Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Langer, Dietmar |
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Titel | Ist die Erziehung des Geistes obsolet? Zur Frage nach der Aktualität von Sprangers und Litts Konzeptionen der Selbsterziehung und Selbstbildung. |
Quelle | In: Pädagogische Rundschau, 76 (2022) 3, S. 261-282Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Zeitschriftenaufsatz |
Schlagwörter | Erziehung; Pädagogik; Kompetenz; Selbstbildung; Selbsterziehung; Begriff; Menschlicher Körper; Leib-Seele-Problem; Subjekt (Phil); Wertvorstellung; Geist; Philosophie; Konzeption; Litt, Theodor; Spranger, Eduard |
Abstract | Ob und inwieweit die Konzeptionen der Selbsterziehung und Selbstbildung von Spranger und Litt den heute gestellten Ansprüchen in Theorie und Praxis gerecht werden können, steht zur Debatte. Über den von Litt angesprochenen "Sinn des erzieherischen Tuns" (= Ermöglichung von Bildung bzw. Mündigkeit) herrscht nach wie vor ein Konsens, nur über die Wege dorthin gehen die Ansichten auch heute noch weit auseinander. Zurzeit spricht man in der professionalisierten Erziehungspraxis, vor allem in der Schule und Hochschule, kaum noch von der Erziehung des Geistes, etwa als Gewissens-, Willens- oder Moralerziehung. Im Mainstream der Pädagogik glaubt man mit der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen, Bildungsstandards sowie mit Kompetenz- und Qualitätsprüfungen geeignete Wege gefunden zu haben, um Zu-Erziehende den heutigen gesellschaftlichen Verhältnissen entsprechend bilden zu können. Damit wird aber nicht an Selbstbildung im Sinne von Spranger und Litt, sondern eigentlich nur an effektive Ausbildung gedacht und damit an überprüf- bzw. messbare Kompetenzen. [...] Von Interesse ist in den [...] Überlegungen [dieses Beitrags] vor allem die Einordnung der Denkweisen von Spranger und Litt in die positionelle Landschaft der Philosophie und Pädagogik (vgl. 4), um daran anschließend zentrale Aspekte einschätzen zu können, die sich auf eine eventuelle Aktualität von deren Konzeptionen zur Selbsterziehung und Selbstbildung beziehen (vgl. 5 und 6). Damit sollen naturalistische Befunde mit alten pädagogischen Einsichten erneut in Einklang gebracht werden, um zu zeigen, dass die Erziehung des Geistes aufgrund von Konzeptionen der Selbsterziehung und Selbstbildung keineswegs restlos obsolet ist (vgl. 7), und vor allem auch wie sie heute zu handhaben ist (vgl. 8). Allerdings geht es nicht darum, eine Renaissance der geisteswissenschaftlichen Pädagogik in die Wege leiten zu wollen. Vielmehr ist als zweites Hauptziel an eine Wiedergeburt des Ich gedacht, jedoch nur in der Kleinschreibweise als Personalpronomen. Denn, wenn es das "Ich" auch nicht geben sollte, so gibt es doch "mich" als Handlungssubjekt, und "ich" kann über ein komplexes geistiges Vermögen verfügen. (DIPF/Orig.). |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main |
Update | 2023/1 |