Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Braune, Holger |
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Titel | Rezension zu: Lettau, W.-D.; Radisch, F. & Fussangel, K. (2016). Ganztagsschule und Chancengerechtigkeit: Systematiken der Teilnahme an offenen Ganztagsschulen. In N. Fischer, H. P. Kuhn & C. Tillack (Hrsg.), Was sind gute Schulen? Teil 4: Theorie, Forschung und Praxis zur Qualität von Ganztagsschulen (S. 202-215). Immenhausen bei Kassel: Prolog. |
Quelle | In: Forschungsmonitor Schule, (2021) 132, 7 S.
PDF als Volltext (Rezension) |
Beigaben | Literaturangaben |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 2513-0900 |
Schlagwörter | Bildungsforschung; Clusteranalyse; Empirische Untersuchung; Multivariate Analyse; Quantitative Forschung; Bildungschance; Chancengleichheit; Soziale Herkunft; Chancengleichheit; Deutschland; Gerechtigkeit; Multivariate Analyse; Nordrhein-Westfalen; Rezension; Teilnahme; Soziale Herkunft; Bildungsforschung; Ganztagsschule; Offene Schule; Offene Schule; Ganztagsschule; Außerunterrichtliche Aktivität; Gerechtigkeit; Teilnahme; Rezension; Deutschland; Nordrhein-Westfalen |
Abstract | Eine bisher unerfüllte Erwartung an Ganztagsschulen ist, dass ihr Besuch dazu beiträgt, den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg zu entkoppeln. Als Ursache wird diskutiert, dass Schülerinnen und Schüler mit herkunftsbedingten Benachteiligungen seltener an Ganztagsangeboten teilnehmen. Lettau, Radisch und Fussangel untersuchen, ob Schülerinnen und Schüler aus Elternhäusern mit günstigen Voraussetzungen (hinsichtlich beruflichem Status, Bildungsabschlüssen, Bildungsaspiration und kulturellem Kapital) häufiger Angebote des offenen Ganztages besuchen als Schülerinnen und Schüler, in deren Elternhäusern diese Merkmale weniger vorteilhaft ausgeprägt sind. Des Weiteren gehen sie der Frage nach, wodurch die Teilnahme an Ganztagsangeboten in diesen Gruppen jeweils erklärt werden kann. Ausgehend von Fragebogenerhebungen an 504 Primarschülerinnen und -schülern sowie deren Eltern bestimmte das Autorentrio zunächst mit Hilfe einer Clusteranalyse zwei Gruppen, eine Vergleichsgruppe mit günstigen (55 %) und eine "Risikogruppe" mit weniger günstigen (45 %) Bildungsvoraussetzungen. Von den Schülerinnen und Schülern aus der begünstigten Gruppe nehmen 45 % an ganztagsschulischen Angeboten teil, hingegen nur 36 % der Risikogruppe. Die Nutzung von Ganztagsangeboten geht in der Gruppe der Begünstigten mit vermehrtem elterlichem Kontakt zu Mitarbeitenden des Ganztagsbetriebs einher, in der Risikogruppe ist die Teilnahme an außerunterrichtlichen Angeboten einerseits bei schlechteren Noten wahrscheinlicher und andererseits häufiger mit einer Übergangsempfehlung für das Gymnasium verknüpft. Lettau et al. regen an, Eltern aus der Risikogruppe die Bedeutung von Bildung adressatenspezifischer zu vermitteln, um Chancengerechtigkeit durch eine veränderte Per! spektive auf Bildungsentscheidungen (wie die Teilnahme an Ganztagsangeboten) zu erhöhen. Wenngleich diese Forderung plausibel erscheint, besteht ein zentrales Manko der Untersuchung darin, dass die Ausprägungen der herangezogenen "Erklärvariablen" durch die Nutzung der Ganztagsangebote beeinflusst sein können (Henne-Ei-Problem). Daher sind die ermittelten Befunde zu den differenziellen Beweggründen für die Teilnahme an Ganztagsangeboten nicht aussagekräftig und bedürfen der weiteren Klärung. (Orig.). |
Erfasst von | Qualitäts- und UnterstützungsAgentur - Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW), Soest |
Update | 2022/3 |