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Im Zuge des nachhaltigen Rückzugs des Staates aus der Finanzierung der Wissenschaft hat sich die Produktivität vieler Institute und Labors in Russland stark reduziert und die Arbeits- und Lebensbedingungen von Tausenden Beschäftigten des Wissenschaftssektors haben sich dramatisch verschlechtert. Was viele Beobachter anfänglich als deutliches Zeichen einer Gesundung interpretierten, war die erhebliche Verkleinerung des Wissenschaftsbetriebs, den die postsowjetischen Reformen nach sich gezogen haben. Sowohl ins Ausland wie auch in andere Bereiche der Volkswirtschaft oder in die Politik sind nämlich nicht jene relativ unwichtigen Kader abgewandert, die früher die wissenschaftlichen Neben- und Zuarbeiten durchgeführt hatten, sondern die talentiertesten und profiliertesten Geister, die die eigentlichen Impulsgeber der einzelnen Disziplinen waren. Obwohl manche Wissenschaftler durchaus erfolgreiche Karrieren in Politik und Wirtschaft gestartet haben, kommen viele mit den neuen Bedingungen und dem Konkurrenzkampf am freien Markt nur schwer zurecht. Die Arbeitslosigkeit unter den russischen Wissenschaftlern beträgt zur Zeit um die 15 Prozent. Weil darüber hinaus die Finanzlage viele Forschungsinstitute davon abhält, Löhne regelmäßig zu zahlen, ist ein noch größerer Prozentsatz nämlich an die 50 Prozent der Wissenschaftler zumindest gelegentlich von "verdeckter Arbeitslosigkeit" betroffen. Die russische Forschung ist im Begriff, ihre kulturelle und theoretische Basis zu verlieren. Das Defizit an Grundlagenforschung entzieht auf lange Sicht auch den angewandten Forschungen ihr Fundament. Die russische Wissenschaft läuft, so prophezeien Wissenschaftsforscher, Gefahr, das Potential ihrer wissenschaftlichen Tradition zur Gänze zu verspielen. (HoF/Text auszugsweise übernommen).
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Standortunabhängige Dienste
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Füllsack, Manfred: In schweren Nöten. 2001.
2810034
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