Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Eckert, Roland |
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Titel | Die Generalisierung partikularistischer Orientierung. Proaktive Prozesse in der Bildung kollektiver Identität. Gefälligkeitsübersetzung: Generalization of particularistic orientation. Pro-active processes in the formation of collective identity. |
Quelle | Aus: Integrationspotenziale einer modernen Gesellschaft. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften (2005) S. 259-278 |
Reihe | Analysen zu gesellschaftlicher Integration und Desintegration |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 3-531-14107-4 |
Schlagwörter | Gesellschaft; Kollektive Identität; Rational-Choice-Theorie; Fremdeinschätzung; Selbstbild; Soziale Integration; Sozialer Konflikt; Erklärung; Moral; Soziale Bewegung; Sozialstruktur; Wertorientierung; Universalismus; Jugendlicher; Parsons, Talcott |
Abstract | Unruhen und Protestbewegungen werden von Soziologen und Politikern üblicherweise auf gesellschaftliche Krisen und strukturelle Spannungen zurückgeführt. Eine heutige Version ist das Desintegrationstheorem, wie es von Heitmeyer (Bielefelder Schule) im Anschluss an die ältere Systemtheorie (Lockwood) ausformuliert worden ist. Auch die Analyse fremdenfeindlicher Ausschreitungen konzentriert sich analog auf die Prüfung defizittheoretischer und reaktiver Erklärungsannahmen. Proaktive Elemente in der Konstitution rechter und fremdenfeindlicher Gruppen stehen eher am Rande der Forschung. Vor diesem Hintergrund versucht der vorliegende Beitrag auf die Elemente in der Theorie sozialer Bewegungen zurückzugreifen, die in der interaktionistischen Tradition über Defizitannahmen hinausgehen und eine spezifische proaktive Dynamik des Geschehens thematisieren. Versucht wird ferner, die differentia specifica fremdenfeindlicher Bewegung mit Hilfe der Moraltheorie der Rational-Choice-Tradition zu erarbeiten, die die unterschiedliche soziale Reichweite in der Geltung von Moral über die Taxonomie von Partikularismus und Universalismus in der Tradition Parsons' beschreibt. Aus beiden Erweiterungen ergeben sich dann Folgerungen für die pädagogische und politische Praxis: Kollektive Identität ist ein zentraler und sinnstiftender Teil von jugendlicher, ja letztlich von menschlicher Existenz. Es kommt praktisch darauf an, sie so erfahrbar und lebbar zu machen, dass sie mit universalistischen Orientierungen verbunden wird und nicht in die Überhöhung exklusiver Zugehörigkeiten und partikularistischer Freund-Feind-Beziehungen mündet. (ICA2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2006/3 |