Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Moebius, Stephan |
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Titel | Der Medienintellektuelle. Gefälligkeitsübersetzung: The media intellectual. |
Quelle | Aus: Moebius, Stephan (Hrsg.): Diven, Hacker, Spekulanten. Sozialfiguren der Gegenwart. Berlin: Suhrkamp (2010) S. 277-290 |
Reihe | Edition Suhrkamp. 2573 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-518-12573-1 |
Schlagwörter | Massenkommunikation; Medien; Mediengesellschaft; Geschichte (Histor); Öffentlichkeit; Hochschule; Frankreich |
Abstract | Für den klassischen Intellektuellen und dessen Stellvertreterfunktion war eine debattierende Öffentlichkeit, in der er gehört wurde, unerlässlich. Seit den 1970er Jahren schwindet diese Art der Öffentlichkeit jedoch und die Universitäten, die vormals ein Ort kritisch-debattierender Öffentlichkeit darstellten, mutieren zu Anstalten, die weniger wissenschaftlichen Kriterien als vielmehr ökonomischen Rentabilitätszwängen unterliegen. Für Kritik, Diskussion oder langes Nachdenken ist hier keine Zeit und kein Ort mehr. Auch die Medienformate wandeln sich: Kulturzeitschriften lohnen nicht mehr, und Informationssendungen können sich nur noch als Unterhaltungsformate am Leben erhalten. Die Transformationen des Intellektuellen von Émile Zola bis zum Medienintellektuellen sind Ausdruck allgemeiner gesellschaftlicher, politischer und kultureller Veränderungen. Die für die Entstehung der Figur des Medienintellektuellen wichtigsten sozialen Wandlungsprozesse setzten insbesondere mit dem sogenannten "Gulag-Schock" ein, der für die Entstehung der "nouveaux philosophes" und ihres Antitotalitarismus konstitutiv war und das "Ende der großen Erzählungen" (Lyotard) einläutete. Von da an wurde den engagierten Intellektuellen, seien es Marxisten, (Post-) Strukturalisten oder andere Linke, jegliche politische Intervention als Aufruf zum Totalitarismus ausgelegt. Dies führte schließlich im Verbund mit den Medien zum allmählichen Absterben der ursprünglichen Intellektuellen. (ICI2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2011/3 |