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Autor/inCaruso, Marcelo
TitelChance und Bürde: Die koloniale Universität, 'pedagogy' und Lehrerbildung in Indien (1882-1922).
QuelleAus: Glaser, Edith (Hrsg.); Groppe, Carola (Hrsg.); Overhoff, Jürgen (Hrsg.): Universitäten und Hochschulen zwischen Beharrung und Reform. Bildungshistorische Perspektiven. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt (2024) S. 65-78
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ReiheHistorische Bildungsforschung
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Sammelwerksbeitrag
ISBN978-3-7815-6075-8; 978-3-7815-2621-1
DOI10.25656/01:29008 10.35468/6075-04
URNurn:nbn:de:0111-pedocs-290085
SchlagwörterHochschule; Universität; Geschichte (Histor); Hochschulgeschichte; Kolonialismus; Lehrerbildung; Hochschulsystem; Lehramtsstudiengang; Kolonialgeschichte; 19. Jahrhundert; 20. Jahrhundert; Indien; Britisches Empire
AbstractBereits vor Jahrzehnten hat der britische Bildungshistoriker Brian Simon festgestellt, dass pedagogy in England während des 19. Jahrhunderts keineswegs als legitime Wissensform akzeptiert wurde (vgl. Simon 1981). Mit den Empfehlungen der Education Commission erlangte diese in England verbreitete Meinung nun einen quasi-amtlichen Status auch im kolonialen Indien: So etwas wie pedagogy existiere demnach entweder nicht oder es lohne sich nicht, Sekundarschullehrerinnen und -lehrer darin zu unterweisen. Somit sei eine eigenständige Lehrerbildung für Sekundarschulen überflüssig. Im gleichen Jahr, 1882, führte jedoch die Universität im südindischen Madras einen neuen Abschluss ein: licenciate in teaching. Dort sollten Universitätsabsolventinnen und -absolventen durch ein Bachelorstudium einen vertieften Einblick in Grundlagen von Schule und Unterricht bekommen. Zudem wurde dieser Abschluss nach der Jahrhundertwende ebenfalls an der wichtigsten Universität des Landes in Kalkutta sowie an anderen, später gegründeten indischen Universitäten angeboten. Der Kontrast zwischen dem nicht akzeptierten Status eines Studiums der education bzw. pedagogy und der Einrichtung dieses Abschlusses in teaching wirft einige Fragen auf. Wie konnten sich diese Lehrerbildungsmöglichkeiten an den indischen Universitäten institutionalisieren, wenn gleichzeitig in England und in Indien sehr große Zweifel an der Existenz und dem Wert systematischen pädagogischen Wissens bestanden? Was sagt diese Entwicklung über den Status der kolonialen Universität aus, die mitunter aufgrund ihrer Funktion der Ausbildung von Personal für den Kolonialstaat auch als „Sklavenuniversität“ (FischerTiné 2004) in der frühen nationalistischen Rhetorik charakterisiert wurde? Im Folgenden sollen diese Fragen in Bezug auf die Einrichtung des Abschlusses in ‚teaching‘ für die Zeit zwischen 1882, der ersten Einrichtung eines solchen Studiengangs, bis hin zur Einführung der Dyarchie im Bildungsbereich im Jahr 1922 behandelt werden. Die Dyarchie bezeichnete eine Struktur der Doppelherrschaft in Indien infolge der Montague-Chelmsford Reformen im Jahr 1919, wonach die Bildungspolitik des Landes größtenteils in die Hände der Provinzen gelegt wurde und somit in die Einflusssphäre von gewählten natives. Nach einem Überblick zur Entwicklung der modernen Universitätslandschaft in Indien sollen die Koordinaten des Institutionalisierungsprozesses der universitären Lehramtsstudiengänge präsentiert werden. Dabei wird die eher unterschiedliche Positionierung in dieser Frage von Mitgliedern der Kolonialverwaltung und konservativen Indern einerseits und von indischen Akademikern andererseits aufgezeigt, um einen differenzierteren Blick auf die bereits damals von den Indern viel gescholtene koloniale Universität zu werfen. (DIPF/Orig.)
Erfasst vonDIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main
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