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Autor/inBerg, Jana
TitelOrganisational support for refugee students in German higher education. A systems theoretical analysis of the formalisation and development of support structures for refugee students and underlying discourses at German higher education organisations.
QuelleHannover: Gottfried Wilhelm Leibniz Universität (2022), 193 S.
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Dissertation, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, 2021.
BeigabenLiteraturangaben
Spracheenglisch
Dokumenttyponline; Monographie
DOI10.15488/11988
URNurn:nbn:de:101:1-2022052602094249628915
SchlagwörterReaktionsvermögen; Schüler; Schülerin; Diskursanalyse; Systemtheorie; Hochschulbildung; Dissertation; Studienzugang; Diskurs; Organisation; Flüchtling; Student; Studentin
AbstractFür Geflüchtete kann (höhere) Bildung ein Mittel sein, Anschluss und Teilhabe in einem neuen Land aufzubauen, In Reaktion auf stark gestiegene Asylantragszahlen und der Ambition vieler Geflüchteter, in Deutschland ein Studium zu beginnen oder wieder aufzunehmen, wurden 2016 eine Reihe öffentlicher Förderprogramme eingerichtet, die Hochschulen ermöglichen sollten, Studienbewerber*innen mit Fluchterfahrung gezielt zu unterstützen. Parallel entstanden an vielen deutschen Hochschulen durch das Engagement von Mitarbeiter*innen und Studierenden eine Reihe dezentraler Unterstützungsangebote, die mit Hilfe der neu verfügbaren Mittel formalisiert werden konnten. Die kumulative Dissertation basiert auf Expert*inneninterviews mit Hochschulmitarbeiter*innen, die als Ansprechpartner*innen für studieninteressierte Geflüchtete und in Leitungsfunktionen bezüglich der Internationalisierung der Hochschulen beschäftigt sind, und untersucht Unterstützungsangebote für Geflüchtete an deutschen Hochschulen. Damit trägt sie zu einem aktuellen und schnell wachsenden Forschungsfeld bei. Sie umfasst sechs Aufsätze, die sich mit dem Forschungsstand zum Studium für Geflüchtete, den Herausforderungen und Angeboten für Studieninteressierte und Studierende mit Fluchterfahrung, der Formalisierung der Angebote für Geflüchtete, den Erwartungen an und Erfahrungen mit der Ausgestaltung der Angebote, und mit zugrundeliegende organisationalen Diskursen auseinandersetzen. Zudem wird eine Übersicht über die Entwicklung der Förderprogramme von ihrer Initiierung über die Formalisierung und weitere Entwicklung im Kontext praktischer Erfahrungen und veränderter Förderbedingungen gegeben. Die Förderung von Studierenden mit Fluchterfahrung wird dabei im Kontext der Internationalisierung, sowie gesellschaftlicher Verantwortung deutscher Hochschulen diskutiert. An allen untersuchten Hochschulen wurden in Folge dezentraler, teilweise ehrenamtlicher, Einzelangebote mit Hilfe externer Finanzierung Unterstützungsprogramme für Geflüchtete etabliert. Dabei wurde jeweils mindestens eine Teilzeit-Stelle geschaffen, die als Ansprechpartner*in für Geflüchtete fungiert, verschiedene Unterstützungsangebote koordiniert und einen zentralen Knotenpunkt inner- und außerorganisationaler Kommunikationsstrukturen bezüglich geflüchteter Studierender darstellt. Diese Stellen können als strukturelle Formalisierung organisationaler Verantwortung verstanden werden. Darüber hinaus adressierten die Angebote für Geflüchtete die akademische und soziale Integration. Ein zentrales Anliegen war es dabei, die angehenden Studierenden bei der Erfüllung formaler Kriterien zu unterstützen. Weitere Aspekte, die den Alltag Asylsuchender und Geflüchteter in Deutschland prägen und den Studienzugang und -erfolg beeinflussen können, wie etwa die Unterbringung oder finanzielle Sicherheit, wurden dabei kaum adressiert; vielmehr wurden etablierte Strategien der Studienvorbereitung pfadabhängig angepasst und erweitert. Einige der Angebote mussten nach ersten Praxiserfahrungen angepasst werden, da sie initial in der Regel auf Vorannahmen von Hochschulmitarbeiter*innen bezüglich der Bedarfe Geflüchteter basierten. Das zeigt, wie wichtig die Passung von Angeboten mit den Lebensumständen und Bedarfen der Zielgruppe ist und eröffnet die Frage nach dem Einfluss der Zielgruppe auf die Gestaltung der Angebote. Im Kontext der Etablierung spezifischer Angebote wurde die formale Unterscheidung zwischen Studienbewerber*innen mit und ohne Fluchterfahrung eingeführt, die von der Ausbildung eines organisationalen Diskurses über Studienbewerber*innen und Studierende mit Fluchterfahrung begleitet wurde. Da dieser zunächst hauptsächlich die Funktion hatte, Förderanlässe zu identifizieren, war er von starker Defizitorientierung geprägt. Eine weitere zentrale Funktion dieses Diskurses war die Rechtfertigung des hohen Förderaufwandes für eine vergleichsweise kleine Gruppe. In den Interviews wurde die Unterstützung Geflüchteter immer wieder in den Kontext bestehender Strategien, etwa zur Internationalisierung, Diversifizierung oder der Übernahme sozialer Verantwortung, gesetzt. Dass solche Strategien hier auf neue Förderziele angewandt werden, verweist auf die grundlegende Bedeutung allgemeiner Dokumente organisationaler Selbstbeschreibung und Zielsetzung. Basierend auf dem Bestreben, Studierende mit Fluchterfahrung nicht dauerhaft zu isolieren, und im Kontext geänderter Förderbedingungen zeichnete sich in den letzten Interviews ab, dass die Differenzierung zwischen geflüchteten und internationalen Studierenden abgeschwächt wird. Was die Angebotsgestaltung angeht, zeichnete sich ab, dass die Unterscheidung im chronologischen Verlauf von Studienbewerbung bis Arbeitsmarktzugang zunehmend an Bedeutung verlieren soll: Während sich die Maßnahmen der Studienvorbereitung weiterhin gezielt an Geflüchtete wenden sollen, soll die Studienbegleitung und Förderung des Arbeitsmarktzuganges Geflüchtete nicht direkt adressieren, sondern sich allgemein an internationale Studierende richten. Die kurzfristige und befristete Etablierung pfadabhängiger Angebote, die mit der gleichzeitigen Ausprägung eines organisationalen Diskurses über geflüchtete Studierende einherging, kann als Beispiel für den Umgang von Hochschulen mit aktuellen Entwicklungen betrachtet werden. Dabei zeigte sich an den untersuchten Hochschulen, dass (zeitlich befristete) strukturelle Anpassungen nicht in die Kernstrukturen der betreffenden organisationalen Einheiten eingreifen, sondern, entsprechend der theoretischen Vorannahme, prinzipiell der Aufrechterhaltung dieser dienen. Des Weiteren zeigt die Analyse den engen Zusammenhang zwischen diskursiven Repräsentationen und strukturellen Entwicklungen. Während Geflüchtete formal als internationale Studierende kategorisiert werden, zeigt sich Schließlich ergeben sich aus den Analysen Anschlüsse für die weitere Forschung hinsichtlich der Weiterentwicklung der Angebote im Kontext veränderter gesellschaftlicher und Förderbedingungen, der Passung von Bedarfen und Angeboten, des Zusammenhangs zwischen Förderangeboten und Studienerfolg, und schließlich dazu, ob und inwiefern die Erfahrungen mit geflüchteten Studienbewerber*innen und Studierenden organisationalen Wandel anregen und in die Gestaltung weiterer Angebote einfließen werden. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2023/1
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