Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Sander, Heinz |
---|---|
Titel | Rezension zu: Rank, A., Deml, I., Lenske, G., Merkert, A., Binder, K., Schulte, M., Schilcher, A., Wildemann, A., Bien-Miller, L. & Krauss, S. (2021). Eva-Prim: Evaluation von Sprachförderkompetenz und (bildungs)sprachlichen Leistungen von Schülerinnen und Schülern in Mathematik. In S. Gentrup, S. Henschel, K. Schotte, L. Beck & P. Stanat (Hrsg.), Sprach- und Schriftsprachförderung wirksam gestalten: Evaluation umgesetzter Konzepte (S. 105-124). Stuttgart: Kohlhammer. |
Quelle | In: Forschungsmonitor Schule, (2023) 129, 8 S.
PDF als Volltext (Rezension) |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 2513-0900 |
Schlagwörter | Bildungssprache; Deutschland; Mathematik; Rezension; Sprachförderung; Sprachförderung; Mathematik; Rezension; Deutschland |
Abstract | Einem sprachsensiblen Mathematikunterricht kommt große Bedeutung zu, denn Sprache kann Lerngegenstand, Lernmedium, Lernvoraussetzung und auch Lernhindernis sein. Die Autorengruppe um Astrid Rank evaluiert im Kontext des Mathematikunterrichts Effekte von Sprachbildungsmaßnahmen, die im Rahmen der Bund-Länder-Initiative "Bildung durch Sprache und Schrift" (BiSS) im Grundschulbereich durchgeführt wurden. Schwerpunkte der Evaluation waren unter anderem die Umsetzung von Sprachbildung im Unterricht, das fachdidaktische Wissen der Lehrkräfte im Bereich Sprachförderung und Grundschulmathematik sowie die Entwicklung von mathematischen und sprachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler. Insgesamt wurden 984 Kinder des 2. bis 4. Schuljahres sowie ihre 86 Lehrkräfte längsschnittlich zu jeweils 3 Messzeitpunkten befragt und getestet. Die Kontrollgruppe bestand aus 4 Lehrkräften und 239 Kindern, die keinem BiSS-Verbund angehörten. Für die Datenerhebungen wurden Fragebögen sowie diverse Testinstrumente (etwa zur Erfassung mathematischer Grundfähigkeiten oder der Lesekompetenz) eingesetzt und exemplarische Unterrichtsstunden von 8 Lehrkräften videografiert. Die Videoanalysen verdeutlichen, dass der beobachtete Unterricht lehrkraftzentriert war, unter anderem weil die Lehrkräfte meist Benennungs- und Entscheidungsfragen stellten, die häufig nur kurze Antworten verlangten. Fragen, die Beschreibungen, Begründungen oder Vermutungen und damit umfangreichere sprachliche Reaktionen erforderten, wurden deutlich seltener eingesetzt. Veränderungen im fachdidaktischen Wissen der Lehrkräfte sind nicht nachweisbar bzw. nicht verlässlich interpretierbar. Die Wiederholungsmessungen zu den Leistungsständen der Schülerinnen und Schüler erbringen signifikante Leistungszuwächse bei mathematischen und sprachlichen Kompetenzen, allerdings gleichermaßen für die BiSS- und die Kontrollgruppe. Während die Untersuchung einen wesentlichen Ausgangspunkt wählt - die Bedeutung sprachlicher Kompetenzen für den Mathematikunterricht - und vor allem im Zusammenhang mit den Videoanalysen prägnante Befunde liefert, bleiben doch gravierende methodische Schwächen festzuhalten, die die Aussagekraft der Evaluation schmälern. Dazu zählen Probleme der Stichprobe, die geringe Messqualität der Tests zum fachdidaktischen Wissen und Mängel des Untersuchungsdesigns, vor allem der unklare Bezug der Sprachbildungsmaßnahmen zum Mathematikunterricht und zu den Messzeitpunkten. (Orig.). |
Erfasst von | Qualitäts- und UnterstützungsAgentur - Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW), Soest |
Update | 2023/1 |