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Autor/inAuer, Margit
TitelInteressenorientierte Jugendarbeit.
Orientierung an den Interessen Jugendlicher: zwischen theoretischem und normativem Anspruch und der Wirklichkeit im sozialpädagogischen Alltag. Am Praxisbeispiel der kommunalen Jugendförderung Ludwigsburg.
Quelle(2010), 251 S.
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Tübingen, Univ., Diss., 2010.
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
URNurn:nbn:de:bsz:21-opus-54323
SchlagwörterSozialraum; Dissertation; Lebenswelt; Ludwigsburg; Partizipation; Sozialraum; Offene Jugendarbeit; Partizipation; Dissertation; Offene Jugendarbeit; Lebenswelt; Ludwigsburg
AbstractDer Titel "Interessenorientierte Jugendarbeit" könnte ähnlich dem "weißen Schimmel" als Tautologie enttarnt werden, da sich die Frage aufdrängt, ob Jugendarbeit nicht per se aufgrund ihres zentralen Inhaltes, nämlich der Jugend, immer auch eine an den Interessen Jugendlicher orientierte sozialpädagogische Tätigkeit ist. Obwohl dieser Anspruch selbstverständlich zu sein scheint, bleibt die Frage nach seiner Konkretisierung in der Theorie und Praxis der Jugendarbeit weitgehend offen. Der erste Teil ist als eine theoretische Annäherung an die Frage der Orientierung an den Interessen Jugendlicher in der Jugendarbeit zu lesen, in welchem die Interessen genauer bestimmt werden und deren Verhältnis zu den Bedürfnissen sowie den gesellschaftlichen und entwicklungspsychologischen Kontexten geklärt wird: Interessen werden verstanden als die Befriedigung der von Erich Fromm formulierten Grundbedürfnisse nach Geborgenheit, Kreativität, Identität und Orientierung sowie im Querschnitt des Bedürfnisses nach Anerkennung. Sie konkretisieren sich in den Entwicklungsaufgaben der Neugestaltung sozialer Beziehungen, des Frau- bzw. Mannwerdens, der Entwicklung von Perspektiven sowie des sich (in der Welt) Zurechtfindens vor dem Hintergrund der individualisierten und pluralisierten gesellschaftlichen Verhältnisse. Diese Interessen scheinen auf den ersten Blick unspektakulär: Gleichaltrigengeselligkeit, Räume, Jugendkultur und Partizipation. Sie erweisen sich jedoch bei genauer Betrachtung als vielfältig ineinander verwoben, sind zentral im Jugendalter und damit zentraler Inhalt der Jugendarbeit. In Folge wird der Anspruch der Interessenorientierung in der Theoriegeschichte der Jugendarbeit seit 1960 genauer beleuchtet: Die 1964 unter der Frage "Was ist Jugendarbeit?" veröffentlichten Theorieversuche von C. W. Müller, Kentler, Mollenhauer und Giesecke sind insofern ergiebig, als "Geselligkeit" als unverzichtbarer Rahmen von Jugendarbeit und "Spaß" als wesentliche Kategorie beschrieben werden. Die in den 1970er Jahren entworfenen emanzipatorischen, antikapitalistischen und bedürfnisorientierten Theorieansätze der Jugendarbeit scheinen dagegen offen oder verdeckt wieder politischen Interessen verhaftet zu bleiben. Im Zuge der weiteren Institutionalisierung, Ausdifferenzierung und Professionalisierung der Jugendarbeit findet seit den 1980er Jahren mit den sozialräumlichen, subjektorientierten und lebensweltlichen Theorieansätzen sozusagen eine Entideologisierung der Jugendarbeit statt, im Zuge derer die Interessen der Mädchen und Jungen wieder ins Zentrum der Jugendarbeit rücken. Nach dieser "Spurensuche" wird das Konzept einer interessenorientierten Jugendarbeit vor dem Hintergrund der Lebensweltorientierung skizziert, da das Konzept der Lebensweltorientierung die subjekt- und sozialräumlichen Dimensionen umfassend integriert und sich in seinen Strukturmaximen die Interessen von Mädchen und Jungen am deutlichsten wieder finden. Die zentralen Konzeptbausteine einer interessenorientierten Jugendarbeit lassen sich wie folgt zusammenfassen: die Gesamtjugend als Zielgruppe, die Interessen Jugendlicher als zentraler Inhalt, Partizipation und jugendpolitische Einmischung als umfassendes Arbeitsprinzip sowie die Kooperation und Vernetzung für jugendfreundliche Gemeinwesen als übergeordnetes Ziel. Diese Konzeptbausteine werden am Praxisbeispiel der Jugendförderung in Ludwigsburg genauer im Spannungsverhältnis von Anspruch und Wirklichkeit im Alltag untersucht. Hierzu wird im zweiten Teil nach einem kurzen Portrait der Stadt sowie seiner erwachsenen und jugendlichen BewohnerInnen ausführlich auf die Konzeptentwicklung in den 1990er Jahren eingegangen, da diese zum weiteren Verständnis der heutigen Praxis wesentlich erscheint. Im Weiteren wird die strukturelle Praxis mit ihren Einrichtungen und Ressourcen sowie die Verortung in den kommunalen Verwaltungsstrukturen skizziert. Im dritten Teil richtet sich der Fokus auf die Praxis vor Ort entlang den Erzählungen der Fachkräfte zu den Konkretisierungen der Konzeptbausteine einer interessenorientierten Jugendarbeit in den Ritzen des Alltags. Nach der Beschreibung des Forschungsdesigns kommen einleitend zwei ehemalige Jugendliche in der Ludwigsburger Jugendförderung zu Wort: Sie geben sozusagen im Längsschnitt ihrer erinnerten Erfahrungen Einblicke in die vielfältige Praxis und deren individuelle Bedeutungen und Wirkungen. Im Weiteren illustrieren die Fachkräfte im "Querschnitt" ausführlich die Facetten einer interessenorientierten Jugendarbeit in ihren unterschiedlichen Ausgestaltungen samt den darin verborgenen "Stolpersteinen". Im abschließenden vierten Teil wird der zusammenfassende Bogen von der Begründung einer interessenorientierten Jugendarbeit über deren zentrale Konzeptbausteine hin zu den Konkretisierungen am Beispiel der Ludwigsburger Praxis gespannt. Am Schluss der Arbeit stehen zwei Anmerkungen zur Professionalität einer interessenorientierten Jugendarbeit. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2022/3
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