Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Erb, Rainer |
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Titel | Der "Nationalsozialistische Untergrund". Beobachtungen und vorläufige Überlegungen. Gefälligkeitsübersetzung: The "Nazi underground". Observations and preliminary considerations. |
Quelle | In: Jahrbuch für Antisemitismusforschung, 21 (2012), S. 392-421 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0941-8563 |
ISBN | 978-3-86331-091-2 |
Schlagwörter | Ideologie; Fremdeinschätzung; Antisemitismus; Deutschland; Ideologie; Organisation; Terrorismus; Handlungsorientierung; Jugendkultur; Rechtspartei; Militanz; Handlungsorientierung; Antisemitismus; Militanz; Rechtsextremismus; Rechtspartei; Terrorismus; Jugendkultur; Organisation; Deutschland; Deutschland-Östliche Länder |
Abstract | Gegenstand der Studie ist die Geschichte der rechtsextremen Terroristen, die sich später selbst "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) nannten. Der NSU handelte bottom-up, ohne zentrale Anweisung, aber er diente der gemeinsamen Idee, ein ethnisch homogenes Deutschland zu erzwingen. Der NSU im Versteck gab keine Richtung vor, die dem Nachschub an Terroristen den Weg weisen kann. Trotzdem ist die Rede von einem "Netzwerk von Kameraden" viel mehr als eine rhetorische Formel, die Außenstehende beeindrucken sollte. Die fremdenfeindliche Szene bildet den Nährboden, aber nicht der Thüringer Heimatschutz mit seinen vielen Dutzend Anhängern hat gemordet, sondern konkrete Individuen. Es sind also Persönlichkeitsfaktoren zu beachten, die sich aus der Struktur der Szene nicht ableiten lassen. Deshalb lautet die These: Weder subkulturelle, noch ideologische, noch politisch-strategische Faktoren allein können den Weg in den Terrorismus erklären. Erst wenn diese Faktoren durch das Moment des biografischen Zufalls ergänzt werden, kann nachvollzogen werden, warum jemand in den Untergrund geht, es dort aushält und sich schließlich für den eigenen Tod entscheidet. Eine grundlegende Bedingung für Terrorismus ist dann erfüllt, wenn sich aus einer radikalen und mitgliederstarken Gruppierung eine kleinere Einheit mit weitergehender Handlungsbereitschaft herausbildet. (ICB2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2013/3 |