Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Drieschner, Elmar |
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Titel | Zur Problematik von Erziehungswissenschaft als praktische Wissenschaft. Formen der Kopplung zwischen pädagogischem Handlungs- und Reflexionssystem. |
Quelle | Aus: Binder, Ulrich (Hrsg.): Das Wissen der Wissenschaften an Pädagogischen Hochschulen. Beobachtungen der Erzeugungen, Rezeptionen und Distributionen. Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren (2015) S. 38-69 |
Reihe | Transfer. 11 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-8340-1522-8 |
Schlagwörter | Wissen; Allgemeine Pädagogik; Erziehungswissenschaft; Bildungsforschung; Handlung; Bildungssystem; Lehrerbildung; Reflexion (Phil); Systemtheorie; Wissenschaftstheorie; Hochschule; Kopplung; Theorie-Praxis-Beziehung |
Abstract | Die in der Tradition pädagogischen Denkens immer wieder anders gestellte Frage nach dem Verhältnis von Theorie und Praxis wird in diesem Aufsatz auf Basis einer neuen Theorieperspektive auf die strukturelle Kopplung zwischen Erziehungswissenschaft und Bildungssystem analysiert. Danach steht Erziehungswissenschaft im konfliktreichen Spannungsfeld der Logiken und Dynamiken der Funktionssysteme Bildung und Wissenschaft. Als Wissenschaft muss sie Umwelt des Bildungssystems sein und einen am Medium der Wahrheit orientierten externen Beobachterblick auf Bildung und Erziehung entwickeln. Als Reflexionsinstanz im Bildungssystem muss sie über das Medium Lebenslauf an die Förderungs-, Steigerungs- oder Hilfeintentionen des Bildungssystems anschließen. Ausgehend vom Axiom der Eigendynamik von Systemen werden idealtypische Differenzen zwischen dem Bildungs- und dem Wissenschaftssystem herausgearbeitet, um bildungssystemimmanente Selbstbeobachtungen erster Ordnung von wissenschaftlichen Außenbeobachtungen zweiter Ordnung zu unterschieden. Vor diesem Hintergrund werden idealtypisch zwei großen Linien einer losen und einer festen Kopplung von Erziehungswissenschaft und Bildungssystem im Medium pädagogischer Ausbildung unterschieden. Konstitutiv für alle Vorstellungen von loser Kopplung ist, dass dem Gedanken der Eigenlogik von Wissenschafts- und Bildungssystem durch ein disziplinorientiertes Studium mit den Zielen Aufklärung, Kritik und Reflexionskompetenz entsprochen wird. Konzepte fester Kopplung werden dagegen indiziert durch Leitziele wie pädagogische Bildung, moralische Erbauung oder den Erwerb technologischer Handlungskompetenz. Hier zielt Erziehungswissenschaft nicht auf distanzierte Beobachtung, sondern auf den Mitvollzug bzw. den direkten Eingriff in Operationen des Bildungssystems. Es wird argumentiert, dass die unterschiedlichen Kopplungen auf differenten Formen der Bezugsnahme von Erziehungswissenschaft auf ihren Gegenstand als pädagogische Praxis, Kunst oder Technologie beruhen. Gegenüber immer wiederkehrenden Forderungen nach "Praxisorientierung" werden Vorteile einer losen Kopplung für Erziehungswissenschaft als Disziplin wie für pädagogische Professionen systematisch herausgearbeitet. |
Erfasst von | Externer Selbsteintrag |
Update | 2016/1 |