Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Hey, Patrizia |
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Institution | Universität (Mannheim). Forschungsschwerpunkt Konflikt- und Kooperationsstrukturen in Osteuropa |
Titel | Die Gewerkschaftsregionen als Überlebensgarant der polnischen Solidarnosc-Bewegung. Struktur und Arbeitsformen in Niederschlesien. Gefälligkeitsübersetzung: Trade union regions as a guarantee for the survival of the Solidarnosc movement in Poland. Structure and work forms in Lower Silesia. |
Quelle | Mannheim (2002), 42 S.
PDF als Volltext |
Reihe | Untersuchungen des FKKS. 29 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Monographie; Graue Literatur |
ISSN | 0947-1359 |
Schlagwörter | Solidarität; Bildungsarbeit; Medienarbeit; Geschichte (Histor); Bürgerbewegung; Bürgerinitiative; Gewerkschaftsarbeit; Gewerkschaftspolitik; Nachsozialistische Gesellschaft; Finanzierung; Streik; Arbeitsorganisation; Organisation; Organisationsstruktur; Gewerkschaft; Gewerkschaftsbewegung; Arbeiterschaft; Informationssystem; Polen |
Abstract | Die Volksrepublik Polen war einer der wenigen Staaten Osteuropas, die die Vorherrschaft der Sowjetunion und das oktroyierte sozialistische Staatssystem nicht widerstandslos akzeptierten. Vor diesem Hintergrund befasst sich die Studie mit der Organisation der Solidarnosc-Bewegung in Niederschlesien (Dolny Slask) und stützt sich dabei insbesondere auf systematische Interviews mit Zeitzeugen in Breslau. Das vorrangige Interesse der Untersuchung gilt dem Verhältnis der Gewerkschaftsregionen zur Solidarnosc-Zentrale in Danzig (Gdansk) bis zum formalen Ende des Kriegsrechts am 22. Juli 1983. Diese Zäsur lässt sich damit begründen, dass sich bis zu diesem Zeitpunkt die wichtigsten Organisationsstrukturen der Solidarnosc-Bewegung im Untergrund herausgebildet haben und ihre Handlungsmuster erkennbar sind. Im folgenden wird gezeigt, wie sich die erste freie und unabhängige Gewerkschaft NSZZ Solidarnosc (Niezalezny Samorzadny Zwiazek Zawodowy Solidarnosc - Unabhängige, sich selbst verwaltende Gewerkschaft Solidarität) in Niederschlesien während ihrer 16-monatigen legalen Existenz organisiert, ohne eine offene Konfrontation mit den Machthabern heraufzubeschwören, und wie die dortige Solidarnosc-Bewegung im Untergrund organisiert sein muss, um trotz ihrer Illegalität nicht in Handlungsunfähigkeit und Wirkungslosigkeit zu verfallen. Hierzu beleuchtet die Studie zunächst die Umstände der Gründung der NSZZ Solidarnosc. Dass überhaupt eine unabhängige Gewerkschaft entstehen kann, ist das Ergebnis eines kollektiven Lernprozesses in der polnischen Arbeiterschaft: Die Streikenden bleiben in ihren Betrieben und vermeiden Zusammenstöße auf der Straße. In allen Streikberichten wird das Bemühen um Ordnung und Disziplin bei der Durchführung der Protestaktionen hervorgehoben. Nach dem 13. Dezember 1981 zeigt sich Niederschlesien als die am besten auf den Kriegszustand vorbereitete Solidarnosc-Regionalorganisation, der eine große Bedeutung beim Wiederaufbau der gewerkschaftlichen Organisationsstrukturen zukommt. Als besonders problematisch stellen sich die Finanzierung der verbotenen Gewerkschaftsbewegung in den Regionen und die Organisation der Untergrundpresse heraus, die für die Region Niederschlesien näher betrachtet werden. Im weiteren wird die Abspaltung der 'Solidarnosc Walczaca' von der niederschlesischen Untergrund-Solidarnosc - eine Konsequenz aus dem Zusammenschluss von Menschen mit verschiedensten Gesinnungen zu einer Massengewerkschaft, wie es die NSZZ Solidarnosc ist - und die Zusammenarbeit beider Gruppierungen untersucht. Mit Blick auf die Analyse der Gesamtproblematik der Solidarnosc-Bewegung werden schließlich die Beziehungen zwischen der nationalen und regionalen Gewerkschaftsebene und die Rolle der Regionen in der Solidarnosc-Bewegung im Untergrund erläutert. (ICG2). Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1976 bis 1983. |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2006/2 |