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Autor/inLipp, Julia
TitelErfassung von Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung von Kindern mittels des Childhood Trauma Questionnaire.
Ein Vergleich zweier spezifischer Stichproben aus der deutschen Bevölkerung mit Daten zu traumatischen Kindheitserfahrungen.
QuelleUlm: Universität Ulm (2021), VI, 115 S.
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Dissertation, Universität Ulm, 2021.
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
DOI10.18725/OPARU-38781
URNurn:nbn:de:bsz:289-oparu-38857-3
SchlagwörterErfahrung; Fragebogen; Trauma (Psy); Kindesmissbrauch; Kindesmisshandlung; Kindesvernachlässigung; Kindheit; Dissertation; Erfahrung; Kind; Kindesmisshandlung; Missbrauch; Sexueller Missbrauch; Fragebogen; Misshandlung; Kindesvernachlässigung; Vernachlässigung; Kind; Kindererziehung; Misshandlung; Sexueller Missbrauch; Dissertation; Missbrauch; Vernachlässigung
AbstractFragestellung und Methoden: Diese Arbeit möchte weitere Erkenntnisse zur Prävalenz von Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung von Kindern, zu der Frage, wer Opfer in welchem Kontext von solchen Taten wird, dem Unterschied zwischen den Geschlechtern und den verschiedenen Missbrauchs-, Misshandlungs- und Vernachlässigungsformen und zu den Folgen solcher Erfahrungen beitragen. Das Thema ist für die Gesellschaft aufgrund der tragischen Einzelschicksale aber auch der ökonomischen Kosten von Bedeutung. Studien dazu helfen die Erkenntnisse zu Kindesmissbrauch, -misshandlung und -vernachlässigung weiter auszubauen und so verbesserte Präventionsmöglichkeiten und Therapien zu etablieren. Hierzu werden zwei Studienstichproben mit der Literatur verglichen. Zum einen handelt es sich um die TRANS-GEN-Studie, die die transgenerationale Weitergabe von traumatischen Kindheitserfahrungen von Mutter zu Tochter in der Geburtsklinik des Universitätsklinikums Ulm untersucht, zum anderen um die Daten aus der Begleitdokumentation zu der Telefonhotline des Unabhängigen Beauftragten für sexuellen Missbrauch (UBSKM) der Bundesregierung. Für die Erfassung von Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung in der Kindheit wurde beide Male der Childhood Trauma Questionnaire (CTQ) verwendet, wodurch ein besserer Vergleich mit anderen Studien ermöglicht wird. Ergebnisse: Die UBSKM-Stichprobe zeichnet sich durch schwere und sich wiederholende Missbrauchs-, Misshandlungs- und Vernachlässigungserfahrungen aus (sexueller Missbrauch 99,6 %, emotionale Vernachlässigung 55,4 %, emotionaler Missbrauch 89,3 %, körperliche Vernachlässigung 92,1 % und körperlicher Missbrauch 60,5 %; jeweils CTQ-Schweregrad )= 2). Bei der TRANS-GEN-Stichprobe ergeben sich mithilfe des CTQ mit der Literatur übereinstimmende Prävalenzzahlen: sexueller Missbrauch 10,3 %, emotionale Vernachlässigung 28,4 %, emotionaler Missbrauch 16,2 %, körperliche Vernachlässigung 9,4 % und körperlicher Missbrauch 10,2 % (jeweils CTQ-Schweregrad )= 2). Weitere Ergebnisse sind: (1) ein signifikanter Zusammenhang zwischen den verschiedenen Formen (emotional, körperlich und sexuell); (2) ein signifikanter Zusammenhang zwischen niedrigen Schulabschlüssen und Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung; (3) in der UBSKM-Stichprobe Taten vor allem im familiären Kontext hauptsächlich durch männliche Verwandte, dabei weibliche Opfer signifikant mehr betroffen, männliche mehr im institutionellen Kontext (Schule, Sport, Kirche, Therapien); (4) die Männer der UBSKM-Stichprobe sind signifikant häufiger von (schwerer) emotionaler Vernachlässigung betroffen als Frauen, Frauen signifikant häufiger von schwererem sexuellem Missbrauch und (schwerer) emotionaler Misshandlung; (5) signifikant häufiger Gewalt in der Partnerschaft als Erwachsener bei Betroffenen von Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung in der Kindheit (stärkster Effekt bei körperlichen Formen); (6) signifikant mehr psychische Erkrankungen bei Betroffenen (Trends erkennbar u.a. für Angst-, Ess-, Schlafstörungen, Depression, emotional instabile Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typ), bei körperlicher Vernachlässigung der höchste Anteil und bei emotionaler Vernachlässigung der niedrigste; Trends: bei Männern häufiger Suizidalität, Aggression, Beziehungsprobleme, sozialer Rückzug und Suchtmittelabusus, bei Frauen häufiger Angst- und Essstörungen und posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), jeweils am meisten bei den körperlichen Formen, am wenigsten bei emotionaler Vernachlässigung; (7) im Vergleich CTQ versus offene allgemeine Frage nach sexueller oder körperlicher Gewalt werden beim sexuellen Missbrauch mehr Betroffene mithilfe des CTQ und bei der physischen Gewalt mehr Betroffene durch die offene Frage als positiv gescreent; (8) Frauen suchen sich signifikant häufiger Hilfe als Männer und erstatten signifikant öfter Anzeige. Schlussfolgerung: Die Arbeit zeigt, wie sehr sich die Inanspruchnahmepopulation einer Hotline bezüglich der Schwere der Misshandlungserfahrungen, erhoben mithilfe des CTQ, von repräsentativen Stichproben unterscheidet. Die Ergebnisse machen deutlich, dass auch Untergruppen wie gut gebildete junge Frauen in festen Partnerschaften Betroffene sind. Um ein umfassendes Bild der Thematik für die Entwicklung von Therapieangeboten, politischen Handlungsempfehlungen und die Entwicklung von Schutzkonzepten zu bekommen, ist deshalb die Kombination des Erkenntnisgewinns aus Studien mit Inanspruchnahmepopulationen, mit unterschiedlichen Untergruppen und mit repräsentativen Stichproben wichtig. Ein offener Umgang mit der Thematik innerhalb der Gesellschaft ist darüber hinaus nötig, um das Anzeigeverhalten zu verändern und so Täter abzuschrecken. Bei dem gezeigten hohen Ausmaß von Betroffenen ist ein fundiertes Wissen durch geeignete Fortbildungsmodule bei Therapeuten wichtig. Es sollte auf den Dosis-Wirkungs-Effekt geachtet werden. Da Traumafolgestörungen häufig mit anderen psychischen Erkrankungen kombiniert sind, ergeben sich andere Implikationen für die Behandlung. Es sind weitere Studien indiziert, welche Behandlungskonzepte wirksam sind. Da bei vermehrtem Augenmerk auf die Thematik mehr Betroffene identifiziert werden könnten, müssen dann auch ausreichende stationäre und ambulante Behandlungsplätze zur Verfügung stehen. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2022/1
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