Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Schneider, Christian |
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Titel | Generation im Abtritt. Vom Schicksal historischer Gegenidentifizierungen. Gefälligkeitsübersetzung: Generation in resignation. The fate of historical counter-identifications. |
Quelle | Aus: Frölich, Margrit (Hrsg.); Jureit, Ulrike (Hrsg.); Schneider, Christian (Hrsg.): Das Unbehagen an der Erinnerung Wandlungsprozesse im Gedenken an den Holocaust. Frankfurt, Main: Brandes & Apsel (2012) S. 85-100 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-86099-926-4 |
Schlagwörter | Identifikation; Selbstbild; Generation; Drittes Reich; Judenverfolgung; Genozid; Nationalsozialismus; Politische Einstellung; Politische Kultur; Studentenbewegung |
Abstract | Wenn die These zutrifft, dass die 68er Generation sich gewissermaßen aus Notwehr und zum psychischen Selbstschutz vor einer genealogischen Traumatisierung in Gegenidentifizierungen flüchten musste, dass sie gegen den "natürlichen" Identifikationsweg mit den Eltern einen Ausweg aus dem Dilemma suchte, sich nicht als Kind von Mördern fühlen zu müssen, dann stellt sich unabweisbar die Frage nach den Folgen. Die Gegenidentifizierungen, von denen der Autor im Fall der zweiten deutschen Generation nach dem Holocaust spricht, sind jedoch von anderer Qualität. Sie beinhalten ein Ausweichmanöver, das sich als Teil einer notwendigen Abwehr offenbar so im psychischen Haushalt einer ganzen Generation bemerkbar macht, dass man sie als generationelle Abwehrformation bezeichnen kann. Dies wirft folgende Fragen auf, die der Autor in seinem Aufsatz näher diskutiert: Was passiert, wenn solche Gegenidentifizierungen sich auflösen oder unter dem Gewicht veränderter Lebenssituationen und -perspektiven zusammenbrechen? Was, wenn sich die Notwendigkeit ihrer Abwehrdimension verbraucht hat und andere Formen der Besetzung ins Spiel kommen, gegen die sie ursprünglich gerichtet waren? Dies ist in Deutschland eine höchst interessante Frage, denn sie beinhaltet das Problem, wie es eine Generation mit dem Blick auf ihre - mittlerweile fast vollständig verstorbene - Elterngeneration hält. Und damit auch, wie sie sich angesichts ihres eigenen Älterwerdens mit ihr aufs Neue reflexiv und affektiv in Beziehung setzt. (ICI2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2013/4 |