Wenn Philosophen erzählen.

Autor/in	Schnurer, Jos
Titel	Wenn Philosophen erzählen.
Quelle	In: Pädagogische Rundschau, 76 (2022) 2, S. 163-175Infoseite zur Zeitschrift PDF als Volltext kostenfreie Datei Link als defekt meldenVerfügbarkeit
Sprache	deutsch
Dokumenttyp	online; Zeitschriftenaufsatz
Schlagwörter	Gegenwart; Philosophie
Abstract	Wenn es stimmt, dass jeder Mensch ein Philosoph ist (sein kann), ist es ratsam, erzählende Philosophen zu lesen. Weil im allgemeinen älter werdende Menschen aus ihrem Leben erzählen und ihre Biographien schreiben, sind es auch älter werdende Philosophinnen und Philosophen, die nach vollbrachtem beruflichem und akademischem Schaffen gewissermaßen die Früchte ihres Denkens zu Papier oder zu Gehör bringen. Es sind die weisen Männer und Frauen, die immer schon, ob vor Zehntausenden von Jahren an der Feuerstelle saßen und den jüngeren Lebenden aus ihrem Leben berichteten, ihre Erfahrungen mitteilten und über Freud und Leid des eigenen Lebens erzählten. Es waren die antiken griechischen, römischen und mittelalterlichen, bis hin zu den heutigen Denkern, die - wenn sie sich nicht den Versuchungen hinga(e)ben, den Mächtigen nach deren Diktat zu reden - Richtungszeiger und Mahner für ein gutes, humanes Leben waren und sind. Weil Philosophie Lebenslehre ist, darf man getrost fragen, ob und was uns Philosophen Hier und Heute zu sagen haben. Diese Nachschau und Bereitschaft dürfte in den Zeiten des Momentanismus, des Ego-, Ethnozentrismus und Populismus dringender denn je zu sein. Denn es gilt die Menschen zur Vernunft und zum Selbstdenken zu bringen. Der Königsberger Philosoph Immanuel Kant (1724 - 1804) hat dies mit dem Rat ausgedrückt: Sapere aude - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! (DIPF/Orig.).
Erfasst von	DIPF \| Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main
Update	2023/1