Literaturnachweis - Detailanzeige
| Autor/in | Städtler, Hermann |
|---|---|
| Titel | Bewegte Schule Niedersachsen - mehr Bewegung in die Köpfe. |
| Quelle | In: Haltung und Bewegung, 30 (2010) 2, S. 22-27 |
| Sprache | deutsch |
| Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
| ISSN | 0178-3033 |
| Schlagwörter | Gesundheitserziehung; Bewegungserziehung; Schulsport |
| Abstract | Die Bewegte Schule ist nicht einfach nur eine Schule, in der die Kinder mehr Sport haben. Das Konzept geht weit darüber hinaus und umfasst den gesamten Lern- und Lebensraum einer Schule und deren Organisation. Der Begriff "Bewegte Schule" lässt zunächst auf sportpädagogische Intentionen schließen, die mit Aspekten wie der täglichen Bewegungszeit, der bewegungsfreundlichen Gestaltung von Schulhöfen, mit Spiele-Tonnen und Bewegungspausen im Unterricht der viel diskutierten Bewegungsarmut in Schulen zu begegnen versuchen. Doch diese Anregungen allein machen noch keine bewegte Schule aus. In einer wirklich bewegten Schule muss mehr passieren als nur eine verstärkte körperliche Aktivität der Schülerinnen und Schüler: Es geht darum, die innere Bewegung zu aktivieren, denn innere Bewegung geht äußerer Bewegung voraus. Diese Bewegung muss alle erreichen, vor allem die Lehrerinnen und Lehrer, um das System Schule in Bewegung zu bringen. Bewegung muss im Kopf von Verantwortlichen beginnen, damit Bewegung nicht in erstarrten Strukturen von Schule stecken bleibt. In einer bewegten Schule kann es nicht nur um die äußerlich abzulesende Bewegung gehen. Somit ist der Begriff "Bewegte Schule" auf das ganze soziale System von Schule zu beziehen und schließt Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, Eltern und insbesondere das Organisationssystem mit ein. Bewegte Schule so verstanden entspricht dem ressourcenorientierten und zugleich dem salutogenetischen Ansatz der Weltgesundheitsorganisation, der auf einem umfassenden Gesundheitsbegriff basiert und vor allem die Fähigkeit jedes Einzelnen zur Erhaltung und Stärkung seines Wohlbefindens fördern will. Deshalb ist Bewegte Schule immer auch gesunde Schule. Die ldee der Bewegten Schule entstand im Wesentlichen aus der Kritik an den starren Schulstrukturen. Vor allem die fehlende körperliche Bewegung und das lange Sitzen haben ergonomische Ansätze und Überlegungen, mehr Bewegungspausen in den Unterricht zu bringen, unterstützt. Diese kompensatorische Ausrichtung scheint inzwischen überwunden, weil spätestens im Zuge der Schulqualitätsentwicklung klar geworden ist, dass sich neben der motorischen Bewegung Unterrichtsinhalte und -methoden, Schulorganisation und der Lern- und Lebensraum Schule verändern müssen. Es geht um die Klärung der Fragestellungen: 1. Wie kann Lernen durch bewegende und bewegungsbegleitende Aktivitäten für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte motivierender und wirkungsvoller gelingen? (Lernkultur, Unterrichtsqualität) 2. Wie können die Rahmenbedingungen einer Schule (Innen- und Außenräume) dazu beitragen, Bewegung zuzulassen, zu fordern und zu fördern? (Lern- und Lebensraum Schule) 3. Wie lassen sich förderliche Bedingungen für eine bewegte Schule in die Schulorganisation einbinden? (Schulorganisation). Diese drei Handlungsfelder greifen wie Zahnräder ineinander und bewegen sich gegenseitig, so dass jede Aktivität eine Wirkung auf das ganze System erzielt. Der Impuls kann in diesem Wirkungszusammenhang von jedem einzelnen Zahn(rad) ausgehen. Vor diesem Hintergrund geben Verf. Anregungen zur Umsetzung in den drei Handlungsfeldern. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen). |
| Erfasst von | Bundesinstitut für Sportwissenschaft, Bonn |
| Update | 2011/4 |
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