Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Funke, Reinold |
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Titel | Üben und Rechtschreiblernen: Selbstverständliches im Selbstverständnis des Faches. |
Quelle | In: Didaktik Deutsch, 26 (2021) 50, S. 60-75Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Beigaben | Literaturangaben |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 1431-4355; 2751-6792 |
URN | urn:nbn:de:0111-pedocs-229581 |
Schlagwörter | Fähigkeit; Übung; Unterrichtspraxis; Deutsch; Deutschunterricht; Rechtschreibunterricht; Distanz; Fremdheit; Engagement; Ganzheit; Herausforderung; Selbstverständnis; Tradition; Deutschdidaktiker |
Abstract | Die Deutschdidaktik verfügt über eine beachtliche Tradition des Konzipierens von Übungen für den Unterricht; Übungen, die von der Sache her entworfen und minutiös auf die Adressat/innen abgestimmt sind. Vor etwa 50 Jahren erschien Üben im Rechtschreibunterricht als problematisch, wenn - bzw. soweit - es eine 'Ganzheit' auflöst. Gedacht war zunächst einmal an die Ganzheit von Texten, von denen, so der Einwand, Rechtschreibübungen nur, Wortfetzen' übrig ließen. Den Kontrast zwischen Engagement beim Entwerfen von Übungen und Distanz oder Fremdheit gegenüber Üben als Weg des Lernens soll die im Titel des vorliegenden Beitrags gebrauchte Formulierung zum Ausdruck bringen: Üben ist etwas Selbstverständliches, aber seine Rolle im Selbstverständnis des Faches ist es nicht. Die folgenden Überlegungen orientieren sich deshalb nicht an der Frage 'Was sagen wir - die Deutschdidaktiker/innen - zum Üben?' Sie widmen sich stattdessen der umgekehrten Frage 'Was sagt das Üben uns - uns, den Deutschdidaktiker/innen?' In der Praxis beschränken sich die folgenden Aussagen auf Üben beim Rechtschreiblernen. Üben kann dort in zwei Formen auftreten: als Einprägen von einzelnen Schreibungen (memorierendes Üben) oder als Einüben des Treffens von Rechtschreibentscheidungen (habitualisierendes Üben). Das Fazit lässt sich so formulieren: Üben zielt darauf, dass Lernende die Fähigkeit erwerben, eine Tätigkeit gegenstandsangemessen auszuführen. Das können sie aber nur, indem sie die Tätigkeit vorübergehend in einer Weise praktizieren, die - salopp gesagt - daneben ist. Das kann für eine Disziplin wie die Deutschdidaktik, für die Gegenstandsadäquatheit den Kernpunkt ihrer Identität bildet, schwer einzuordnen sein, möglicherweise auch schwer zu ertragen. Dass gerade Üben für sie eine Herausforderung darstellt, ist in dieser Sicht kein Zufall. Es ist eine strukturelle Herausforderung - eine Herausforderung, die sich im Fall des Rechtschreibunterrichts zeigt, die aber der Deutschdidaktik als Ganzer gilt. (teilw. Übernommen). |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main (extern) |
Update | 2021/4 |