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Modellfreie Optik erklärt die optischen Erscheinungen nicht durch Konzepte, die selbst unwahrnehmbar sind: Es wird etwa über "eigenhelle" Bilder oder die herrschenden Sichtverhältnisse gesprochen, die sich durch eigenes Schauen feststellen lassen, nicht aber über nur vorgestellte Konzepte wie "Lichtstrahlen" oder "Licht als ein strömendes Etwas", die gar nicht in Erscheinung treten. Beleuchtungsverhältnisse und Abbildungsoptik, aber auch Beugung und Polarisation lassen sich so systematisch darstellen und erschließen. Dieser Zugang war lange eine Spezialität der Waldorfpädagogik, findet aber zunehmend auch in der "konventionellen" Didaktik Interesse. Offen war in diesem Rahmen aber bislang, welchen Platz die Lichtgeschwindigkeit einnimmt - Licht möge ja gerade nicht als Transport- oder Bewegungsvorgang verstanden werden, also was soll dann eine Geschwindigkeit haben? Dieser Beitrag soll Wege zeigen, auf denen sich im Kontext des modellfreien Ansatzes Antworten finden lassen. Es wird ein klassisches Experiment zur Lichtgeschwindigkeit gründlich studiert und es zeigt sich, dass die Vorstellung einer Bewegung des Lichtes keineswegs zwangsläufig ist. Für ein gründliches Verständnis des Versuchs reichen Kenntnisse der phänomenologischen Optik, wie sie der Oberstufenunterricht an Waldofschulen vermitteln mag, aus. Die Deutung der Ergebnisse als eine aktuelle Sichtverbindung ist im Rahmen der speziellen Relativitätstheorie nicht komplizierter als eine kinematische Deutung mit sich bewegendem Licht. Der vorgestellt Aufsdatz lässt sich dabei auf alle uns bekannten Experimente zur Lichtgeschwindigkeit verallgemeinern. Der Beitrag versteht sich auch als Beispiel für eine "nicht-affirmative" Art, Physik zu treiben. (Orig.).
Erfasst von
Landesinstitut für Schule, Soest
Update
2005_(CD)
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0025-5866
Maier, G.; Theilamm, F.: Lichtgeschwindigkeit im Kontext der modellfreien Optik. 2004.
2849722
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