale Situation; Eltern; System sonderpädagogischer Förderung; Benachteiligung; Inklusion; Bourdieu; Pierre; Kapitaltheorie; Soziales Kapital; Kulturelles Kapital
AbstractIn dieser Masterarbeit wird theoriegeleitet und anhand empirischer Daten aus einer Fragebogenerhebung der Frage nachgegangen, ob sich Elternhäuser von Kindern im Förderschwerpunkt Lernen an Förderschulen hinsichtlich sozialer, kultureller oder ökonomischer Ressourcen gegenüber Elternhäusern von Kindern mit gleichem Förderschwerpunkt im Gemeinsamen Unterricht unterscheiden. Sofern sich die Probandengruppe der Kinder an Förderschulen tatsächlich negativ von der Probandengruppe der Kinder im Gemeinsamen Unterricht abhebt, will der Autor daran anknüpfend herausfinden, ob für Förderschüler im Vergleich zu GU-Schülern mit Förderbedarf eine "doppelte Benachteiligung" besteht, weil zusätzlich zu benachteiligenden Lebensbedingungen auch noch eine Benachteiligung in Bezug auf die Qualität des Unterrichts entsteht. In der Masterarbeit wird das Thema über sechs Kapitel strukturiert. In der Einleitung wird die komplexe Problematik zu angenommenen sozioökonomischen Unterschieden zwischen Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Förderschwerpunkt Lernen, die im gemeinsamen Unterricht an der Grundschule oder an Förderschulen beschult werden, fachwissenschaftlich diskutiert. Darüber wird die Forschungsfrage nach Unterschieden in den familiären Verhältnissen begründet und in den Zusammenhang von kultureller Passung zwischen Kind und Förderort gestellt. Im 2. Kapitel "Kapital und Schulerfolg" begründet der Autor aus verschiedenen Forschungsergebnissen zu Differenzen in Lebenswelten/-realitäten und Schichtmodellen seinen Rückgriff auf Bourdieu als fachtheoretischen Bezugsrahmen. Dabei wird die soziologische Perspektive über Determinanten sozialer Ungleichheit und deren Bezug zum Schulerfolg auf die institutionelle Ebene sonderpädagogischer Förderung transferiert, also im Integrativen Konzept des Gemeinsamen Unterrichts und in Förderschulen. Der Autor entwickelt daraus einen Begründungszusammenhang über die Darstellung der Interdependenz der Kapitalformen mit institutionellen Verursachungsmechanismen von Benachteiligung. Gestützt wird die Analyse von bestehenden empirischen Forschungsergebnissen zu Benachteiligungsfaktoren von Schülerinnen und Schülern mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Der Hinweis auf "unhinterfragte Normalisierungsvorstellungen" allgemein im Feld Schule steht thematisch zentral, da soziokulturelle Anforderungen eingeschlossen sind und diese sich auch institutionsbezogen und damit professionsbezogen entwickeln können. Mit Bezug auf die quantitative Auswertung wird die Eingangsthese nach einer Unterscheidung beider Untersuchungsgruppen an den verschiedenen Förderorten für die sozialstrukturelle Stellung und für die Kapitalformen allgemein widerlegt. Demzufolge werden beide Forschungsinteressen sachgerecht geklärt: beide Untersuchungsgruppen nehmen den Status der Benachteiligung ein. Es gibt zum soziokulturellen Hintergrund der Elternhäuser zwar Differenzen, aber diese drücken keine unterschiedlich benachteiligende Situation aus. Die qualitative Auswertung (vgl. Kap.5), die sowohl geringe signifikante Differenzen als auch den Prozess der Studie einbezieht, markiert Unterschiede, die erst über die Theoriefundierung in Kapitel 2 als brisant für die Institution Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen gewichtet werden. Eine optimale Förderung in dieser Förderschule auf der sozialen und (schul-)kulturellen Ebene wird ableitend in Frage gestellt. Insofern wird auf diesen Ebenen eine benachteiligende Situation für die Schülergruppe an der Förderschule (vgl. 2. Forschungsinteresse) ausgemacht, auch wenn dies nicht als allgemeine Erkenntnis aufgrund des Untersuchungsdesigns abgeleitet werden kann. Gleichzeitig wird auf Forschungslücken zur qualitativen Analyse der unterschiedlichen Beschulung hingewiesen und Möglichkeiten aufgezeigt. Im 6. Kapitel werden die Ergebnisse der Studie übergreifend im "Legitimationsgefüge des Systems sonderpädagogischer Förderung" reflektiert. Dabei werden relevante Eckpunkte bildungs- und schulpolitischer Entwicklungen benannt und mit den Normalisierungsvorstellungen so in Verbindung gesetzt, dass die Verantwortung zur Reduzierung von Benachteiligung dem Gesamtsystem Schule und nicht einzelnen Institutionen zugeordnet wird.
AnmerkungenHorst P. Benachteiligung der Benachteiligten? : Über die Unterschiede der Elternhäuser von Kindern im Förderschwerpunkt Lernen an Förderschulen gegenüber Elternhäusern von Kindern mit gleichem Förderschwerpunkt im Gemeinsamen Unterricht . Bielefeld (Germany): Bielefeld University; 2009.
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