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Autor/inAtlay, Cansu
TitelTeaching quality and educational inequalities.
An interdisciplinary inquiry of the relationship between student background and teaching quality.
QuelleTübingen: Universitätsbibliothek Tübingen (2019), 128 S.
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Dissertation, Eberhard Karls Universität Tübingen, 2019.
Spracheenglisch
Dokumenttyponline; Monographie
URNurn:nbn:de:bsz:21-dspace-893995
SchlagwörterKompetenz; Dissertation; Lehrer; Schüler; Unterricht; Kompetenz; Ungleichheit; Lehrer; Schüler; Unterrichtsqualität; Unterricht; Ungleichheit; Sozioökonomische Lage; Dissertation
AbstractIn der Bildungssoziologie gibt es die anhaltende Debatte, ob die Institution der Schule ein "Equalizer" sein kann, indem sie Ressourcenmangel in der häuslichen Umgebung kompensiert. Während frühere theoretische Arbeiten darauf hindeuteten, dass Schulen Ungleichheiten häufig aufrechterhalten oder verstärken, indem sie Schüler mit hohem sozioökonomischem Status aufgrund eines bestimmten "Mittelklasse Habitus" bevorzugen, plädierten neuere Studien für die Idee, dass Schulen auch das Potenzial haben, elterliche Benachteiligungen zu kompensieren. Beispielsweise können Schulen mit hoher Unterrichtsqualität die Unterschiede zwischen den Schülern tatsächlich verringern. Die Rolle der Unterrichtsqualität wurde jedoch von Forschern nicht ausreichend berücksichtigt, als sie prüften, inwieweit Schulen die bestehenden Ungleichheiten zwischen Schülern aufrechterhalten, verringern oder vergrößern. Aus der Forschung zu differenziellen Effekten des Unterrichts wissen wir, dass die Unterrichtsqualität auch mit den Eigenschaften der Schüler zusammenhängt. Es herrscht wenig Einigkeit darüber, wie die Praktiken und Interaktionen der Lehrer mit den Schülern im Klassenzimmer zu unterschiedlichen Resultaten auf Seiten der Schüler führen können. Die Frage, inwiefern der Unterricht verschiedene Auswirkungen auf Schüler mit unterschiedlicher sozialen Herkunft haben kann, bleibt bestehen. Um ein besseres Verständnis der Rolle des Unterrichts bei Bildungsungleichheiten zu erlangen, sollte der Zusammenhang zwischen dem Hintergrund des Schülers und der Unterrichtsqualität sorgfältig geprüft werden. Zu diesem Zweck habe ich untersucht, (1) ob die Unterrichtsqualität mit den sozioökonomischen Hintergrundmerkmalen der Schüler bei der Vorhersage der Schulleistung interagierte, (2) ob die Unterrichtsqualität bei Schülern mit verschiedenen sozioökonomischen Hintergründen unterschiedlich wahrgenommen wird und (3) ob die Unterrichtsqualität in Klassenräumen mit unterschiedlichen Kompositionen aus sozioökonomischen, akademischen und motivationalen Merkmalen variiert. Diese Fragen wurden in drei Teilstudien behandelt, für die Datensätze aus zwei deutschen Längsschnittstudien verwendet wurden. In der ersten Teilstudie ging es um die Frage, ob Unterrichtspraktiken die Leistungsdifferenz zwischen Schülern mit niedrigem und höherem sozioökonomischem Herkunft verringern oder verstärken. Im Besonderen bestand das Ziel darin, herauszufinden, ob Schüler mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status mehr von bestimmten Unterrichtspraktiken profitieren könnten, oder ob sie aufgrund ihres Mangels an Fähigkeiten, die ihnen im klassischen Unterricht von Nutzen sein könnten, in der Schule zurückfallen. Es wurden drei Dimensionen der Unterrichtsqualität (kognitive Aktivierung, Klassenführung und unterstützendes Klima) unterschieden und anhand von Mehrebenenmodellen getestet, um zu ermitteln, wie sie jeweils mit höheren Leistungsbewertungen in der 10. Klasse zusammenhängen, und ob sie als Moderator des Zusammenhangs zwischen sozialem Hintergrund und Schulleistung fungieren. Die Ergebnisse zeigten, dass Klassenführung positiv mit Schülerleistung zusammenhängt: In Unterrichtsräumen mit besserem Management erzielten die Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrem sozioökonomischen Hintergrund bessere Leistungen. Nichtsdestotrotz moderierten kognitive Aktivierung und ein unterstützendes Klima den Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Hintergrund und Leistungsniveau positiv, was zu größeren Leistungsunterschieden führte. In der zweiten Teilstudie lag der Fokus auf dem Zusammenhang zwischen den sozioökonomischen Hintergrundmerkmalen der Schüler und ihrer Wahrnehmung der Unterstützung durch den Lehrer. Darüber hinaus wurde die Interaktion von früheren Leistungen mit sozioökonomischem Hintergrund getestet. Aufbauend auf der soziologischen Arbeit von Lareau (2003) und Calarco (2011) prognostizierten wir einen Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Hintergrund der Schüler und der Art und Weise, wie sie Unterstützung im Unterricht wahrnehmen. Wir erwarteten, dass Schüler mit einem höheren sozioökonomischen Hintergrund die Unterstützung, die sie im Unterricht erhalten, kritischer beurteilen und ihre Lehrer negativ bewerten werden. Die mehrstufige Analyse einer Stichprobe von Zehntklässlern bestätigte, dass ein negativer Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Hintergrund und der Wahrnehmung der Lehrer durch die Kinder besteht, was mit der Theorie der "concerted cultivation" von Lareau (2003) übereinstimmte. Eine höhere vorherige Leistung war mit einer positiveren Wahrnehmung der Lehrerunterstützung verbunden, schien jedoch nicht mit dem sozioökonomischen Hintergrund zu interagieren. Im Fokus der dritten Teilstudie stand der Zusammenhang zwischen der Zusammensetzung der Schülerschaft und der Unterrichtsqualität. Ähnlich wie in der ersten Teilstudie wurden drei Dimensionen der Unterrichtsqualität (Klassenführung, unterstützendes Klima, kognitive Aktivierung) untersucht. Die Beziehung zwischen Unterrichtsqualität und soziokulturellen sowie leistungsbezogenen und motivationalen Merkmalen der Schülerschaft wurde in einer Stichprobe von Drittklässlern getestet. Wir erwarteten, einen positiven Zusammenhang zwischen der leistungsbezogenen und motivationalen Klassenzusammensetzung und der Bewertung der Unterrichtsqualität zu finden, und nahmen an, dass die soziokulturelle Zusammensetzung der Klassen einen schwachen positiven oder unbedeutenden Einfluss auf die Unterrichtsqualität im deutschen Kontext hat. Unsere Ergebnisse zeigten, dass die leistungsbezogene und motivationale Zusammensetzung der Klassen nur mit dem von den Schülern bewerteten Klassenzimmermanagement in Verbindung steht, während sie allerdings mit dem von externen Beobachtern beurteilten Klassenzimmermanagement und unterstützenden Klima in Zusammenhang standen. Im Anschluss an diese Teilstudien wird eine allgemeine Diskussion präsentiert. Die Ergebnisse der drei Studien werden hier vor dem Hintergrund des aktuellen Forschungsstandes zusammengefasst, der für die Beziehung zwischen Schülerhintergrund und Lehre relevant ist, sowohl für Forschung im Bereich Soziologie, als auch in der Bildungsforschung und Psychologie. Dabei wird hervorgehoben, wie die vorliegende Arbeit herangezogen werden kann, um zukünftige Forschung zu Ungleichheiten im Bildungsbereich sowie zur Unterrichtsqualität zu bestimmen und wie die Ergebnisse die Praxis in Schulen beeinflussen können, um die Unterrichtsqualität für Schüler mit verschiedenen Hintergründen besser zu nutzen. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2019/4
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