Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Rabe-Maticevic, Sandra |
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Titel | Geflüchtete Jugendliche. Inobhutnahme als Moratorium für unbegleitete Minderjährige? |
Quelle | Aus: Puchert, Lea (Hrsg.); Schwertfeger, Anja (Hrsg.): Jugend im Blick der erziehungswissenschaftlichen Forschung - Perspektiven, Lebenswelten und soziale Probleme. Opladen; Berlin; Toronto: Verlag Barbara Budrich (2020) S. 238-249 |
Beigaben | Literaturangaben S. 247-249 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 3-8474-2458-0; 978-3-8474-2458-1 |
Schlagwörter | Institutionalisierung; Kind; Professionalisierung; Betreuung; Jugendhilfe; Ausländer; Flüchtling; Jugendlicher; Migrant; Deutschland |
Abstract | Geflüchtete Kinder und Jugendliche sind bis in die 1980er Jahre eine Randerscheinung im deutschen Jugendhilfesystem und noch bis in die 1990er Jahre ein Randthema in der Jugendforschung. Seit den ersten Konzepten der Kinder- und Jugendhilfe mit minderjährigen Flüchtlingen ist der einschlägige Diskurs maßgeblich von deren Aufenthaltsstatus und entsprechenden asylgesetzlichen Regelungen geprägt (vgl. Rooß/Schröer 1996). Der Beitrag thematisiert die Professionalisierung der Jugendhilfe im Handlungsfeld der Inobhutnahme unbegleitet geflüchteter Heranwachsender. Anhand einer knappen Chronologie des asyl- sowie jugendpolitischen Diskurses wird zunächst das Spannungsfeld skizziert, in dem sich die involvierte Jugendhilfe von Anbeginn entfaltet. Demnach war die Frage nach dem Selbstverständnis der Sozialen Arbeit im Kontext der Flüchtlingsmigration (vgl. Scherr 2016: 14) in dem betreffenden Handlungsfeld stets aktuell. In den neuen Bundesländern erscheint sie allerdings erst mit der Wahrnehmung der betreffenden Zielgruppe seit wenigen Jahren vakant. Am Beispiel der Entwicklungen in Mecklenburg-Vorpommern wird ein Einblick in die Strukturdynamik gegeben, die seit dem erhöhten Aufkommen junger Flüchtlinge im Jahr 2015 eingeläutet wurde. Nicht nur für die (regionale) Jugendforschung eröffnet sich damit ein neues, methodologisch sowie theoretisch anspruchsvolles Aufgabenfeld. Vielmehr bleiben im Modus der professionellen Selbstvergewisserung der Jugendhilfepraxis auch die theoretischen Perspektiven auf Jugend nicht unberührt. Wie an einem Interviewausschnitt aus der eigenen Forschungsarbeit exemplarisch demonstriert werden soll, ist die Transformation von etablierten Wissenshorizonten ein Teil dieser Professionalisierung. (DIPF/Orig.). |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main |
Update | 2022/2 |